Sonnendrift

Bremen dpa ■ Der Abstand zwischen Sonne und Erde nimmt pro hundert Jahre um zehn Meter zu. Darauf hat der Bremer Forscher Claus Lämmerzahl hingewiesen. Dies hätten neuere Berechnungen mehrerer Forschergruppen ergeben, bei denen die Daten zur Beobachtung der Himmelskörper aus den vergangenen 120 Jahren noch einmal systematisch ausgewertet worden seien. Die Ursache für das Auseinanderdriften von Sonne und Erde könne mit den herkömmlichen Methoden und Kenntnissen der Gravitationsphysik nicht erklärt werden. Der Experte vom Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) an der Universität Bremen beruhigte zugleich alle Sonnenanbeter. Der zunehmende Abstand zur Sonne werde keine Auswirkungen auf das Klima haben. Dafür sei die Veränderung angesichts der kosmischen Dimensionen viel zu klein. Unklar sei zum Beispiel auch noch die Ursache für die so genannte Pioneer-Anomalie, berichtete Lämmerzahl. Dieses Phänomen sei nach den beiden Pioneer-Raumsonden benannt worden, die Anfang der Siebziger Jahre die Erde verlassen und inzwischen die Grenzen unseres Sonnensystems erreicht hätten. Dort würden die Sonden nun aber von einer unbekannten Kraft abgebremst, so Lämmerzahl weiter – eine Erklärung dafür sei bisher nicht gefunden worden.