piwik no script img

Archiv-Artikel

RISIKO INSTALLATION: HOLZ ZWISCHEN KUNST UND BRANDSCHUTZ

Kunst und Brandschutz sind einander fremde Welten, in denen ein und dasselbe Ding grundverschiedene Bedeutungen haben kann. Wo die Kunst ein Objekt sieht, das „Räume sichtbar“ macht, erkennt der Brandschutz bloß einen „Scheiterhaufen“. So geschah es jüngst in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern, wo der Künstler Holger Stark eine Installation aus Bootsholz im Rahmen einer Kunstschau mit dem Titel „Fünf Positionen der Gegenwart“ sehr gegenwärtig „Risiko“ nannte und in einen städtischen Innenhof positionierte. Ausgerechnet das Wort „Risiko“ aber erwies sich als Brücke zwischen den Welten: Ein Risiko konnten die Brandschützer in dem „Bretterhaufen“ nämlich allemal erkennen und forderten den Abriss wegen akuter Entzündlichkeit. Der Künstler zündelte zurück: „Wenn einer ein Feuer legen wolle, könne das auch im Rathaus passieren“, riet er laut dpa-Meldung womöglich interessierten Pyromanen. Zur Sicherheit und Befriedung wurde eine „engmaschige Bestreifung“ des Objekts angeordnet – allerdings nicht im künstlerischen, sondern diesmal im polizeilichen Sinne.