: Verschwunden in Europa
MENSCHENRECHTE Seit den Wahlen am Sonntag befinden sich hunderte Oppositionelle in Weißrussland in Haft. Viele wurden vor ihrer Festnahme von der Polizei krankenhausreif geprügelt. Unter den Verschwundenen: mindestens fünf, möglicherweise sieben Gegenkandidaten von Präsident Lukaschenko. Der ließ sich zum Wahlsieger ausrufen ➤ SEITE 3
Grigori Kostujew, geboren 1957, Präsidentschaftskandidat der BFP. Bei Auflösung der Demo am Sonntag am Kopf verletzt. Kurz darauf festgenommen und zur Distriktpolizei Minsk gebracht.
Andrei Sannikow, Jahrgang 1954, Präsidentschaftskandidat der Bewegung Europäisches Russland. Aus dem Auto heraus mit seiner Frau festgenommen. Aufenthaltsort: unbekannt
Aleh Hulak, Jahrgang 1967, ist seit 2008 Vorsitzender des Helsinki-Komitees für Menschenrechte in Weißrussland. Der Anwalt wurde am Sonntag festgenommen. Aufenthaltsort: unbekannt
Wladimir Neklajew, Präsidentschaftskandidat der Kampagne „Sprich die Wahrheit“. Von der Polizei bewusstlos geschlagen. In der Notaufnahme vom Geheimdienst entführt. Aufenthalt: unbekannt
Nikolai Statkewitsch, Präsidentschaftskandidat der Sozialdemokraten. Aus einem Taxi heraus festgenommen, als er den Ort der Demo verlassen wollte. Aufenthaltsort: unbekannt
Witali Rymaschewski, Kandidat der Christdemokraten. Während der Demo am Sonntag am Kopf verletzt. In der Notaufnahme von schwarzgekleideten Männern entführt. Aufenthalt: unbekannt
Irina Chalip, 43, preisgekrönte Reporterin. Während der Demo am Sonntag festgenommen. Berichte im Radio live: „Sie zerren mich weg. Mich schlägt die Polizei!“ Aufenthaltsort: unbekannt