: Erdsiek-Rave für Hauptschule
In der Debatte über Gewalt an Schulen hat Ute Erdsiek-Rave (SPD), Präsidentin der Kultusministerkonferenz, vor den Folgen von Schulversagen, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit gewarnt. „Das kann zu einer Zeitbombe werden“, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin gestern im „Deutschlandfunk“. Eine Abschaffung der Hauptschule hält Erdsiek-Rave für falsch. Angesichts der Probleme an der Berliner Rütli-Schule wandte sie sich gegen die Gleichsetzung von Hauptschule, Migranten und Gewalt. Im Kampf gegen zunehmende Gewalt in Schulen sprach sich die gelernte Lehrerin für eine intensivere Kooperation zwischen Schulen, Polizei, Sozialämtern und Eltern aus. Zugleich lehnte sie Repression als Mittel gegen die Schulprobleme als „schwarze Pädagogik“ ab: „Unterstützung, aber auch klare Regelsetzung, Sanktionen bei Regelverstößen und eine gute Elternarbeit, die sind für mich der Schlüssel zum Erfolg.“ Als Zukunftsmodell sieht Erdsiek-Rave die Gemeinschaftsschule. Dort würden Kinder bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet, allerdings differenziert und mit unterschiedlichen Abschlüssen. Im Gegensatz zur Gesamtschule solle die Gemeinschaftsschule nicht in Konkurrenz zu den anderen Schulen stehen. „Die Gemeinschaftsschule soll entstehen aus den vorhandenen Schulen an einem Ort“, sagte Erdsiek-Rave. Sie sei zugleich differenziert und sozial integrativ. Jeder Einzelne würde gefördert und mitgenommen.