: Daten für lumpige 3 % Skonto
betr.: „Der gläserne Käufer wird Realität“, taz vom 31. 5. 06
Gegen RFID zu schreiben ist gut und löblich. Allerdings muss man schon wissen, warum man dagegen ist. Die von Ihnen geschilderte Situation ist auch mit heutigen Scannerkassen schon Realität.
Die wahre Gefahr besteht doch darin, dass, wenn ich die Krankenversicherung wechseln will, die Versicherung erst mal den Supermarkt (bzw. die Kundenkartenfirma!!!) nach meinen Einkaufsgewohnheiten befragt. Natürlich sagen die mir dann nicht „tut mir Leid, Sie trinken zu viel, und das versichern wir nicht“, sondern ich bekomme einfach entweder kein oder ein teureres Angebot, ohne dass ich mich irgendwie dagegen wehren könnte.
So ist es zwar fraglich, ob wir RFID-Chips wirklich brauchen. Zu mehr Überwachung sind sie aber gar nicht nötig. Leider vor allem nicht, solange Menschen bereit sind, ihre Daten für lumpige 3% Skonto per Payback-Karte missbrauchen zu lassen.
LORENZ LECHNER, Helsinki, Finnland