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Warnung vor grünen GeldanlagenRisikogeschäfte bei Windparks

Windpark-Firmen werben Anleger mit hohen Renditen und null Risiko - doch die Wahrheit sieht oft anders aus. Ein Totalverlust ist nicht ausgeschlossen.

Zwischen 2000 und 2006 war bundesweit der Windertrag vieler Windparks so schlecht, dass die Anlagen teilweise nur 80 Prozent des kalkulierten Stroms produzierten. Bild: ap

BERLIN taz | Rüdiger Gronau hat ein Versprechen: "Unser Produkt ist wie ein 'grünes Sparbuch', das Ihnen jährlich acht Prozent Zinsen bringt." Knapp 50 Zuhörer - darunter Rentner, ältere Ehepaare, Hausfrauen und Studenten - folgen in einem Dresdner Hotelsaal dem Vortrag des Vertriebsexperten der Firma Prokon. "Wer bei uns sein Geld anlegt, bekommt eine Mischung aus Sparbuch und Festgeldkonto", sagt Gronau, der mit seiner gebrochenen Nase und ergrautem Mittelscheitel an einen pensionierten Berufsboxer erinnert.

Bei Sekt und Orangensaft wollen die Interessenten mehr über das Prokon-Angebot erfahren. Mehr als 18.000 Kleinanleger haben laut Prokon dem Unternehmen seit 2003 über 300 Millionen Euro anvertraut. Im Gegenzug erhalten sie sogenannte Genussscheine. Das Geld soll in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen, denn Prokon plant, errichtet und betreibt Windparks in Deutschland.

Seit 2006 zahlt der Windpark-Entwickler aus Itzehoe zuverlässig acht Prozent Zinsen. Das ist mehr, als es selbst die bankrotte isländische Kaupthing Bank zu besten Zeiten versprach. Eine vergleichbare Festgeldanlage bringt heute höchstens die Hälfte der Prokon-Zinsen ein. Bei den acht Prozent soll es aber nicht bleiben, sagt Gronau: "Wenn der Strompreis weiter steigt, können wir uns auch vorstellen, jährlich zehn Prozent Zinsen zu zahlen."

Windanlagen

Windparks als Geldanlage: In Deutschland gibt es etwa 2.500 Windparkfonds, schätzt der Anlegerbeirat im Bundesverband Windenergie. Bis zu 250.000 Anleger haben dort rund 6,5 Milliarden Euro investiert. Einschließlich Bankdarlehen beträgt das gesamte Investitionsvolumen für die rund etwa 20.000 Windanlagen 26 bis 30 Milliarden Euro.

Genussschein: Geldanlageform mit oft hohem Renditeversprechen, bei der ein Investor "stiller Mitunternehmer" wird. Für sein Kapital erwirbt der Investor Ansprüche am Reingewinn eines Unternehmens. Gleichzeitig muss er im Fall eines geschäftlichen Misserfolges bis zum Totalverlust seiner Einlage haften. Bei Unternehmensentscheidungen haben Genussschein-Inhaber keine Mitsprache.

Windpark-Projektentwickler: Firmen oder Firmengruppen, die sich als Komplettanbieter für Windparks vermarkten. Von der Planung eines Windparks über dessen Finanzierung, Errichtung und den Betrieb kontrollieren diese Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette. Häufig beziehen diese Firmen Teile ihres Kapitals aus dem Verkauf von Genussscheinen und sind als GmbH & Co KG organisiert, deren maximale Haftung lediglich 25.000 Euro beträgt.

Eine "rundum sichere Sache"

Neben Gronau steht ein bulliger Mann mit ausgebeultem Jackett, Jeans und armlangem, grauen Zopf: Carsten Rodbertus ist Gründer und alleiniger Gesellschafter der Prokon-Gruppe. Der Endvierziger redet mit hamburgischem Einschlag und präsentiert sich als Querdenker und Vollblutunternehmer; ein Überzeugungstäter, den sein ökologisches Gewissen umtreibt, "spätestens seit Tschernobyl".

