LESERINNENBRIEFE
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Praktizierte Doppelzüngigkeit

■ betr.: „Wer Chodorkowski sagt, muss auch Snowden sagen“, taz vom 23. 12. 13

Tausend Dank für den oben genannten Artikel auf Seite 1 der taz von heute an euch und vor allem an die Autorin Bettina Gaus (deren Beiträge ich immer mit besonderer Aufmerksamkeit, Interesse und Zustimmung lese)! Er decouvriert in klaren Worten die in Politik und Medien schamlos praktizierte Doppelzüngigkeit bei der Diskussion über Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit, nicht nur im Fall Snowden. In der Hoffnung, dass er dazu beiträgt, dass in Zukunft die vermeintliche Achtung vor den Menschenrechten einer tatsächlichen Platz macht. EVA-MARIA BRUCHHAUS, Köln

Asyl für Snowden

■ betr.: „Vom Straflager direkt nach Berlin“, taz vom 21. 12. 13

Genscher und Merkel haben den Staatsfeind Nummer 1 aus dem Gulag herausgeholt. Jetzt müssen sie den anderen Staatsfeind Nummer 1 (Snowden) auch nach Berlin holen und ihm Asyl geben. Warum haben sie Snowden nicht gleich mit in den Privatjet reingesetzt? DETLEF BERNDT, Bielefeld

Wo bleibt die „Aufsicht“?

■ betr.: „Wegschauen schließe ich aus“, taz vom 23. 12. 13

Ich glaube Karl Lauterbachs Beteuerungen nicht. Wer als Patient in Kliniken Augen und Ohren offen hält und auch einmal unter vier Augen mit den Beschäftigten der unteren Einkommenssektoren spricht, der ahnt mehr als ein Aufsichtsrat?

Wo bleibt da die Funktion „Aufsicht“, wenn sich ein Aufsichtsrat alleine auf die Informationen verlässt, welche ihm durch das Management gegeben werden? Dann sind Aufsichtsratsfunktionen nicht viel mehr als gesetzlich vorgeschriebene Zusatzverdienste für Manager anderer Unternehmen, Politiker und Gewerkschaften.

Im Gegensatz zu Herrn Lauterbach vertrete ich die Ansicht, dass Politiker in Aufsichtsräten überhaupt nichts zu suchen haben. Die Beispiele „Riesterreform“ und „Arbeitsmarktreform“ unter Schröder sind schlagkräftige Beweise dafür, wie solche Funktionen einseitig zugunsten eines Lobbyismus der entsprechenden Unternehmen und Sparten genutzt werden. Herr Riester saß in mehreren Auf■ sichtsräten der Finanz- und Versicherungswirtschaft, als er seine Rentenreform überwiegend zu deren Gunsten umsetzte. Herr Clement saß im Aufsichtsrat einer der größten der Zeitarbeitsfirmen, als er eine Arbeitsmarktreform zugunsten der Zeitarbeitsbranche umsetzte. Der Bürger und seine Interessen müssen da auf der Strecke bleiben. EWALD BECK, Bad Homburg

Erkennen, wohin die Reise geht

■ betr.: „Blasenverdächtige Höhen“, taz vom 20. 12. 13

Nicola Liebert gehört offensichtlich zu den Wenigen, die das Geschehen durchschauen. Bei 1,7 Billionen auf Sparkonten bleibt die Mehrheit dank der Minizinsen wieder einmal auf der Strecke. Wer in Immobilien Sicherheit sucht, wird sich noch wundern, was dem Staat an Steuererhöhungen einfällt. Immobil heißt bekanntlich unbeweglich, und genau das strahlt ein derartiges Denken aus. Das permanente Drucken beziehungsweise Schöpfen von Geld, auch „Fiat Money“ (Es werde Geld) genannt, verschlimmert die Situation und trägt via Spekulationsblasen zur Verarmung künftiger Rentengenerationen bei. Zusätzlich ist die Lohnpolitik mit Schaffung von Minijobs, Teilzeitjobs etc. ein Damoklesschwert mit entsprechenden Folgen. Wer einmal vor den Schuldenuhren (USA, Deutschland) stand, müsste erkennen, wohin die Reise geht. KLAUS-G. WALTHER, Reinbek

Verquaste Geschichten

■ betr.: „Feiert das Leben“, taz 24. 12. 13

ich hatte gehofft, dass in der taz für die drei freien tage vielleicht mal hintergrundberichte zu aktuellen themen zu lesen seien. stattdessen nur verquaste geschichten „zum fest“. ganze vier seiten informationen gab es. regelmäßig ärgere ich mich schon über die sonntaz. aber das war ja nun absolute spitze. MAGDALENA SCHMIDT

Wie schlimm wird’s noch?

■ betr.: „Feiert das Leben“, taz vom 24. 12. 13

Wie schlimm wird’s noch mit der taz? Sogar in meinen vier Wänden und auch noch auf dem Frühstückstisch weihnachtet es. Nicht weil ich das Hamburger Abendblatt abonniert hätte. Nein, ich habe die taz abonniert. Noch mehrere Lesben-, Homo-, Oster- oder sonstige tazzen, und ich trage zum Zeitungssterben bei. MARGOT KERSTEN

Ist das euer Ernst?

■ betr.: „Feiert das Leben“, taz vom 24. 12. 13

weihnachts-taz? wie ihr selbst schreibt: manchmal ist es eine zumutung. nach 15 seiten gibt es tatsächlich so etwas wie eine taz. dank digi-abo entsteht hier zumindest kein zusätzlicher festmüll. aber musste das sein? es wirkt anschleimend, beginnend mit dem unsäglichen text auf seite eins. ein grund, die taz zu abonnieren: dass man von gewissen dingen verschont bleibt. bitte nie wieder! behaltet eure weihnachtssehnsucht zukünftig für euch. HENDRIK VOLLMER