das letzte mal shakespeare in trouble
: Boulevard at it’s best

Alternde SchauspielerInnen sind das beste, was einem Theater passieren kann. Die Betroffenen sehen das manchmal anders, insbesondere Frauen, denen – zumindest im traditionellen Repertoire – jenseits der 45 die Rollen ausgehen. Wie viele Facetten und theatrale Reichtümer ein Ensemble jedoch gewinnt, wenn es als Mehr-Generationenprojekt angelegt ist, war bislang am Leibnizplatz mit „Shakespeare in Trouble“ zu erleben.

Die Idee, das aktuelle Ensemble mit ehemaligen AkteurInnen zu mischen, stieß jetzt logistisch an ihre Grenzen – aber wie sonst könnte man eine Hille Darjes, Mitgründerin der Company, als Elisabeth I. erleben: mit einer derartigen Autorität im zierlichen Leib, dass einem schon beim Klang der Stimme das Fallbeil im Nacken kitzelt? Das Stück umkreist das uralte Thema Kunst und Macht, Clowns and Crowns, ebenso wie die alltäglichen Eitelkeiten innerhalb eines Ensembles. Und diesbezüglich ist ein anderer Altvorderer wie Renato Grünig als Narr ein Augen- und Ohrenschmaus. „Die Hälfte der Truppe fühlt sich als jugendlicher Liebhaber“, heißt es im Stück. Zum Glück spielen sie anders. HB