Betr.: Veranstaltungshinweise

■ Sonntag, 11–18 Uhr

Weserwege

Die Fährsaison eröffnet am Sonntag mit den „Weserwegen“. Hal Över schickt dafür seine ganze Flotte ins Rennen – dieses Jahr insgesamt acht Schiffe und Fähren. Dazu kommt erstmals zusätzlich zu den fahrplanmäßigen Verbindungen die Fährverbindung zwischen Vegesack und Lemwerder. Um den Fährbetrieb herum gibt es zwischen dem Weserstadion und Vegesack eine Menge zu erleben: An vielen Anlegestellen sind Bühnen aufgebaut, in Gröpelingen, der Übersee- und Innenstadt ist ab 13 Uhr verkaufsoffener Sonntag, an der Schlachte beginnt zudem die Kajenmarkt-Saison.

www.kultur-vor-ort.com

■ Samstag & Sonntag, 20 Uhr, Samstag, 16 Uhr

Justicia Negada

Ciudad Juárez, an der Grenze zu den USA gelegen, ist zu trauriger Prominenz gelangt. Nicht nur tobt dort der Drogenkrieg ganz besonders heftig, pro Tag werden durchschnittlich dort sieben Menschen ermordet. Nicht zuletzt ist Ciudad Juárez wegen der Frauenmorde bekannt geworden, die dort seit über 20 Jahren zu Hunderten stattfinden, oft verbunden mit Folter und sexueller Gewalt – wobei die Motive bis heute im Dunkeln liegen. Die Regisseurin Perla de la Rosa erzählt in ihrem Theaterstück „Justicia Negada“ von der Verzweiflung und den Zerrüttungen, die in der Region herrschen. Ausgehend von einem Verfahren vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte im Jahr 2009 gibt de la Rosa drei Müttern eine Stimme, deren Töchter ermordet wurden. „Justicia Negada“ erzählt mit Live-Musik und Videoeinspielungen aus dem Gerichtsverfahren mit deutschen Übertiteln ein verstörendes Kapitel amerikanischer Gegenwart. Einen Ausschnitt des Stücks gibt es am Samstag im Litfass zu sehen.

Schaulust, Güterbahnhof

■ Mittwoch, 30. April bis Sonntag, 4. Mai

Odyssee: Erinnern

Es bleibt spannend am Bremerhavener Theater: Das Stadttheater beschäftigt sich bei seinem diesjährigen Festival mit Demenz. Bereits zwei Eigenproduktionen beschäftigten sich in dieser Spielzeit mit dem Vergessen, zuletzt „Der alte König in seinem Exil“ nach dem gleichnamigen Roman von Arno Geiger und die Kammeroper „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ (Szenenfoto: Heiko Sandelmann). Beide sind auch am kommenden Wochenende zu sehen. Dazu kommen unter anderem ein regelmäßiger „Hörgang durch die Erinnerung“, ein Film, ein Symposium, Workshops und die Präsentation des Comics „Keine Macht für Alt Soy Ma“ von Sabine Henry. Ein Highlight dürfte auch das Gastspiel „Hamlet – ein Luxusoratorium“ von Ender/Kolosko werden, die bereits in Hamburg Demente auf die Bühne brachten und sich nun mit Menschen aus Bremerhaven auf die Suche nach einer gemeinsamen Zeit jenseits von Krankheit und Normalzustand machen wollen.

stadttheaterbremerhaven.de

■ Freitag, 19 Uhr

Indie-Comics

Anderswo sind Comics längst als „neunte Kunst“ kanonisiert – in Deutschland halten sich noch immer hartnäckige Fehlurteile, auch wenn ganz allmählich die Graphic Novel nach und nach im Feuilleton anzukommen scheint. Und selbst Bremen, wo es mit dem „Panel“ seit Langem ein wichtiges Medium für die Szene gibt, tat sich eher wenig. Nach einer Ausstellung über den südafrikanischen Comic-Untergrund vor drei Jahren im Güterbahnhof gibt es jetzt Nachhilfe zur belgischen Szene. Zugleich wird damit am Freitag übrigens auch gleich eine neue Galerie eröffnet.

Projektraum 404, Hegelstr. 38