: Hören im Dunkeln
Kann man Musik im Dunkeln besser hören? Die Zeitgenössische Oper Berlin möchte das herausfinden und hat sich für ihr Programm „Into the Dark“ zum zweiten Mal den schön verwahrlosten und daher etwas unheimlichen Sendesaal des Funkhauses Berlin an der Nalepastraße, dem einstigen Sitz des Rundfunks der DDR, als Versuchsobjekt gewählt. Dort hat heute „Words and Music“ von Samuel Beckett und Morton Feldman Premiere. Als „Hörspiel im lichtlosen Raum“ ist der Abend angekündigt, und als Hörspiel für das Radio war Becketts Text von 1961 ursprünglich auch konzipiert. Feldman schrieb seinen Part erst 1986 – eine frühere Komposition von Becketts Cousin John Beckett hatte dem Schriftsteller nicht gefallen. Die Worte übernehmen die Schauspieler Shaun Lawton und Hanns Zischler (Foto: Bernd Uhlig), die Musik kommt vom Solistenensemble Kaleidoskop. Und um die Sache noch etwas komplizierter zu gestalten, sind die Ausführenden und das Publikum auf den Kleinen und den Großen Sendesaal verteilt: Die Raumwirkung in der Finsternis soll dadurch noch verstärkt werden. TCB
■ „Words and Music“: Kleiner und Großer Sendesaal des Funkhauses Berlin, Nalepastraße 18–50. 23. bis 26. 9., 20 Uhr. 19/14 Euro