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Archiv-Artikel

Vulkanasche behindert erneut den Luftverkehr

MOBILITÄT Mehrere Flughäfen in Deutschland wurden Sonntag gesperrt, darunter München und Stuttgart

Die im April von der Flugsicherung erlaubten Sichtflüge stoßen auf immer mehr Kritik

FRANKFURT/M. dpa | Eine neue Aschewolke aus Island hat am Sonntag erneut zur Sperrung deutscher Flughäfen geführt. Auch in anderen Teilen Europas fielen zahlreiche Flüge aus. Nachdem am Samstag zunächst in Teilen des spanischen Luftraums nicht geflogen werden durfte, traf es am Sonntagmorgen den Norden Italiens. Am Sonntagnachmittag wurden dann auch die deutschen Flughäfen München, Friedrichshafen, Stuttgart und Augsburg vorübergehend für mehrere Stunden gesperrt. Das Flugverbot galt ausdrücklich auch für An- und Abflüge nach Sichtflugregeln.

Es werde rund 24.500 Flüge geben, etwa 500 weniger als normal, teilte die Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol in Brüssel mit. Am Samstag seien rund 200 Flüge ausgefallen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt wurden am Sonntag 31 von knapp 1.400 geplanten Flügen gestrichen. Betroffen waren Flüge nach Mailand, Lissabon, aber auch in die USA. Auf den Strecken über den Atlantik kam es zu mehrstündigen Verspätungen, weil die Maschinen die Aschewolke umfliegen mussten.

Laut Eurocontrol waren Flughäfen im Norden Portugals, im Nordwesten Spaniens und im Norden Italiens vorübergehend gesperrt. Es wurde aber erwartet, dass die meisten wieder öffnen könnten. Die Deutsche Flugsicherung in Langen bei Frankfurt verhängte am Nachmittag ab 15 Uhr ein Flugverbot über die Airports in München und Umgebung. Im Süden Deutschlands hatte es nach Angaben eines Sprechers bereits am Vormittag „potenziell kontaminierte“ Lufträume gegeben.

Unterdessen stoßen die Sichtflüge von Verkehrsflugzeugen während der Luftraumsperrung im April nach einem Bericht des Magazins Spiegel weiter auf Kritik. Flüge im kontrollierten Sichtflug seien riskanter gewesen als die Gefahr durch die Vulkanwolke, schreibt das Magazin unter Berufung auf Piloten.

Mitte April hatte die Deutsche Flugsicherung den unteren Luftraum in Deutschland für Instrumentenflüge wegen möglicher Gefahren durch die Vulkanasche gesperrt. Allerdings erlaubte das Luftfahrtbundesamt nach Rücksprache mit weiteren Behörden dann Passagierflüge nach Sichtflugregeln.