: Streit um Postfuhramt jetzt mit Bürgerbeteiligung
MITTE Anwohner fordern Verhinderung der geplanten Neunutzung als Hotelkomplex
Eine Anwohnerinitiative will den angekündigten Umbau des alten Postfuhramtes in der Oranienburger Straße verhindern. Bei der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte will die Initiative „Rettet Lebenswerte Mitte“ mehrere hundert Unterschriften gegen die Pläne der Immobilienholding Elad überreichen.
Der israelische Immobilienentwickler hatte das unter Denkmalschutz stehende Gebäude 2010 gekauft. Elad will in dem 1881 erbauten Backsteingebäude ein Hotel errichten. Ursprünglich gab es die Idee, dafür einen bis zu 14-stöckigen Turm auf dem Hof zu errichten. Der renommierten Fotogalerie C/O, die seit Jahren Räume in dem Altbau nutzt, wurde gekündigt. Zwar hatte der zuständige Baustadtrat von Mitte, Ephraim Gothe (SPD), die weitreichenden Umbaupläne Anfang dieses Jahres gestoppt. Doch die Anwohner fürchten, dass der Denkmalschutz letztlich zu kurz komme. Auch nach jüngsten Plänen sind zwei Wohnblöcke auf dem Hof geplant.
Am Montagabend waren etwa 40 Anwohner zu einem Treffen der Initiative gekommen. Deren Organisatoren, darunter der Design-Professor Michael Schirner, zeigten sich zuversichtlich, dass sie die Elad Group noch zum Abspringen bringen können. Zugleich wird eine anwohnerfreundliche Nutzung des Geländes gefordert. Werner Krause