: Fünf Freunde
BEZIEHUNGEN Einer für alle Fälle? Soziologen beobachten das Gegenteil: Das Modell Freundschaft hat sich ausdifferenziert. Eine Typologie
VON SUSANNE LANG
Die beste Freundin
Begrüßung: Umarmung und Kuss.
Vorteil: Geht für uns über Leichen …
Nachteil: … bei zu großer Konkurrenz auch über unsere.
Pflegebedürftigkeit: Maximal. Ihr Freund hat sie gerade wieder sitzen lassen („das Schwein“).
Der typische Satz: „Süße, geht mir doch genauso.“
Berühmtes Beispiel: Paris Hilton und Nicole Ritchie.
Der Frollege
Begrüßung: „Moiiiin“ – Seufz.
Vorteil: Hört sich das Gemecker über den Chef geduldig an.
Nachteil: Meckert auch selbst gern.
Pflegebedürftigkeit: Mittel. Braucht regelmäßige Dosen Schokolade und Kaffee.
Der typische Satz: „Und was machst du heute nach Feierabend?“
Berühmtes Beispiel: Han Solo und Chewbacca.
Der beste Kumpel
Begrüßung: Handschlag.
Vorteil: Kann schweigen.
Nachteil: Hält sich für John Wayne, ähnelt aber Homer Simpson.
Pflegebedürftigkeit: Mittel. Braucht ab und zu ein Event.
Der typische Dialog: BK 1: „Wie Zappa schon sagte …“ BK2: „Home ist where the heart is …“ BK1: „… on the bus.“
Berühmtes Beispiel: Asterix und Obelix.
Der Onlinefreund
Begrüßung: Chatsprechblase ploppt auf.
Vorteil: Sehen besser aus als in echt.
Nachteil: Die NSA kennt mehr ihrer Geheimnisse als man selbst.
Pflegebedürftigkeit: Minimal. Brauchen ab und an ein Like.
Der typische Post: Dieses Wahnsinnsurlaubsfoto. Von wo noch mal?
Berühmtes Beispiel: Dorothee Bär und Gregor Gysi.
Die Ersatzmutter
Begrüßung: „Schön, dass du Zeit hast!“
Vorteil: Kennt uns nicht aus der Trotzphase.
Nachteil: Kann besser Yoga und trinkt uns danach unter den Tisch.
Pflegebedürftigkeit: Minimal. Sie will sich schließlich nicht aufdrängen …
Der typische Satz: „Bin ich froh, nicht mehr 30 zu sein.“
Berühmtes Beispiel: Madonna und Britney Spears.