Immer wieder schimpft er auf Banken und Großkonzerne und philosophiert über seine Hilfsprojekte in Afrika. Im Werbefilm seiner Firma beschreibt Rodbertus barfüßig seinen ethischen Ansatz: "Aktivitäten im Bereich erneuerbare Energien sind aktive Friedenspolitik? Es geht um mehr als Geld - es geht darum, wie wir zukunftsfähig werden."

1995 gingen seine ersten zwei Windräder ans Netz, erzählt der Selfmademan. "Als ich die plante, galt ich noch als ,Spinner der Nation' ". Seither ist das Firmenreich des gelernten Buchhalters enorm gewachsen: Über 600 Millionen Euro hat Prokon nach eigener Aussage in 32 Windparks mit 234 Windrädern investiert.

Für Anleger sind die Genussscheine eine "rundum sichere Sache", heißt es in den Firmenbroschüren. Die Papiere werden als "Alternative zur Sparanlage, Ausbildungsversicherung" und Riestervorsorge angepriesen. Nur ein Wort taucht im Prokon-Kosmos sehr selten auf: Risiko.

Totales Verlustrisiko

"Prokon-Anleger glauben, in Windräder und biogene Kraftstoffe zu investieren", sagt Klaus Boe, ein Unternehmer aus dem Sauerland, der sich 2003 noch als Gesellschafter in einen Windkraftfonds von Prokon einkaufte. "Faktisch wird das Geld mit totalem Verlustrisiko auf Vertrauensbasis an die Prokon-Genussrechte-Firma verliehen, die es in einem kaum durchschaubaren Geflecht anderer Prokon-Firmen weiterverleiht."

Das "Geflecht" zog sich einst über 89 Prokon-Gesellschaften. Jetzt besteht die Gruppe aus 44 Firmen, die vor allem in den Bereichen Windparks und Biokraftstoffe tätig sind.

Boe erhebt schwere Vorwürfe gegen den Projektentwickler aus Itzehoe. "Die Prokon-Gruppe erwirtschaftet keinen echten Gewinn. Das Geld wird bei Prokon unkontrollierbar hin- und hergeschoben", sagt Boe und erinnert an den New Yorker Milliardenbetrüger Bernard Madoff. Er hält das Genussschein-Modell im Kern für betrügerisch: "Prokon betreibt ein Schneeballsystem, das in wenigen Jahren komplett crashen und zu einem der größten Skandale der deutschen Windbranche werden könnte."

Prokon weist die Kritik als falsch und rufschädigend zurück. "Wir dokumentieren in unseren Geschäftsberichten, wie wir diese Einnahmen erwirtschaften und dass wir auch genug Gelder verdienen, um die Zinsen auszuzahlen", sagte Sprecherin Bettina Ostwald der taz.

Die Verwendung der Genussrechtsgelder werde von einer unabhängigen Steuerberatungsgesellschaft kontrolliert. Dieses Kapital würde nur unter der Bedingung im Bereich erneuerbare Energien investiert, dass eine Mindestverzinsung von 6 Prozent sichergestellt sei.

Allerdings beobachten auch Fachleute aus der Windkraftbranche Prokons Aktivitäten skeptisch. Werner Daldorf, Vorsitzender des Anlegerbeirates im Bundesverband Windenergie (BWE), wundert sich, wie Prokon seit Jahren die hohen Zinszahlungen finanziert. "Die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Prokon mit dem neu eingenommenen Geld den Altbeteiligten eine Dividende zahlt", sagt Daldorf.

Wie sicher ist Prokons "grünes Sparbuch" also wirklich?

Keine Mitwirkungsrechte

Per Definition ist der Genussschein eine Anlageform, mit der ein Investor unternehmerische Chancen und Risiken übernehmen kann, ohne selber eine Firma leiten zu müssen. Wer wagt, gewinnt - oder verliert. Verbindlich ist an Prokons Angebot lediglich, Anlegern eine Erfolgsbeteiligung zu gewähren - sofern sie erwirtschaftet wird. Im Fall einer Firmenpleite droht den Inhabern von Genussscheinen der Totalverlust.

Bei einer Insolvenz werden die Ansprüche der Genussschein-Inhaber erst bedient, wenn alle anderen Gläubiger befriedigt wurden - sofern noch Geld übrig ist. "Den Genussrechtsinhabern stehen grundsätzlich keine gesellschaftlichen Mitwirkungsrechte zu", heißt es zudem im Kaufvertrag der Prokon-Genussscheine. Das bedeutet, dass die Besitzer von Genussscheinen kein Recht haben, bei der Verwendung ihres Geldes mitzureden oder diese zu kontrollieren.

