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Archiv-Artikel

Eurokrise sorgt auch Ökonomen in den USA

Von BW

BERLIN taz | Die Ratingagentur Fitch bleibt bei ihrer Sonderbehandlung für die USA. Am Montag senkte sie zwar den Ausblick für deren Kreditwürdigkeit, zugleich gab sie Washington aber eine großzügige Frist: Das bisherige Top-Rating AAA soll erst fallen, wenn die Regierung bis 2013 keinen „glaubhaften Plan“ vorlegen kann, wie sie den wachsenden Schuldenberg abbauen will.

Die USA haben mehr als 15 Billionen US-Dollar Schulden. Gemessen an ihrer gesamten Wirtschaftsleistung sind das mit 84,3 Prozent zwar kaum mehr als die 83,2 Prozent Gesamtverschuldung Deutschlands, hinzu kommt aber eine rasante Neuverschuldung: Aktuell droht ein Haushaltsdefizit von 12,9 Prozent. Und die Budgetverhandlungen sind festgefahren, auch ein überparteilicher Ausschuss konnte sich nicht auf Sparmaßnahmen einigen. Zusätzlich ist die US-Wirtschaft durch die Eurokrise bedroht. Bei einem Treffen mit EU-Vertretern sagte Präsident Barack Obama diesen deshalb „alle Hilfe“ zu. Ökonomen des Washingtoner Thinktanks CEPR riefen die US-Notenbank Fed dazu auf, Staatsanleihen gefährdeter Euroländer zu kaufen – auch wenn das Aufgabe der Europäischen Zentralbank sei. „Die EZB erfüllt ihre Funktion (…) nicht“, schreiben sie. BW