: Der Rechts-Verdacht
Nun ist das leidige Thema wieder da: die WASG und ihre mögliche Nähe zum rechten Rand. Im Juni vergangenen Jahres hatte Parteistratege Oskar Lafontaine in Chemnitz bei einer Wahlkampfveranstaltung gegen „Fremdarbeiter“ gewettert. „Der Staat ist verpflichtet, seine Bürger und Bürgerinnen zu schützen, er ist verpflichtet, zu verhindern, dass Familienväter und Frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter zu niedrigen Löhnen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen“, sagte der frühere SPD-Chef.
Für diese Äußerung erntete er viel Kritik. Politiker aller etablierten Parteien warfen ihm rechten Populismus vor. Auch die Linkspartei.PDS forderte ihren möglichen Bündnispartner auf, sich klar von rechtsextremistischen Tendenzen abzugrenzen. Lafontaine hingegen beharrte zunächst auf seinen Worten. Erst kurz vor den Bundestagswahlen im September distanzierte er sich von der umstrittenen Äußerung. Wenn der Eindruck entstanden sei, er habe etwas gegen osteuropäische Arbeiter in Deutschland sagen wollen, sei dies „ein falscher Eindruck“ gewesen. „Das nehme ich dann zurück.“ Vielmehr habe er etwas gegen die „Ausbeuter“ hierzulande sagen wollen, die diese Menschen zu Hungerlöhnen beschäftigten.
Der NPD gefiel die Debatte: Sie kündigte daraufhin an, die linke WASG gezielt unterwandern zu wollen. FLEE