Insbesondere seit der Finanzkrise kann sich der Windparkentwickler vor Genussscheinkäufern kaum retten. "2009 hat sich unser Umsatz mit 140 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt", sagt Carsten Rodbertus in dem Dresdner Hotelsaal. Das hat Prokon auch seiner intensiven Werbung zu verdanken. Mit vielen Anzeigen in Zeitschriften und Onlinemedien hat das Unternehmen ein Massenpublikum im Visier.

Täglich verschickt die Firmengruppe mit insgesamt 310 Mitarbeitern tausende Wurfsendungen von ihrem Firmensitz in der schleswig-holsteinischen Kreisstadt Itzehoe. In Norddeutschland zählt Prokon zu den größten Postkunden. Allein für seine Werbung gab Prokon 2009 6,4 Prozent des im vergangenen Jahr bei Kleinanlegern neu eingeworbenen Genussscheingeldes aus.

Prokon-Anleger Klaus Boe liegt seit Jahren im Streit mit Carsten Rodbertus. Anfangs lief noch alles gut. Das war Ende der 1990er-Jahre. Damals hatte Prokon damit begonnen, seine Windparks in Fonds zu bündeln und an Gesellschafter zu verkaufen. Als sogenannte Kommanditisten waren diese faktisch Eigentümer der Windparks, während Prokon als Dienstleister die Geschäftsführung übernahm. Etwa 4.600 Kommanditisten investierten damals rund 110 Millionen Euro in die Fonds, und Prokon garantierte ihnen dafür eine jährliche Mindestausschüttung von 6 Prozent.

Doch Jahr für Jahr blieben bei Prokon die realen Erträge der Windparks weit hinter den Prognosen der Verkaufsprospekte zurück. Wiederholt gerieten Prokons Windparkfonds in Geldnot. 2004 musste das Unternehmen einen Windpark "zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen" verkaufen. Anfang 2007 erklärte Prokon, dass es zugesicherte Ausschüttungsgarantien "aus eigener Liquidität" nicht erfüllen könne.

"Die Windparks haben ihre Prognosen meilenweit verfehlt", sagt Ron Lohmann, dessen Vater Prokon-Kommanditist war. Bis Ende 2007 hätten die Prokon-Windparks etwa 40 Millionen Euro weniger Einnahmen erzielt als von dem Unternehmen prognostiziert.

Drohkulisse und Enteignung

Carsten Rodbertus änderte das Geschäftsmodell. Schon 2003 begann das Unternehmen damit, die Finanzierung seiner Windparks auf stimmlose Genussscheine umzustellen. Die Mindesteinlage wurde auf 2.500 Euro gesenkt, zahlbar in Raten ab 100 Euro. Immer mehr Geld von Kleinanlegern strömte in die Firma. Schließlich drängte Rodbertus auch die Kommanditisten der Windparkfonds, ihre Beteiligungen aufzugeben.

Im Sommer 2007 forderte der Prokon-Chef die Altgesellschafter auf, ihre Anteile zu 90 Prozent in stimmlose Genussscheine umzutauschen oder zum Preis von 80 Prozent der Bareinlage an seine Firma zu verkaufen. Andernfalls, so Rodbertus, würden die Kommanditgesellschaften "liquidiert", schreibt der Prokon-Gründer den Kommanditisten in einem Brief vom 15. November 2007, der der taz vorliegt. "Bei einer Liquidation der Beteiligungsgesellschaft erhalten die verbliebenen Gesellschafter lediglich den Liquidationserlös", heißt es darin.

Die Drohkulisse wirkte: Die Mehrheit der Kommanditisten ging auf die "Vorzugsbedingungen" ein. "Das kam vielen wie eine Enteignung vor", erinnert sich Klaus Boe. Er und weitere Kommanditisten schlossen sich damals in der "Interessengemeinschaft Prokonanleger" (IG Prokon) zusammen, die sich nicht vom Prokon-Chef hinausdrängen lassen wollten.

