Erfolgreiche Drohgebärde

HOCHSCHULE HU-Präsident Olbertz legt nach einer Abstimmung sein Amt kurzzeitig nieder

In der Diskussion über die Fakultätsreform hat der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, am Donnerstag mit Rücktritt gedroht. Schließlich wurde die Reform dann aber doch auf den Weg gebracht, Olbertz bleibt im Amt, wie ein Sprecher der Uni sagte. Bei der ersten Abstimmung des Umsetzungsplans für einer Fakultätsfusion hätten sich alle vier stimmberechtigten Studenten dagegen ausgesprochen – wie schon kürzlich die wissenschaftlichen Mitarbeiter ein Gruppenveto eingelegt hatten. Daraufhin habe der HU-Präsident angedroht, sein Amt niederzulegen. Eine Stunde später hätten die Studenten dann ihr Veto zurückgezogen, sagte der Sprecher.

Die Studentenvertreter seien von anderen Universitätsangehörigen massiv unter Druck gesetzt worden, sagte ein Sprecher des Referent_innenrats, gleichbedeutend mit Asta. Schon vor der Sitzung am Donnerstag habe Olbertz seinen Verbleib an der HU an das Gelingen der Verwaltungsreform geknüpft. Über die grundsätzliche Reform lasse der HU-Präsident nicht mehr mit sich reden. „Er lässt nur noch über Detailfragen mit sich verhandeln.“

Ein wesentlicher Punkt der geplanten Reform sei, die Mitbestimmungsrechte der Studenten, wissenschaftlichen und sonstigen Mitarbeiter einzuschränken und die Rolle der Dekane zu stärken, teilte der Sprecher des Referent_innenrats mit. Einstweilen sei es den Studentenvertretern gelungen, das zu verhindern. Vergangene Woche habe sich der Vermittlungsausschuss mit diesem Streitpunkt befasst. Die Entscheidung über die Neuordnung der Kompetenzen sei auf Februar verschoben worden. Das gelte auch für die Frage der Entscheidungsbefugnis der Dekane gegenüber den Fakultätsräten.

Nach der Unterbrechung hatte der Akademische Senat seine Sitzung am Donnerstag fortgesetzt und Beschlüsse gefasst. Nach Angaben des Sprechers des Referent_innenrats wurden verschiedene Fakultäten zusammengelegt. Davon betroffen seien die Philosophischen Fakultäten III und IV sowie die Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten. PLU (mit dpa)