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Archiv-Artikel

Paramilitärs blockieren Dörfer

BOGOTÁ afp ■ Kolumbianische Paramilitärs, die offiziell bereits entwaffnet sind, halten Indigene im Norden des Landes in der Isolation. Mindestens 17 Kinder seien in der Bergregion Sierra Nevada bereits verhungert oder an Tuberkulose gestorben, weil bei den Einwohnern weder Essen noch Medikamente ankämen, sagte ein Sprecher der Katholische Kirche am Freitag. Mit der Blockade wollten sich die Paramilitärs rächen. Die indigenen Gemeinden hatten erklärt, dass die Truppen noch aktiv sind, obwohl sie offiziell im Frühjahr ihre Waffen abgegeben hatten. Die paramilitärischen Vereinigten Selbstverteidigungsgruppen Kolumbiens (AUC) hatten 31.000 Kämpfer, deren Entwaffnung im April offiziell abgeschlossen worden war. Präsident Alvaro Uribe hatte den Milizionären im Gegenzug zu ihrer freiwilligen Entwaffnung weitgehende Amnestie angeboten. Die AUC war in den 1980er-Jahren von reichen Großgrundbesitzern gegründet worden, um linke Guerillas zu bekämpfen. Vielen Kämpfern wird die Beteiligung am Drogenhandel und die Ermordung politischer Gegner vorgeworfen.