Von finanziellen Engpässen seiner Windparks ist bei Prokon seitdem nicht mehr die Rede: Die Firmengruppe will im Jahr 2009 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 31,4 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Allerdings ist der Jahresabschluss bislang von keinem Wirtschaftsprüfer beglaubigt, da die Prokon-Genussrechtsfirma keiner Testatpflicht unterliegt. Gegenüber der taz bestätigt Prokon jedoch, dass seine Windanlagen aufgrund windschwacher Jahre bisher nur 85 Prozent der geplanten Durchschnittserträge erbracht haben.

Prokon bestreitet, dass dies deren Rentabilität in Frage stelle. Die Kalkulation beziehe sich auf die gesamte Laufzeit eines Windparks. Auch bei schwankenden Windverhältnissen ergebe sich langfristig "ein Durchschnitt von 100 Prozent", so Prokon. Die bisherigen Mindereinnahmen von 40 Millionen Euro gefährdeten die Gesamtkalkulation nicht.

Berechnungsfehler bei Windgutachten

Tatsächlich hat die langjährige Flaute bundesweit viele Windparks in Liquiditätsnot gebracht. Zwischen 2000 und 2006 war der Windertrag so schlecht, dass die Anlagen teilweise nur 80 Prozent des kalkulierten Stroms produzierten. Nach einer repräsentativen Auswertung des Anlegerbeirates im Bundesverband Windenergie laufen mittlerweile etwa 18 Prozent der deutschen Windparks so schlecht, dass diese nicht einmal ihre Tilgung erwirtschaften. Auch im Jahr 2009 war das Windangebot laut Prokon mies: Es lag "durchschnittlich bei nur 77 Prozent".

"Die Probleme der Windparks ähneln sich häufig", sagt Reinhard Ernst, Mitglied im Anlegerbeirat des BWE. "Projektfirmen entwickeln und verkaufen Windparks und versprechen den Anlegern mehr, als sie später liefern können." Für den Windparkexperten aus Diepholz hängt das mit Interessenkonflikten zusammen, die entstehen können, wenn die Projektierung und der Verkauf eines Windparks wie bei der Prokon-Gruppe in einer Hand liegen: "Die Motivation, redlich zu arbeiten, verringert sich dadurch."

Investoren würden oft durch überproportional hohe Vertriebskosten überhöhte Preise bezahlen. Und sie ließen sich von Windgutachten täuschen, die durch grobe Berechnungsfehler allzu optimistische Erträge in Aussicht stellten und für deren Erstellung es bis heute keine gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststandards gibt.

Schlechte Aussichten

Stattdessen wächst die Historie von Windparkentwicklern, die mit einer Mischung aus schöngerechneten Ertragsprognosen, massenhaftem Verkauf von Genussscheinen und krimineller Energie Anleger um Millionen geprellt haben.

So garantierte der Windparkentwickler European Energy Consult Holding (EECH) aus Hamburg für seine Windparkanleihen weit über dem Markt liegende Zinsen. Doch diese Zinsen bezahlte das Unternehmen mit dem Geld, das sie von neuen Anlegern einnahm.

2008 wurde die EECH ein Fall für den Staatsanwalt, als die Gruppe pleiteging und seine Gläubiger um rund 66 Millionen Euro schädigte. Obwohl zwei EECH-Vorstände vom Landgericht Hamburg wegen Kapitalanlagebetrugs verurteilt wurden, gingen die Anleger bislang leer aus. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Die Gerichtsverfahren um Schadenersatz dauern an.

Mit der Wahrheit haben es auch führende Mitarbeiter der Koblenzer Provento AG nicht so genau genommen. Nach Auffassung des Karlsruher Landgerichts hat das Unternehmen viele Fakten in den Prospekten ihrer 26 Windparks vorsätzlich falsch angegeben, als sie rund 175 Millionen Euro in den Bau von rund 100 Anlagen investierte. Anleger sollen dabei um insgesamt 18,4 Millionen Euro betrogen worden sein. Im Juli 2009 verurteilte das Gericht einen Provento-Topmanager zu fünf Jahren Haft wegen Kapitalanlagebetrugs und Steuerhinterziehung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Plambeck Gruppe, einst ein Vorzeigeunternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche, wurde ebenfalls verurteilt. Die Gruppe hatte Ausschüttungen eines Windparks nicht aus den laufenden Erträgen, sondern teilweise durch einen Kredit finanziert.

