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Archiv-Artikel

Lesben sollen knutschen

HOMO-MAHNMAL Kulturstaatsminister weist Kritik an Umgestaltung zurück. Jury fällt Entscheidung

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat die Kritik an der geplanten Umgestaltung des Denkmals zur Erinnerung an die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen zurückgewiesen. Der Austausch des bisherigen Filmmotivs mit zwei sich küssenden Männern durch eine lesbische Kussszene nach zwei Jahren entspreche dem Votum von Bundestag, Denkmalinitiative und des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschlands (LSVD) vor dem Bau des Mahnmals, erklärte Neumann am Mittwoch.

In einem offenen Brief an Neumann hatten am Dienstag Gedenkstättenleiter, schwule Aktivisten, Historiker und andere Wissenschaftler gegen die Umgestaltung protestiert. Die 25 Unterzeichner warnten vor einer „Verfälschung der Geschichte“. Es sei historisch nicht zu belegen, dass lesbische Frauen im Nationalsozialismus individueller Verfolgung wegen ihrer sexuellen Orientierung ausgesetzt gewesen seien. In den nächsten Wochen soll eine Jury über den neuen Film entscheiden. (epd)