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Archiv-Artikel

Guantánamo-Bericht von UN-Ermittlern ärgern USA

Schon vor seiner Veröffentlichung hat ein 38-seitiger Bericht von fünf Beobachtern der UN-Menschenrechtskommission über das US-Hochsicherheitslager Guantánamo auf Kuba für erhebliche diplomatische Spannungen gesorgt. Die in dem Bericht enthaltenen Vorwürfe über „Folter“ wurden von der US-Regierung als „haltlos“ zurückgewiesen, während UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag klar stellte, dass es sich nicht um einen Bericht im Namen von UN-Generalsekretär Kofi Annan handle.

Der Bericht sei von „unabhängigen“ Beobachtern erstellt worden, erklärte Annans Sprecher. Er sei also nicht von der UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour oder dem UN-Generalsekretär zu verantworten. Der Bericht, der auf US-Angaben und Gesprächen mit Exgefangenen und Anwälten beruht, beklagt, dass viele Gefangene nach ihrer Ergreifung „übermäßiger Gewalt“ ausgesetzt gewesen seien und dass der in Guantánamo praktizierte Umgang mit Hungerstreikenden „auf Folter hinausläuft“. Sie fordern eine Schließung des Lagers.Die Vorwürfe beruhten auf bloßem „Hörensagen und Behauptungen“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack. Er verwies darauf, dass die UN-Berichterstatter das Lager nicht selbst besucht hatten, obwohl es eine Einladung gegeben habe. UN-Berichterstatter Manfred Nowak hatte den Besuch in Guantánamo Ende des Jahres mit der Begründung abgesagt, dass ihm kein freier Zugang zu den Häftlingen gewährt werden sollte.