SPD für Schulreform

Kinder sollen länger gemeinsam lernen, so die SPD. Grüne und GEW dafür. CDU: „Ideologische Debatte“

OBERHAUSEN dpa/taz ■ Die SPD will eine Abkehr vom dreigliederigen Schulsystem, damit alle Kinder länger als nur bis zur vierten Klasse gemeinsam lernen. „Es geht nicht darum, ob unsere Kinder künftig länger gemeinsam unterrichtet werden. Es geht nur noch um das Wie“, sagte der SPD-Landesvorsitzender Jochen Dieckmann am Samstag auf dem „Zukunftskonvent“ seiner Partei in Oberhausen. CDU-Fraktionschef Helmut Stahl warf der SPD daraufhin eine „ideologische Schulpolitik auf dem Rücken der Kinder“ vor. Verbesserungen könnten nur „im bestehenden System“ erreicht werden.

Die SPD will im Sommer kommenden Jahres ihr neues Schulkonzept verabschieden. Nach den Worten Dieckmanns muss sich die SPD zwischen den Modellen Gemeinschafts- oder Gesamtschule entscheiden. Der Landesvorsitzende ließ seine Sympathie für eine Gemeinschaftsschule deutlich erkennen. „Die Gemeinschaftsschule bricht nicht radikal mit bestehenden Strukturen. Sie entwickelt sie behutsam weiter“, sagte er.

Die Gemeinschaftsschule soll alle Kinder nach der Grundschule aufnehmen und in den Klassen 5 und 6 gemeinsam unterrichten. Danach könnten die Kommunen unter dem Dach der Gemeinschaftsschule die bisherigen Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien bestehen lassen. Aber auch Mischformen sind in der Diskussion.

Die Grünen begrüßten die Debatte in der SPD. Fraktionschefin Sylvia Löhrmann forderte die CDU auf, „aus den ideologischen Schützengräben der Vergangenheit“ zu kommen und sich „ohne Scheuklappen an der Diskussion über ein leistungs- und zukunftsfähiges Schulsystem“ zu beteiligen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte einen gemeinsamen Unterricht bis zur Klasse zehn.

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