Einblicke (163)

Birgit Effinger und Hannah Kruse, Leiterinnen Goldrausch Künstlerinnenprojekt

taz: Welche Ausstellung hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt?Effinger/Kruse: Auf dem Art Forum hat mich der Backlash an Sexismen ziemlich geärgert; nackte Brüste und gespreizte Beine sind intellektuell einfach unsexy. Sehenswert sind die Ausstellungen in der Galerie Nord. In der derzeitigen gibt es zum Standardthema urbaner Mythenproduktionen außergewöhnliche und vor allem facettenreiche Arbeiten zu entdecken. (BE)King Kong Kisses von Christa Dichgans bei Contemporary Fine Arts fand ich spannend – die Bilder der fünfundsechzigjährigen Malerin verbinden Popart mit persönlichen Kartographien und verdienen viel mehr Beachtung, als sie bekommen. (HK)

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Auf dem Weg zum Konzert von Matmos bin ich auf einer Verkehrsinsel klebengeblieben. Soichiro Mitsuya und Marc Fantini gaben dort eine Soundperformance, die in der Kombination von elektronischen Sounds, rauschendem Verkehr und Sommernacht sehr unterhaltsam war. (BE) Weder Club noch Konzert, vielmehr das Cafe Nö, eine Kneipe in meiner unmittelbaren Umgebung, wo man wunderbar einkehren kann. (HK)

Welche Zeitung, welches Magazin und Buch begleitet Sie?

Die taz und die FAZ. „Das Ministerium der Schmerzen“ von Dubravka Urgesic handelt vom Leben im Exil und der Unmöglichkeit, in der früheren Heimat wieder Fuß zu fassen. Unerbittlich und präzise im Erzählstil. (BE) Guardian online, taz, BBC und die wunderbare Doppelbiographie „Two Lives“, die Vikram Seth über seinen im Berlin der dreißiger Jahre studierenden Onkel und dessen jüdische Verlobte und deren anschließende Emigration nach London geschrieben hat. (HK)

Welcher welches Ereignis des Alltags macht Ihnen Freude? Rudern auf dem Tegeler See, nach dem Nachhause-Kommen Jazzimprovisationen in die Klaviertasten zu hauen; ganz prima zum Abschalten. (BE) Die Apfelernte im Brandenburgischen, und ich freue mich auf meine Reise nach Istanbul. (HK)