Mit unserer „Arbeit in Serie“ werfen wir alle zwei Wochen Schlaglichter auf die Berliner Arbeitswelt, auf spannende Tendenzen und bedenkliche Phänomene. Wir sprechen mit Menschen, die typisch sind für Entwicklungen und doch auch ihre ganz eigene Geschichte erzählen.
Milena Arne Schedle ist Schauspielabsolventin: Phasen ohne festes Engagement gehören zu ihrem Beruf. Festanstellungen scheinen zurzeit unerreichbar.
Elzbieta Stolarczyk ist ehrenamtliche Koordinatorin der Wärmestube am Bundesplatz. Sie wünscht sich statt schöner Worte lieber einen höheren Zuschuss.
Notfallsanitäter Johannes Brandl ist im Rettungswagen oft mit rücksichtslosen Patienten konfrontiert. Für den Job würde er sich wieder entscheiden.
Jan Christian Sahl hat eine Lobbyagentur für zivilgesellschaftliche Interessen gegründet und betreibt jetzt „gute Lobbyarbeit“.
Samira Mousa verdient ihr Geld im Netz, mit einem Blog über MS. Sie ist eine digitale Nomadin – ihr Büro ist dort, wo es stabiles Internet gibt.
Lucien Lafayette arbeitet als genderqueerer Sado-Maso-Sexworker in Berlin. Eigentlich sollten ihn die Krankenkassen bezahlen, sagt er.
Domenika Ahlrichs war stellvertretende Chefin von Zeit Online – und ging als Quereinsteigerin an eine Berliner Grundschule.
Umut Schleyer berät Fußballer. Er hilft ihnen, viel Geld zu verdienen und ist auch privat oft ihr erster Ansprechpartner. Dafür wird er gut entlohnt.
Die 1.500-Meter-Läuferin Caterina Granz will zu Olympia nach Tokio. Der Einsatz in diesem Sport ist extrem, das Einkommen extrem prekär.
Lucas studiert, muss sich seinen Unterhalt finanzieren. Er mikrojobbt. Das macht keinen Spaß und bringt kaum Geld, Lucas ist aber darauf angewiesen.
Sascha Bauer* hat seine Leidenschaft für Sport als Personal Trainer zum Beruf gemacht. Doch die eigene Erholung bleibe dabei oft auf der Strecke.
Jacopo M.* ist dankbar für einen Job, den er für unzumutbar hält. Mehr als „Essen, Ficken, Schlafen“ ermögliche das Schützen von moderner Kunst nicht.
Julia S.* coacht Führungskräfte und Menschen, die in einer Jobkrise stecken. Sie findet, die Menschen müssen wieder mehr auf sich selbst schauen.
Nadine Saeed engagiert sich gegen rassistische Strukturen in der Polizei und Justiz – ein Vollzeitjob, für den sie auch mal im Büro übernachtet.
Heike Linke hat über sieben Jahre studiert und arbeitet seit 20 Jahren als Musikschullehrerin. Ihr Traumjob hat einen Preis: Vermutlich Altersarmut.
Wolf und Barbara Bütten* sind ganz unverhofft Immobilienmakler geworden. Ihr Einblick in die Branche ist vernichtend.
Was ist überhaupt Arbeit? Und wann ist sie gut? Die taz trifft Mehrfachjobber, Flaschensammler, Armutsrentner – aber auch Immobilienmakler.