VORMERKEN : Aufgezeichnete Geschichte: Comics sind nicht nur was für den Hausgebrauch
Dass man doch auch in der Schule öfter zu einem Comic greifen sollte, gerade im Geschichtsunterricht, das ist die Meinung von René Mounajed, der zu diesem Thema seine Dissertation verfasst hat, „Geschichte in Sequenzen“, die vor kurzem als Buch veröffentlicht wurde (Verlag Peter Lang). Wenn man beispielsweise sich ein Bild des preußischen Berlins machen möchte, könnte man das in Elke Steiners Aufzeichnungen „Die anderen Mendelssohns“ studieren, in denen sich die Comiczeichnerin den „schwarzen Schafen“ des berühmten Clans widmet (nebenan ist ein Blatt daraus zu sehen). Oder da, wo Geschichte, weiter und immer, wehtut: beim Nationalsozialismus und bei der Schoah. Dabei hat sich Art Spiegelmans „Maus“-Comic, die Geschichte seines Vaters, der Auschwitz überlebte, längst zu einem Klassiker entwickelt. Gerade zu der NS-Zeit gibt es mittlerweile eine reiche Comic-Literatur, etwa Osamu Tezukas „Adolf“, ein Spionagethriller um einen Mord an einem japanischen Studenten während der Olympischen Spiele in Berlin 1936. In einem Vortrag morgen im Subversiv wird Mounajed der Frage nachgehen, warum Comic-Künstler die Geschichte des Nationalsozialismus aufgreifen, wie sie dabei vorgehen und wie man mit solchen Geschichtscomics Schule machen kann. TM
■ „NS und Shoah in Comic und Graphic Novel“: Subversiv, Brunnenstr. 7. Donnerstag, 19.30 Uhr