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Archiv-Artikel

Menschenrechte statt Ausbeutung

betr.: „Teuer bezahlte Aldi-Schnäppchen“, taz vom 8. 5. 07

Extremste Ausbeutung (Gewinnabschöpfung der Großhandelsunternehmen, Fabrikeigentümer etc. bei gleichzeitigen Armutslöhnen) und Missachtung grundlegender menschlicher Bedürfnisse wie ausreichend zu schlafen, gesund zu essen und zu trinken, zur Toilette zu gehen, sind die Regel in der weltweiten Produktion, auch bei Textilien. Schon Kinder und Jugendliche werden dabei ausgenutzt, die dann als Erwachsene irreparable gesundheitliche Schäden haben und ohne Ausbildung etc. im Teufelskreis der Armut gefangen sind.

Dagegen, bzw. für die Achtung elementarer Menschenrechte im Bereich der Produktion kämpft die internationale Clean Clothes Campaign seit Jahren, zu der in Deutschland auch über www.inkota.de etwas zu finden ist. „China Blue“ ist dazu ein heißer Filmtipp, der sogar eine vergleichsweise „harmlose“ Fabrik zeigt – denn in noch schlimmeren Fabriken konnte der Regisseur gar kein Material drehen oder wieder „herausschmuggeln“. Dort ähneln die Bedingungen oft sogar denen von Militärgefangenenlagern, mit Nazi-KZ-Bestrafungsmethoden im Falle von Streikdrohung etc. Schöne Worte von Frau Merkel, auch ILO-Normen ernster zu nehmen, helfen da wenig, wirken sogar zynisch. BERNHARD WAGNER, Berlin

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