Die kritischen Anleger von der IG Prokon gehen mittlerweile davon aus, dass einige Prokon-Firmen so viele Verluste einfahren, dass sie nur durch Genussschein-Gelder über Wasser gehalten werden. "Prokon erhält so insolvenzgefährdete Firmen am Leben", sagt Klaus Boe.

Haftung für defizitäre Pflanzenöltechnik

Besonders schlecht liefen Prokons Geschäfte mit pflanzlichen Kraftstoffen. So war die Prokon Pflanzenöltechnik Nord GmbH (PTN) laut Jahresabschluss 2006 mit 6.683.500,90 Euro bei der Mutterfirma Prokon Energiesysteme GmbH verschuldet. Diese stundete der PTN de Fakto ihre Forderungen durch einen sogenannten Rangrücktritt, der in Punkt drei der Erläuterungen des Abschlusses erklärt wird. Ein "Rangrücktritt" wird in der Regel gemacht, wenn eine verschuldete Firma durch die Rückzahlung einer Forderung Insolvenz anmelden müsste.

Die Prokon Energiesysteme GmbH haftete für diese Verbindlichkeiten mit dem Genussrechtskapital ihrer Anleger, die glauben, ihr Geld sei gewinnbringend in Windräder investiert. Mittlerweile hat Prokon die verlustbringenden Geschäfte seiner diversen Pflanzenölfirmen in der "Prokon Biogene Kraftstoffe GmbH" fusioniert. Zum 31. 12. 2008 betrugen deren Verbindlichkeiten 11.253.963,53 Euro - Geld, für das im Fall der Insolvenz auch die Einlagen der Genussrechtsinhaber zur Tilgung herangezogen werden.

Auf taz-Nachfrage bestätigt Prokon, dass der Geschäftsbereich mit pflanzlichen Kraftstoffen defizitär arbeite und derzeit mit Genussscheingeldern in Form von Darlehen gestützt werde. Im Moment sind laut Prokon 7,5 Prozent der Genussrechtsgelder in diesem Bereich investiert. Bei einem Genussscheinkapital von 305 Millionen Euro wären das knapp 23 Millionen Euro. Prokon betrachtet das als Zukunftsinvestition, an der man "trotz der Schwierigkeiten" festhalte, teilte das Unternehmen der taz mit. Die Anleger in Dresden erfahren davon allerdings nichts.

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53 Kommentare

 / 
  • G
    Gast666

    taz lesen lohnt sich! ;)

     

    Das wissen nun auch die Prokon-Anleger.

  • H
    Heinrich

    Habe mich heute mit dem Thema Prokon Strom und Genußrechte gleichermaßen beschäftigt, bekam vor einigen Tagen so eine kombinierte Werbung. Zunächst haben mich die Zinsen von mind. 6% schon interessiert, auch die kurze Laufzeit von 6 Monaten und daß man mal zum Testen mit einem kleinen Betrag ab 100 € dabeisein kann. Doch nach und nach kamen die Zweifel. Thema Strom - ich konnte das Angebot von Prokon in keinem Vergleichsportal finden, obwohl es doch recht günstig erscheint. In Zusammenhang mit der Preisgarantie bis Ende 2015 ist dann die Fußnote bemerkenswert. Diese erklärt daß die steigende EEG-Umlage durch günstige Strombeschaffungspreise ausgeglichen wird, nur Strom- und MWSteuer müßte bei Erhöhung weiterberechnet werden. Daraufhin habe ich mich mit Prokon telefonisch in Verbindung gesetzt und mir wurde gesagt, daß ich das mit der EEG-Umlage falsch lesen würde. Nach mehrmaligem Nachhaken meinerseits und dem mehrfachen wörtlichen Vorlesen des Werbeschreibens wurde der Mitarbeiter zunehmen unfreundlich um nicht das Wort aggressiv zu benutzen. Nun habe ich im Internet mal intensiver recherchiert und kam dann zum Glück auch auf den Beitrag der taz. Der Öffnet einem die Augen. Auch die vielen Kommentare sind sehr interessant zu lesen. Dabei ist mir interessanterweise eines aufgefallen: Die Befürworter dieser Genußscheine berichten alle von ihren erhaltenen Zinsen, aber was mich wundert, keiner schreibt über eine Rückübertragung seines Kapitals und wie diese abläuft. Mich würde da mal interessieren, ob das Kapital wirklich so einfach wie in der Werbung geschrieben zurückgeholt werden kann. Für mich bleibt unterm Strich nur eine Erkenntnis und die ist wie bei vielen anderen auch: Hände weg von diesem Geschäft, kein Anleger weiß, was tatsächlich mit seinem Kapital gemacht wird und ich glaube seit heute auch, daß viele Anleger ihr Geld kaum wiedersehen werden.

