: Dose muss grünes Mäntelchen wieder ausziehen
UNTERLASSUNGSERKLÄRUNG Hersteller dürfen nicht mehr mit positiver Umweltbilanz der Metalldose werben
BERLIN taz | Nachdem die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beim Landgericht Hannover den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung eingereicht hatt, hat die Dosenindustrie nachgegeben. Das Forum Getränkedose, hinter dem mehrere Getränkedosenhersteller stehen, unterschrieb die von der DUH verlangte Unterlassungserklärung. Darin verpflichten sich die Dosenhersteller, in Zukunft auf Aussagen wie „Die Getränkedose ist jetzt auf Augenhöhe mit Mehrweg“ zu verzichten. Auf diese Weise wolle man „gerichtlichen Auseinandersetzungen zuvorkommen“, sagte Welf Jung vom Forum Getränkedose.
Die Produzenten hatten zuvor belegen wollen, dass die Dose eine umweltfreundliche Alternative zur Mehrwegflasche darstelle (taz vom 30. und 31. August). „Sie bediente sich dabei einer von ihr selbst beauftragten Studie, die die behaupteten Ergebnisse jedoch nicht hergab“, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Mit der Unterschrift unter die Unterlassungserklärung bestätige die Dosenlobby, dass sie über Monate versucht hat, die Verbraucher mit einer „irreführenden Kampagne zu täuschen“.
Die Getränkedose kann sich in der Studie nur unter extrem praxisfernen Annahmen mit Mehrwegflaschen messen. Der Vorwurf der DUH: Die Dosenlobby habe solche Extremszenarien für Imageprospekte und Pressemitteilungen verwendet, um für Dosen zu werben.. In den meisten Fällen kosteten Herstellung, Transport und Entsorgung von Metalldosen jedoch weitaus mehr Energie als die von Mehrwegflaschen. JZE