heute in bremen : „Kinder ans Wasser gewöhnen“
Im Uni-Bad schwimmen 351 SchülerInnen aus ganz Norddeutschland um die Wette
taz: Heute startet der größte norddeutsche Schulschwimmwettkampf im Bremer Unibad. Schwimmende Kinder – eine Ausnahmeerscheinung?
Harald Wolf, Referatsleiter Schulsport beim Bildungssenator: Fast überall nimmt die Zahl der NichtschwimmerInnen unter den SchülerInnen zu. In Bremen ist das Problem aber nicht so bedenklich. Der Senator hat früh darauf reagiert. Schulen und Bäder kooperieren beim Schwimmunterricht. Die Schwimmausbildung in den dritten Klassen wurde vor etwa drei Jahren komplett in die Hände der Bäder gegeben. So erreichen wir flächendeckend alle SchülerInnen eines Jahrgangs.
Und nach einem Jahr können alle schwimmen?
Etwa 16 Prozent lernen es nicht – aus meiner Sicht sind das noch zu viele. Gut wäre es, wenn über 90 Prozent eines Jahrgangs schwimmen lernen würden. Auch sind überdurchschnittlich viele Kinder mit Migrationshintergrund unter den Nichtschwimmern. Ihnen fehlt häufig die Bewegungserfahrung im Wasser.
Was werden Sie dagegen tun?
In den kommenden Herbstferien wird es für DrittklässlerInnen eine freiwillige Schwimm-Nachschulung geben. Außerdem planen wir ab Frühjahr Wassergewöhnungs-Kurse für die zweiten Klassen. Das soll auch Kindern aus Migrantenfamilien helfen, sich spielerisch an das Medium Wasser zu gewöhnen.
Gibt es überhaupt noch genug Schwimmbäder in Bremen?
Das Bäderkonzept sieht gut aus im Vergleich zu den Horrormeldungen aus anderen Städten. Jeder Stadtteil hat ein eigenes, funktionsfähiges Bad. So sind auch die Schulen gut versorgt: Sie haben nur kurze Wege.
INTERVIEW: GESA SCHÖLGENS