: Ruanda-Priester im Exil verurteilt
KIGALI afp/taz ■ Ein Militärgericht in Ruanda hat am Donnerstag einen in Frankreich im Exil lebenden ruandischen Priester in Abwesenheit wegen Beteiligung am Völkermord von 1994 zu lebenslanger Haft verurteilt. Abbé Wenceslas Munyeshyaka habe in seiner Kirchengemeinde „Sainte Famille“ in Ruandas Hauptstadt Kigali flüchtige Tutsi, die dort Schutz suchten, vergewaltigt beziehungsweise gemeinsam mit dem ebenfalls verurteilten Militärkommandanten Laurent Munyakazi den Hutu-Völkermordmilizen ausgeliefert, befand das Gericht. Der Aufenthalt von Abbé Wenceslas in Frankreich sorgt seit Jahren für Spannungen zwischen Frankreich und Ruanda. Im Dezember 2005 erließ Ruandas Justiz gegen ihn internationalen Haftbefehl; jetzt forderte das Gericht seine Auslieferung, damit er seine Strafe in Ruanda absitzt. D.J.