MOMENTUM : Imperium adieu: Das Zerfasern kolonialer Symboliken
Welche Auswirkungen haben Imperien und Diktaturen auf die Gegenwart? Die Gruppenausstellung „Fragments of Empires“ zeigt wie sich ihre Historien fragmentieren und künstlerisch neu zusammensetzen lassen. Die hier gezeigten Arbeiten (Video, Ton, Bild und Installation) scheinen auf große politische Gesten zu verzichten. Doch beim genauen Hinsehen kommen subtile Referenzen mittels Symboliken und Erinnerungsobjekten zum Vorschein. Aus Lutz Beckers Soundinstallation „After the Wall“ schallt das Klackern der Hämmer, mit denen die Leute 1989 die Berliner Mauer in ihre Fragmente zerlegten. Theo Eshetus hypnotisierendes Video-Triptychon „Roma“ erzählt vom kolonialem Unbewussten Italiens und ist zugleich eine Hommage an Federico Fellini, der 1971 sein eigenes „Roma“ vorgelegt hatte und einmal sagte, dass Rom eigentlich eine afrikanische Stadt sei. Wie gemalt wirkt Fiona Pardingtons fotografiertes Stillleben mit Vogel. Der Britische Federhandel rottete den neuseeländischen Huia aus, der in der Maori-Tradition von spiritueller Bedeutung war. Heute gibt es den Huia nur noch ausgestopft in Museen. Neue Arrangements kontern hier die kolonialen Aufladungen des Sammelns. NYM
■ Mi–So 13–19 Mariannenpl. 2