: Der Bezirk Spandau
Spandau ist erst seit dem Jahr 1920 Teil von Berlin. Mit genau 81,91 Quadratkilometern ist es heute der viertgrößte Bezirk der Stadt. In den neun Ortsteilen lebten Ende 2004 insgesamt 225.681 Menschen, die Mehrheit davon weiblich. 22.863 der Spandauer besitzen keinen deutschen Pass, die meisten von ihnen stammen aus der Türkei. Mit zahlreichen großen Unternehmen ist Spandau – trotz eines andauernden Strukturwandels – immer noch einer der wichtigsten Industriebezirke der Stadt.
Bei der Bundestagswahl 2005 bekam die SPD im Bezirk den höchsten Anteil der Zweitstimmen mit 36,2 Prozent. In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hingegen ist die CDU seit 2001 mit 25 Sitzen die stärkste Fraktion, sie stellt mit Konrad Birkholz auch den Bürgermeister. Auf die SPD entfallen 22 Sitze, sie stellt mit Ursula Meys die Jugendstadträtin und stellvertretende Bürgermeisterin. Die FDP konnte 2001 bei den Wahlen 4 Sitze erobern, die Grünen und die Linkspartei jeweils 2.
Spandau hat 31 Grundschulen, vier Hauptschulen, fünf Realschulen, sechs Gymnasien und eine Waldorfschule. Den Einwohnern stehen zehn öffentliche Bibliotheken, drei Freibäder, fünf Schwimmhallen, 91 Spielplätze und 125 Kitas zur Verfügung. Spandau besitzt zwölf Landschafts- und vier Naturschutzgebiete, darunter der Spandauer Forst und die Spandauer Zitadelle. Im Süden des Bezirks befindet sich seit 1995 auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow, der während der Teilung von der britischen Royal Air Force genutzt wurde, ein Luftwaffenmuseum. Der Bezirk liegt außerdem in einem Bereich der Landwirtschaft vorn: Hier gibt es 53 Schlacht- oder Mastschweine, mehr als sonst irgendwo in Berlin.