: Granaten und Kämpfe – Menschen fliehen aus Aleppo
SYRIEN Gefechte um einen strategischen Hügel bei Aleppo werden heftiger, viele verlassen die Stadt
BEIRUT afp/ap | Hunderte Familien sind aus der umkämpften Stadt Aleppo im Nordwesten Syriens vor Gefechten geflohen. Im Viertel Scheich Makssud habe es eine Massenflucht gegeben, nachdem zahlreiche Granaten niedergegangen und mehrere Häuser zerstört worden seien, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Seit Freitag seien bei den Gefechten mehr als 40 Zivilisten, Rebellen und Soldaten getötet worden. Die Organisation bezieht ihre Informationen über ein breites Netzwerk von Kämpfern und Ärzten in Syrien; von unabhängiger Stelle können diese nicht überprüft werden.
Scheich Makssud ist ein Viertel mit überwiegend kurdischer Bevölkerung. Die Kämpfe, die dort seit Freitag wüten, konzentrieren sich aber auf den sunnitischen Teil des Viertels. Dieses Gebiet ist strategisch bedeutsam, weil es auf einem Hügel liegt, der Syriens zweitgrößte Stadt überragt. Von dort kann ganz Aleppo überblickt werden.
Auch an der libanesischen Grenze wurde gekämpft. In vier Grenzdörfern im Libanon schlugen nach einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur Granaten aus Syrien ein. Nach Angaben des Beobachtungszentrums wurden elf Leichen geborgen. Rebellen und Regierung machten sich gegenseitig verantwortlich.
Assads Führung und die Rebellen machten sich gegenseitig für ein Massaker im westlichen Tall Kalach verantwortlich. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden in der Stadt an der Grenze zum Libanon in der Nacht zum Sonntag elf Menschen, darunter acht Frauen, „hingerichtet“. Wer die Menschen tötete, gab sie nicht an.
Die Aufständischen gaben dem Militär die Schuld für die Bluttat. Die amtliche Nachrichtenagentur Sana machte hingegen „Terroristen“ dafür verantwortlich. Den Begriff benutzt die syrische Führung generell, wenn sie von den bewaffneten Rebellen spricht.
Aufständische haben im Osten Syriens laut Berichten der Staatsmedien drei Ölquellen angezündet. Der Brand auf dem Ölfeld in der Provinz Deir al-Sur verursache einen Verlust von mehr als 4.600 Barrel Öl und 52 Kubikmetern Erdgas pro Tag, berichtete die Nachrichtenagentur Sana am Sonntag. Den Angaben zufolge haben Rebellenkämpfer in den vergangenen Monaten insgesamt neun Ölquellen in Brand gesteckt, was der Regierung von Präsident Baschar al-Assad einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügt.
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