: UNTERM STRICH
In Nordrhein-Westfalen steht ein weiterer Großverkauf von Kunst aus indirektem Landesbesitz bevor. Die WestLB-Nachfolgerin Portigon will ihre Kunstsammlung aus rund 400 Werken auf den Markt bringen. Erstmals äußerte sich Portigon-Chef Kai Wilhelm Franzmeyer konkret zu den Plänen. „Es gibt zum Verkauf der Portigon-Kunstsammlung keine Alternative“, sagte er. Zur Sammlung gehören Arbeiten von Joseph Beuys, Otto Piene, Günther Uecker und Heinz Mack, ebenso zeitgenössische Fotografie von Thomas Struth und Werke der klassischen Moderne aus der bildenden Kunst von August Macke. Der Wert wird auf 100 bis 150 Millionen Euro geschätzt. Die Portigon AG ist die Rechtsnachfolgerin der zerschlagenen WestLB.
Der in Marokko verbotene Film „Exodus: Götter und Könige“ von Starregisseur Ridley Scott darf nun doch in dem nordafrikanischen Land gezeigt werden. Das marokkanische Zentrum für Kinematografie teilte am Dienstagabend mit, der Film, der die Geschichte von Moses erzählt, könne nun in Kinos vorgeführt werden, nachdem das Filmstudio Fox und Scott umstrittene Dialogpassagen entfernt hätten. In Marokko war gegen „Exodus“ zuvor ein Verbot verhängt worden, weil das Epos gegen islamische Gebote verstoße. Entfernt worden seien nun „zwei Audiopassagen, die auf die Personifizierung des Göttlichen anspielten“, hieß es in der Erklärung. Ein Überprüfungsausschuss hatte zunächst gegen eine Szene Einwand erhoben, in der Moses die Offenbarung von einer Figur zuteil wird, die als Verkörperung Gottes interpretiert werden kann.
Die kubanische Künstlerin Tania Bruguera, die vom Berliner Hebbel am Ufer (HAU) für die Veranstaltung „Propaganda & Counter-Propaganda“ am 9. Januar eingeladen war, darf ihr Heimatland vorerst nicht verlassen. Bruguera, die mit ihrem Immigrant Movement International zur politischen Situation von Einwanderern arbeitet, wurde zunächst am 30. Dezember bei einer Performance in Havanna verhaftet. Mehreren internationalen Medien zufolge entließ man sie nun zwar, sie darf aber Kuba für zwei bis drei Monate nicht verlassen.