: Goya braucht Geld
Der Verwalter des insolventen Nachtclubs fordert Kapital von den Aktionären. Unternehmen „mangelhaft geführt“
Zur Sanierung des Nachtclubs Goya wird nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Peter Leonhardt mindestens eine Million Euro gebraucht. Neben „frischem Kapital in Millionenhöhe“ sei auch eine neue unternehmerische Führung der Aktiengesellschaft nötig, sagte Leonhardt am Dienstag. Das Unternehmen sei „personell mangelhaft organisiert“.
Der Club im einstigen Metropol-Theater am Nollendorfplatz hatte nach nur dreimonatigem Betrieb am 3. März Insolvenz angemeldet. Der von dem Architekten Hans Kollhoff umgebaute Club war mit großen Erwartungen gestartet und sollte sich als Szene-Adresse etablieren. Derzeit läuft der Betrieb weiter, das Goya macht aber monatlich rund 100.000 Euro Verlust.
Voraussetzung für die Sanierung sind nach Worten des Insolvenzverwalters bessere Ergebnisse beim Geschäft mit Fremdveranstaltungen sowie die kurzfristige Erhöhung der Umsätze am Wochenende. Leonhardt sagte, er sei zuversichtlich, dass die Besucherzahlen zu Ostern wieder anziehen. Im März habe man einen Verlust nur deshalb vermeiden können, weil die Gehälter der 93 Mitarbeiter über das Insolvenzgeld bis einschließlich April abgesichert seien.
Nach bisherigen Erkenntnissen von Leonhardt hat die Insolvenz des Nachtclubs vor allem drei Ursachen: Das sind zum einen nicht kalkulierte Kosten durch die um zwei Monate verschobene Eröffnung und zum anderen eine „erhebliche Liquiditätslücke“ bereits zum Zeitpunkt der Eröffnung am 1. Dezember 2005. Außerdem habe der Zeichnungsprospekt für die Aktien Erwartungen geweckt, die bei weitem nicht eingehalten werden könnten.
Bisher wurden nach Angaben von Leonhardt Forderungen von rund fünf Millionen Euro geltend gemacht. Die Aktionäre sollten dem Insolvenzverwalter nun Auskunft darüber geben, ob sie an einer Kapitalerhöhung teilnehmen und mit welchem Betrag sie sich beteiligen würden. ddp, dpa