Kürzungen für Umwelt-Projekte : Die Axt im Wald
Wer ständig „bürgerschaftliches Engagement“ einfordert, muss den Vereinen, die es bündeln sollen, ein Minimum an Strukturhilfe lassen. Insofern ist die von CDU-Umweltsenator Ronald-Mike Neumeyer mit vertretene drastische Kürzung der Projektmittel im Umweltbereich nichts weniger als ein Kahlschlag.
Kommentar von Henning Bleyl
Vollends zur Axt im Wald macht sich der Senator, indem er diese Einsparungen erst als vollendete Tatsache kommuniziert. Sogar die Umweltdeputation düpiert er, wenn er deren Beschlüsse – die auch von den VertreterInnen seiner eigenen Partei mitgetragen wurden – im Alleingang ab absurdum führt. Dieser Stil des neuen Amtsinhabers markiert einen deutlichen Bruch zur Ära Eckhoff. Den Verbänden, bei denen eine mühsam über Projekte finanzierte halbe Stelle oftmals das Funktionieren des ganzen Ladens gewährleistet, geht auf diese Weise nicht nur Vertrauen verloren – ganze Arbeitsbereiche brechen zusammen.
Dabei ist die Rechnung einfach: In hohem Maß rentable, weil von sehr viel ehrenamtlichem Engagement getragene Strukturen wegen relativ kleiner Einsparungen kaputt gehen zu lassen, ergibt einen negativen Saldo – ökologisch wie ökonomisch.