: Fischfarmen in der Stadt
NACHGEHAKT Aquaponik startet groß, und das Fairphone geht in die 2. Runde
Die gemeinsame Zucht von Gemüse und Fisch in Containerfarmen in der Stadt war Thema in der taz, und zwar im Juni und August 2013. „Das Abwasser der Fische düngt die Pflanzen im Gewächshaus. Und die filtern ihrerseits das Wasser und wandeln das von den Fischen abgegebene Kohlenstoffdioxid wieder in Sauerstoff um. Auch Wärme und Strom ließe sich doppelt nutzen, ein scheint’s perfekter Kreislauf“, schrieben wir zur sogenannten Aquaponik.
Die Berliner Firma ECF meldet nun dazu den Start von „Europas größter Aquaponik-Farm“: Ende diesen Jahres soll die 1.800 Quadratmeter große Anlage in Betrieb gehen und pro Jahr 25 Tonnen Fisch und 35 Tonnen Gemüse produzieren. Alles wird in einem Vertriebsmodell direkt an Berliner Gastronomen abgesetzt. Die gut eine Million Euro teure Musteranlage wurde finanziert von einem Privatinvestor und der landeseigenen IBB Beteiligungsgesellschaft. Die Aquaponik-Technik ist patentiert vom Leibniz-Institut IGB für Binnenfischerei, ebenfalls in Berlin.
Fische und Gemüse aus solchen Anlagen sind teurer in der Produktion, sparen aber enorm Wasser, Transportwege und damit Umweltkosten.
Ebenfalls voran geht es beim Fairphone. Die niederländische Firma brachte zur Jahreswende das erste fair gehandelte Smartphone auf den Markt. Sie können den überwiegenden Teil der Rohstoffe und Bauteile zurückverfolgen und zahlen allen Beteiligten anständige Löhne. Die Produktion geht bald in die zweite Runde, 35.000 Stück werden produziert, meldet das gemeinnützige Unternehmen. Bestellt werden kann ab Mitte Mai, Lieferzeit „6 bis 12 Wochen“.
Die Reparierbarkeit des Mittelklasse-Smartphones soll auch durch eine Partnerschaft mit iFixit verbessert werden. Diese internationale Reparaturgemeinschaft (eustore.ifixit.com, siehe taz vom 4. Januar) bringt nun auch Fairphone-Handbücher heraus und führt Ersatzteile.
REINER METZGER