: Gender-Basics
Die Gender-Theorie beschäftigt sich seit den 60er-Jahren mit den sozialen Geschlechtsrollen, die im Gegensatz zum biologischen Geschlecht („Sex“) als gesellschaftlich konstruiert gelten. Diese Trennung zwischen Natur und Kultur ist heute nicht mehr so scharf, besonders seit klar wurde, dass jahrtausendelange kulturelle Praktiken sich in Gehirn- oder auch Genstrukturen biologisch einschreiben können. Gender-sensible Ansätze versuchen deshalb eher, Rollenbilder zu erweitern. Väter, die sich mehr um die Erziehung ihrer Kinder kümmern wollen, sind nur ein Beispiel.
Gender-Mainstreaming als Konzept möchte den Rollenwandel in Richtung größerer Demokratie zwischen den Geschlechtern unterstützen. So schließen technisch interessierte Mädchen einen technischen Beruf oft für sich aus. Auch stehen kaum Ausbildungsplätze für sie zur Verfügung – weil alle Beteiligten davon ausgehen, dass es Männerberufe sind. Dagegen will Gender-Mainstreaming vorgehen.
Die Regierung hat Pilotprojekte in allen Ministerien gestartet, die von einem GenderKompetenzZentrum begleitet und evaluiert werden. Ein weiteres Instrument ist Gender-Budgeting, das überprüft, welcher Anteil eines Budgets welchem Geschlecht zugutekommt. Gravierende Ungleichgewichte können so mit Zahlen belegt werden. Gender-Budgets sollen in den EU-Ländern bis 2015 eingeführt werden. In Pilotprojekten experimentieren viele Länder Nord- und Westeuropas bereits damit. Weitere Informationen: www.gender-mainstreaming.net, www.genderkompetenz.info