Gipfeltreffen der Spitzenreiter mit Polizeischutz

FUSSBALL Aus Furcht vor Krawallen sollen 1.000 Polizisten das Spiel Cottbus gegen Hertha betreuen

Die Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft, Alkoholverbot und Straßensperren: Beim Gipfeltreffen am 6. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga spielt die Angst vor Ausschreitungen mit. Rund 1.000 Polizisten sollen für ein friedliches Derby sorgen, wenn an diesem Freitag der Liga-Zweite Energie Cottbus und Spitzenreiter Hertha BSC um die Tabellenführung streiten. „Es wird ein heißer Abend, aber wir sind bereit“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz, der bei aller Brisanz auf eine faire Auseinandersetzung hofft: „Die Zuschauer sollen ein tolles, friedliches Derby sehen.“

Die Stadt, Ordnungshüter und der Club erwarten ein ungestörtes Brandenburg-Berlin-Derby, zu dem bis zu 3.000 Fans aus der Hauptstadt erwartet werden, und hoffen, dass Krawalle wie in der Vergangenheit ausbleiben. 2002 drohte wegen Ausschreitungen sogar ein Spielabbruch, weil Fans Raketen abgebrannt hatten.

Sportlich könnte das Duell ein Leckerbissen werden, wenn beide Mannschaften ihre Leistungen vom 5. Spieltag abrufen. Hertha fertigte den Karlsruher SC mit 4:0 ab und übernahm dank der besseren Tordifferenz Platz eins vor den punktgleichen Cottbusern, die beim 2:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth ihre Offensivqualitäten bewiesen und in Nils Petersen den Top-Torjäger der Liga stellen.

Für Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz ist Hertha trotz des besten Saisonstarts seines Teams im deutschen Profifußball der Favorit, aber „Pelé“ setzt auf den Heimvorteil: „Wir spielen nicht 11 gegen 11, sondern 13 gegen 11. Wir sind krasser Außenseiter, aber werden alles aus uns herausholen, und das ist nicht wenig.“ Motivation gibt es genug im Kampf des David gegen den Goliath: Mit einem Sieg könnte Cottbus zum ersten Mal seit dem 21. November 2005 wieder an die Spitzenposition der Tabelle zurückkehren. (dpa)