Neues Klangkleid

Nach einer Jagd auf Klänge will der Workshop „The Sound of Monospace“ die nachts ausgestorbene Altonaer Große Bergstraße mit einer neuen Geräuschkulisse versehen

Das leise Brummen von Flugzeugen, der ohrenbetäubende Lärm von Straßenkreuzungen, das Gezwitscher der Vögel im Park, ein laut streitendes Pärchen in einer Nebenstraße. Die Geräuschkulisse des Urbanen setzt sich aus den vielfältigsten Klängen zusammen. Achten tut man darauf meist nicht besonders. Doch inwieweit bestimmt die Geräuschkulisse den Charakter der verschiedenen urbanen Orte? Und was passiert, wenn man diese Geräusche verändert? Auf welche Weise verändert sich dabei der Ort?

Diesen Fragen geht an diesem Wochenende der nicht-kommerzielle, freie Workshop „The Sound of Monospace“ nach. Das Ziel dabei: Neue Wege zu finden, um mit ungenutzten oder nur den halben Tag genutzten Orten umzugehen. Als Modell für das „MonoLab“ wurde deshalb das „Wasteland“ der Neuen Großen Bergstraße in Altona gewählt. Zwischen der Reeperbahn und den Geschäften, Cafés und Kneipen von Ottensen gelegen, füllt die Straße tagsüber eine Lücke. Haben die Geschäfte und Büros aber geschlossen, verwandelt sich die Große Bergstraße in verwaistes, urbanes Ödland.

„The Sound of Monospace“ lädt heute ein, hier selbst auf die Geräuschjagd zu gehen, Töne zu sammeln und schließlich eine eigene Symphonie der Stadt zu entwickeln. Los geht der Workshop um 10 Uhr mit einer Einführung in die Jagd auf Klänge, zwei Stunden später geht es technisch voll ausgestattet auf die akustische Pirsch. Abends gibt es einen „Sound-Event“, am Sonntag wird das Material in einer kreativen Session bearbeitet, deren Ergebnisse ab 16 Uhr präsentiert werden. ROBERT MATTHIES

Workshop: Sa, 27. 10. + So, 28. 10., je 10 Uhr; Klangjagd am Sa um 10 Uhr, Sound-Event ab 20 Uhr; Große Bergstraße 174 (Ex-Deichmann); Infos: www.monospace.org