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Archiv-Artikel

Unter dänischem Druck

Wahrheit erhält Drohbrief von einer Bruderschaft Sonniges Dänemark (BSD)

Am vergangenen Samstag hat uns der Wahrheit-Dänemark-Experte Fritz Tietz an dieser Stelle die ganze Wahrheit über die Karikatur eines Urlaubslandes berichtet: Dänemark. Unter dem Titel „Ferien im Mundgeruchland“ deckte Tietz schonungslos die Verhältnisse bei unserem nördlichen Nachbarn auf und entlarvte das wahre Wesen des Dänen, der am liebsten Möwen roh in sich hineinschlingt und in architektonischen Geschwüren namens Ferienhaussiedlung deutsche Urlauber gefangen hält. Tietz schrieb die Wahrheit und nichts als die Wahrheit über „das langweiligste Land der Welt“. Dennoch müssen wir nun aus Gründen der Sicherheit für unseren Autor, das Wahrheit-Ressort und die gesamte Redaktion der taz die Presse- und Meinungsfreiheit einschränken. Wir weichen der Gewalt. Denn am Montag erreichte uns ein mit dem Wort „Ultimatum!!“ betiteltes Schreiben, das wir hier in all seiner Brutalität und Länge dokumentieren wollen. Aber lesen Sie selbst:

Ultimatum!!

Sehr geehrte Damen und Herren der Wahrheit-Redaktion,

sollte der folgende Leserbrief nicht binnen 24 Stunden veröffentlicht sein, werden wir unsere vom letzten Dänemark-Urlaub im Juni 2005 übrig gebliebene halbe Tonne Kabeljau und Heilbutt in die tazzen der letzten zwei Wochen einwickeln und vor Ihrer NRW-Redaktion ablegen.

Wir, die Unterzeichner, fühlen uns durch den Beitrag auf der Wahrheit-Seite vom 11. Februar 2006 verletzt und als bekennende Dänemark-Urlauber gedemütigt. Wer so schreibt wie der große Teufel Fritz Tietz tritt unsere Liebe zu Dorsch, Dünen und Dempolimit in den Sand. Weiß Fritz Tietz nicht, dass unsere Heilige Schrift, der dansommer-Katalog, die Beschreibung von Malefiz-Runden mumifizierter Gäste in den Allgemeinen Vertragsbedingungen verbietet? Weiß er nicht, dass es in Dänemark nicht regnet und wenn doch, es schön ist, weil die Vorfreunde auf die Sonne so lange dauert?

Wir rufen alle Dänemark-Liebhaber auf, des großen Teufels Fritz Tietz habhaft zu werden und ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen. Seine Hölle soll Billund (Legoland) heißen. Dort wird Satan Tietz vernoppt und in Sichtweite eines Modells des dänischen Königsschlosses angeploppt. Dann muss er dem dänischen Thronfolger 24 Stunden am Tag mit rotweißen Fähnchen zujubeln.

Wer schreibt wie Fritz Tietz macht das gedruckte Wort zu einem Instrument des Hasses. Dieses können wir nicht unbeantwortet lassen. Und selbstverständlich können wir in diesem Zusammenhang auch die Redaktion der taz nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. In einer vom Schmerz diktierten, spontanen Protestaktion haben wir fünf Ausgaben der taz im Wohnzimmer verbrannt. Wir gehen davon aus, dass die Redaktion der taz für die Schäden des bedauerlicherweise etwas außer Kontrolle geratenen Feuers in unserer Wohnung aufkommt. Ebenso für die durch eine völlig überzogene Löschaktion der hiesigen Feuerwehr unbewohnbar gewordenen Wohnungen in den beiden Stockwerken unter uns. Beim Barte des Pölsers, DIE BRUDERSCHAFT

SONNIGES DÄNEMARK (BSD)