FESTIVAL II
: Der große Dadaist lebt weiter

Wie so manches Festival, fing auch die Zappanale mal ganz klein an: Im August 1990 fand sie erstmals auf Initiative des Frank-Zappa-Fanclubs in Althof bei Bad Doberan in der DDR statt. Es spielte lediglich eine Band, das Catering bestand aus Bier und Suppe, das Publikum zählte gerade mal 50 Leute. In diesem Jahr findet die Zappanale schon zum 24. Mal in Bad Doberan statt und rechnet wie im vergangenen Jahr mit etwa 3.000 Besuchern. Wer also das Ambiente überschaubarer Festivals mag und sich vorstellen kann, Zappa-Musik mit dem Baden in der Ostsee zu verbinden, für den mag sich der 200-Kilometer-Trip gen Norden durchaus lohnen. Die Vielseitigkeit des großen Rock-Dadaisten, um den sich hier alles dreht, zeigt sich vor allem in den unterschiedlichen Genres, die sich im Line-up vermengen. Den Anfang macht am Donnerstag die deutsche Rock-’n‘-Roll-Band Bad Penny, die in Nordengland populärer ist als in der eigenen Heimat. Am Freitag gibt es dann Jazz-Noise von Ali N. Askin und elektronische Zappa-Remixes und psychedelische Visuals von The Brains – Fried Dähn. Das US-amerikanische Zappa-Orgeltrio The Z Three sind am Samstag dran und den Höhepunkt am Sonntag bildet das Jazzprojekt Hundehagen.

■ Zappanale: Bad Doberan, 1.–4. 8., 79–160 €, www.zappanale.de