Gentechnik bringt keine Stellen

BERLIN taz ■ Die Agro-Gentechnik bringt keine zusätzlichen Arbeitsplätze. Selbst wenn Gentechnik verstärkt zur Anwendung käme, blieben Arbeitsmarkt-Effekte aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Lehrstuhls für Unternehmensführung der Universität Oldenburg im Auftrag des BUND. Grund für fehlende Impulse seien absehbare Fusionen in der Agrarindustrie. Derzeit arbeiten weniger als 500 Beschäftigte in der privatwirtschaftlich finanzierten „grünen Gentechnik“. Thorsten Helmerichs, Autor der Analyse: „Zahlen von zehntausenden neuer Jobs, die von der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie genannt wurden, entbehren jeder realistischen Grundlage.“ Der BUND urteilte, dass die grüne Gentechnik im Gegenteil Arbeitsplätze vernichtet. Geschäftsführer Gerhard Timm: „In der Biobranche arbeiten 150.000 Menschen. Die Genlandwirtschaft bedroht etliche davon.“ Bundesagrarminister Horst Seehofer will in dieser Woche Regeln zur Koexistenz zwischen Gen- und Nicht-Gen-Bauern vorstellen.