: Jahresendabrechnung von Dirk Knipphals
Roman des Jahres
Karl Ove Knausgård: „Leben“ (Luchterhand). Für das Herz ist das Leben einfach. Aber für einen jungen Aushilfslehrer in Nordnorwegen? Teil vier von Knausgårds überwältigender Lebensselbstbeschreibung.
Politisches Buch des Jahres
Per Leo: „Flut und Boden“ (Klett-Cotta), und Katja Petrowskaja: „Vielleicht Esther“ (Suhrkamp). Familienerkundungen. Parallel gelesen ergeben diese beiden Bücher eine Art Summe des 20. Jahrhunderts.
Buch zum Verschenken
Michael Kleeberg: „Vaterjahre“ (DVA). Gregor Sander: „Was gewesen wäre“ (Wallstein). Sasa Stanisic: „Vor dem Fest“ (Luchterhand). Daniel Schreiber: „Nüchtern“. G. R. R. Martin: „The Winds of Winter“ (Gutschein).
Buch zum Angeben
Richard Ford: „Let Me Be Frank With You“ (Bloomsbury). Ich finde es nicht gut, dass er den Nobelpreis noch nicht hat. Allein wie Frank, der „prostata survivor“, seine an Parkinson erkrankte erste Frau Ann besucht – groß.
DVD/Hörbuch
Max Goldt: „Schade um die schöne Verschwendung!“ (Hörbuch Hamburg). Solide. Schön als Hörbuch wäre auch Diedrich Diederichsens „Über Pop-Musik“ (mit Musikeinspielungen). Gibt’s aber nicht.
■ Dirk Knipphals ist Literaturredakteur der taz.