NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Up in the AirJason Reitman („Thank you for Smoking“) erweist sich erneut als talentierter Regisseur, der über ein gutes Gespür verfügt, blitzschnelle Dialoge in flüssige und nicht minder gefällige Bilder zu übersetzen. Einmal reicht ihm eine flotte Montage, um das ganze Gefühlsspektrum des Entlassenwerdens zu beschreiben. Was Ryan Bingham (George Clooney) wenig schert. Bingham ist ein Meister der Überbrückung. Er hat seine Lebensphilosophie zum Beruf gemacht: Leben ist Bewegung. „Transition Consultant“ lautet seine Berufsbezeichnung im New-Economy-Sprech. Übergangsberater. Was nichts anderes heißt, als dass er die Drecksarbeit erledigt, die andere nicht machen wollen. Bingham fliegt im Auftrag von Konzernchefs durch das Land, um redundante Angestellte über ihre Entlassung zu informieren. Wobei der Regisseur diesmal mit seinem eigenen Tempo nicht mehr mithalten zu können scheint: in „Up in the Air“ gehen seine wohlfeilen Zynismen oft auf Kosten der Falschen. Für die Opfer Binghams ist es ein schwacher Trost, dass er am Ende allein mit seinem Rollköfferchen und seinem Fertig-Sushi zurückbleibt. Die vermeintliche Tragik Ryan Binghams ist nicht mehr als ein Luxusproblem. In 21 Kinos
She, a ChineseErzählt wird von Li Mei (Hunag Lu), die ihr tristes Heimatdorf in der chinesischen Provinz verlässt, sich in einer Großstadt notdürftig über Wasser hält und schließlich nach London geht, wo sie, der Aufenthaltspapiere wegen, einen Rentner heiratet. Der Film verzichtet auf eine stringente Narration, er ist elliptisch und skizzenhaft, harte Ton- und Bildschnitte bestimmen seinen Rhythmus. Die Regisseurin Guo Xiaolu selbst spricht von einer „Punk-Energie“, die sie in „She, a Chinese“ durch Soundtrack und Montage vermitteln wollte. Central, Kant, Moviemento, Thalia Potsdam