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Archiv-Artikel

Kandidat in den Fußstapfen seines Vaters

USA Der rechtslibertäre Rand Paul aus Kentucky will republikanischer Präsidentschaftskandidat werden

LOUISVILLE afp | Der US-Senator Rand Paul hat als zweiter Republikaner seine Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur 2016 verkündet. „Wir sind gekommen, um unser Land zurückzuerobern“, sagte Paul am Dienstag vor Anhängern in Louisville im Bundesstaat Kentucky. Der 52-jährige Augenarzt präsentiert sich als Außenseiter, der es mit der etablierten Politik in der Hauptstadt aufnehmen will. Als Wahlkampfslogan wählte er „Besiegt die Washingtoner Maschine. Entfesselt den amerikanischen Traum“.

Der Regierungsapparat und die Schulden hätten sich unter dem republikanischen Expräsidenten George W. Bush verdoppelt und würden sich unter dessen demokratischem Nachfolger Barack Obama verdreifachen, rief Paul der Menge zu. „Die Washingtoner Maschine, die unsere Freiheiten verschlingt und in jede Ecke unseres Lebens eindringt, muss gestoppt werden.“

Paul gehört zum libertären Flügel der Republikaner, der den Staat auf das Allernötigste reduzieren will. Der Senator lehnt staatliche Einmischungen in die Wirtschaft genauso strikt ab wie staatliche Überwachungsprogramme, er vertritt eher liberale Haltungen in der Drogenpolitik, wettert allerdings gegen Abtreibungen und Homo-Ehe. Das Engagement des US-Militärs in der Welt und den Einsatz von Drohnen sieht er skeptisch. Zuletzt hatte sich Paul in der Außen- und Sicherheitspolitik der republikanischen Parteilinie allerdings etwas angenähert. In seiner Rede am Dienstag machte er deutlich, dass er den Kampf gegen den „radikalen Islam“ fortsetzen wolle.

Paul hatte im November 2010 mit Unterstützung der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung einen Senatssitz im Bundesstaat Kentucky errungen. Sein Vater Ron Paul hatte sich 2008 und 2012 vergeblich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben.