: HAMBURG KOMPAKT
„OZ“-Anklage bröckelt
Im Prozess gegen Hamburgs bekannten Graffiti-Sprayer „OZ“ hat die zuständige Amtsrichterin in Barmbek gestern einen Großteil der Verfahren wegen Sachbeschädigung eingestellt. Vier der fünf Anklagevorwürfe stützten sich auf eine polizeiliche Observation, deren Rechtmäßigkeit umstritten ist. Schon kurz nach Verbüßung seiner letzten Strafe war der Sprayer von einem Dutzend Polizisten observiert worden. Die Juristen streiten darüber, ob dies zulässig war. Das zu klären, „sprengt hier den Rahmen“, sagte gestern die Amtsrichterin.
SPD rät zum Wechsel
Die SPD-Fachsprecherin für Umwelt und Verbraucherschutz, Monika Schaal, hat die angekündigte Anhebung der Strompreise durch Vattenfall als „unverschämt“ kritisiert. Sie riet den Kunden, den Anbieter zu wechseln und im Haushalt auf vermeidbaren Stromverbrauch zu achten.
Streik bei der Telekom
In Hamburg haben gestern aus Protest gegen die geplanten Umstrukturierungspläne 600 Telekom-Mitarbeiter die Arbeit ganztägig niedergelegt. Einige nahmen an der Streikkundgebung der IG Metall auf dem Spielbudenplatz teil. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wird heute über einen Streik entscheiden, bereits am Montag könnte die Urabstimmung beginnen.
Eltern in die Schule
Die Türkische Gemeinde in Hamburg (TGH) startet heute eine Bildungskampagne für türkische Eltern und ihre Kinder. Unter dem Motto „Sag’ Hallo zum Lehrer Deines Kindes“ sollen Eltern türkischer Herkunft für mehr Mitwirkung in der Schule gewonnen werden, sagte gestern Nimla Heplevent vom Türkischen Elternbund . „Rund 20 Prozent der Schüler aus türkischen Familien in Hamburg verlassen die Schule ohne Abschluss, nicht einmal zehn Prozent schaffen das Abitur.“ Mehr Elternmitarbeit in der Schule könnte ein erster Schritt sein.
Kein Weg in den Süden
Wer in den kommenden Wochen aus Richtung Süden nach Hamburg reist, muss mit Verspätungen rechnen. An drei Hauptzugängen zur Hansestadt finden Bauarbeiten statt: Im Verlauf der Autobahn 7 wird am Elbtunnel gearbeitet, mehrere Fahrstreifen fallen weg. Auch auf der A 1 in Niedersachsen wird gebaut. Zudem werden bis 22. Juli Gleise zwischen Hamburg und Hannover erneuert, sodass viele Züge Umwege fahren müssen oder ganz ausfallen. TAZ/DPA/AP