die russen über chalid scheich mohammed :
Kommersant aus Moskau meint: Die Vorführung von Chalid Scheich Mohammed sorgte in den USA ganz und gar nicht für die gewünschte Reaktion. Experten wiesen darauf hin, dass einige Aussagen des Angeklagten aus dem Zusammenhang gerissen wurden, weil sie angeblich Staatsgeheimnisse berührten. Insgesamt klingen die Geständnisse erschreckend, aber auch fantastisch. So bekannte Mohammed, Morde an den Expräsidenten Bill Clinton und Jimmy Carter und an Papst Johannes Paul dem Zweiten geplant zu haben. Und die angebliche Pläne, den Panamakanal oder US-Atomkraftwerke in die Luft zu sprengen, sind wohl weniger Realität als Tagträume des Terroristen.
Die ebenfalls in der russischen Hauptstadt erscheinende Wremja Nowosti kommentiert: Dieses Geständnis des drittwichtigsten Mannes von des Terrornetzwerks international operierenden al-Qaida ist zweifelsohne ein großer Erfolg der amerikanischen Geheimdienste. Für US-Präsident Bush, der oft dafür kritisiert wird, dass er seinen Blick zu sehr auf den Irak gerichtet habe, kommen die Aussagen des in Guantánamo auf Kuba gefangenen Terroristen gerade rechtzeitig, um Washingtons Politik zu rechtfertigen. Chalid Scheich Mohammed wird nun einem amerikanischen Militärgericht übergeben, und nach dessen Urteil dürfte der Verbrecher sofort hingerichtet werden.