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Archiv-Artikel

MEDIENTICKER

Günter Struve (67), ARD-Programmdirektor, sieht keinen Verstoß gegen die sendereigenen Werberichtlinien darin, dass die ARD-Werbung redaktionelle Beiträge im Vorabendprogramm des Ersten an Sponsoren verkauft hat. Das hatten Recherchen des Fachdienstes epd-Medien ergeben. In der bis Mai 2006 ausgestrahlten Reihe „Boot gegen Boot“, die über Segelteams beim America’s Cup berichtete, sponserte etwa T-Systems mindestens acht Beiträge, in denen das von der Telekom-Tochter unterstützte südafrikanische Team „Shosholoza“ positiv hervorgehoben wurde. Der NDR fordert, bei der ARD-Werbung Sales&Services (AS&S) einen Aufsichtsrat einzurichten. Dies sei eine Konsequenz aus „eigenen Erfahrungen“ mit der Reihe, erklärte der Sender gestern. Vertreter der Rundfunkanstalten sollten in dem neuen Aufsichtsrat „die Geschäftstätigkeit der AS&S unter dem besonderen Blickpunkt der gesetzlichen Programmverantwortung überwachen“, so der NDR. Die 48-teilige Reihe „Boot gegen Boot“ war vom NDR 2005/06 produziert und in drei Staffeln bis Mai 2006 im ARD-Werberahmenprogramm ausgestrahlt worden. (epd)

Markus Schächter (57), ZDF-Intendant, hat zumindest einen Grund zur Freude: ARD und ZDF haben vom Weltfußballverband Fifa die Übertragungsrechte in Deutschland an allen Spielen der „Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft 2014“ zuerkannt bekommen. Der Abschluss steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsgremien von ARD und ZDF. Gleichzeitig haben die lustigen Jungen Liberalen, die FDP-Jugendorganisation, die Privatisierung des ZDF gefordert. „Es gibt keine Notwendigkeit für eine zweite öffentlich-rechtliche Anstalt“, sagte Bundesvorsitzender Johannes Vogel gestern in Kiel. Dort trifft sich am Wochenende der Bundeskongress der Julis mit dem Schwerpunkt Medienpolitik. Ein Leitantrag sieht die Privatisierung des ZDF vor. „Der Bundesvorstand steht geschlossen hinter dem Antrag“, so Vogel. Die Mutterpartei sei aber „noch nicht bereit“, den Umfang der öffentlich-rechtlichen Versorgung in selbem Maße in Frage zu stellen. Die Julis dürften mit dieser Initiative also ähnlich viel Erfolg haben wie mit ihrer Forderung nach Freigabe von Pornos ab 16 Jahren. (taz, dpa)