: Wildschweine werden mehr
HANNOVER dpa ■ In Berlin wütete eine Wildschwein-Horde auf einem Promi-Friedhof, in Hannoversch Münden verletzte ein Keiler einen Hausbesitzer vor dessen Garage, auf einem Frankfurter Spielplatz flüchtete eine Familie vor einer Sau auf ein Klettergerüst. Die Tiere seien, so erklärte am Wochenende der Wildschwein-Experte Klaus Pohlmeyer, nicht aggressiver als früher. Sie werden jedoch mehr und rücken näher. Der Leiter des Instituts für Wildtierforschung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover sagte: „In diesem Jahr werden wir voraussichtlich eine halbe Million Sauen in Deutschland schießen.“ Ende der 70er-Jahre wurden pro Jahr etwa 180.000 erlegt. Heute fänden die Wildschweine mehr Nahrung: „Die Riesenflächen von nachwachsenden Rohstoffen bieten eine enorme Reserve.“ Viele Schweine blieben den ganzen Sommer im Maisfeld. Pohlmeyer: „Die gehen gar nicht mehr in den Wald.“ Angst vor Wildschweinattacken beim Spaziergang durch Felder und Wiesen müsse aber niemand haben. Die Tiere würden nur gefährlich, wenn sie sich bedroht fühlten.