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Archiv-Artikel

Medienticker

Edouard de Rothschild (49), Großaktionär bei der französischen Libération, hat sich durchgesetzt: Nach langem Ringen hat die Belegschaft der Zeitung dem Sanierungsplan für das von der Pleite bedrohte Blatt zugestimmt. Mit der Redaktion und der Verwaltung votierten zwei von drei Belegschaftsgruppen am Mittwochabend in Paris mehrheitlich für eine von der Geschäftsführung geforderte Änderung des Unternehmensstatuts. Nur die Druckerei-Mitarbeiter stimmten gegen die Satzungsänderung. Damit wird die 1973 vom Philosophen Jean-Paul Sartre gegründete linksgerichtete Zeitung nun in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Eine erste Abstimmung Mitte Dezember hatte noch keine Mehrheit gebracht. Nun verliert die Beteiligungsgesellschaft der Belegschaft ihr bisheriges Veto-Recht. De Rothschild hatte dies zur Bedingung für eine Finanzspritze von 15 Millionen Euro gemacht. Um wieder rentabel zu werden, sollen 76 von 276 Stellen gestrichen werden.

Libération hat das vergangene Jahr mit einem Verlust von zwölf Millionen Euro abgeschlossen. Anfang Oktober wurde Libération unter Gläubigerschutz gestellt, um die Sanierung zu ermöglichen. Rothschild schießt selbst nochmals fünf Millionen Euro zu; weitere zehn Millionen Euro sollen von neuen Investoren kommen, möglicherweise aus dem Ausland. Deren Namen sollen in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden. (AFP)

Jaime Razuri (50), im Gaza-Streifen entführter peruanischer Fotograf der Nachrichtenagentur AFP, ist nach Informationen des Außenministeriums in Lima „bei guter Gesundheit“. Razuri sei von einer Splittergruppe der Hamas-Bewegung entführt worden, erklärte der peruanische Außenminister José García Belaunde am Mittwoch. Vizeaußenminister Gonzalo Guttierez werde in den Gaza-Streifen reisen, um sich vor Ort um die „rasche Feilassung“ Razuris zu bemühen.

Razuri war am Montag von vier bewaffneten Männern entführt worden, als er das AFP-Büro in Gaza betreten wollte. Bis zu Garcías Stellungnahme gab es keine Informationen zu den Hintergründen der Entführung. Im Gaza-Streifen demonstrierten gestern rund hundert palästinensische Journalisten für die Freilassung von Razuri. (AFP)