  • T
    Tobias

    Es liegt doch auf der Hand, weshalb die deutsche Presselandschaft i.d.R. so negativ schreibt: weil Prokon bei denen keine Anzeigen schaltet (sondern lediglich Post- und Online-Werbung nutzt), haben sie auch keinen Grund für positive Beurteilungen.

  • T
    Thomas

    ich beobachte Prokon nun schon seit ca. 6 Jahren und bin seit ca. 4 Jahren bei Prokon Genusrechtsinhaben. Seit dieser Zeit habe ich nicht ein einziges mal erlebt, dass eine Zinszahlung nicht in der versprochen Höhe oder zu spaät eingegangen ist. Habe mir auch inzwischen mehrfach die Anlagen angesehen und mit sehr verschiedenen Mitarbeitern vor Ort gesprochen.

    Ein Null-Risiko gibt es hier selbstverständlich auch nicht wie im restlichen Leben eben.

    Mich verwundert, warum manche Redakteure sich auf Prokon einschießen (lassen?). Wenn man da mal einige Banken im In- und Ausland dagegen betrachtet die ohne staatliche Hilfen längst nicht mehr leben würden.

    Ein Rendite von 6% bzw. z.Zt. 8% erscheint mir durchaus machbar. Über die mehr als 20% der "Ackermänner" hat sich lange niemand aufgeregt.

     

    Es gibt wohl kaum ein Unternehmen bei dem man nicht durch ausschließlich negative Vorannahmen das Konzept zerreden kann.

  • HM
    heizungs mann

    eine geld-anlage hier bedeutet immerhin noch mehr als eine immobilien-fon-anlage.hier kannst du immerhin etwas erwarten was auch richtig was bringt, wo gegen der fon einfach was vorm a.... ist, denn diese diese anlage ist verloren, für immer und ewiglich! noch ne frage ????

  • T
    timekiller030

    So, jetzt sind es 3 Jahre später.

     

    Prokon gibt es immer noch. Ich habe jährlich 8 % Zinsen bekommen und die Rückzahlungsmodalitäten wurden inzwischen dramatisch verbessert.

     

    Herr Boe ist längst als Miesmacher und Lügner entlarvt.

     

    Trotzdem: Eine Anlage in Genußscheinen beinhaltet vom Prinzip her ein totales Verlustrisiko. Aber das beinhalten heutzutage Euro-Staatsanleihen auch.

  • J
    Jackimo

    Ein Schneeballsystem funktioniert solange, bis die Lawine abgeht.

     

    Alleine der Aufwand für Werbung zeigt, wie abhängig Prokon vom Verkauf neuer Genußscheine ist.

    Beim Vertrieb eines Schneeballsystems hängen immer die gleichen Macher dahinter.

  • R
    Rudolf

    Stand Oktober 2011:

    677 Mill. Euro Genussrechtskapital

    8% Zinsen heisst man braucht ca. 54 Mill. Gewinn pro Jahr

     

    1. HJ 2011 230 Mill. Umsatz

    Gewinn 37 Mill. (vor Steuern)

     

    Meiner (laienhaften) Ansicht nach, sieht das durchaus nachvollziehbar aus. Das sich jemand von selbst auf die Socken macht und etwas an den herrschenden Strukturen

    ändern will (und auch tut) scheint der hier vorherrschenden Klientel suspekt zu sein. Vermuten Sie also weiter Abzocke und überlassen Sie Ihre Groschen weiterhin den Ackermännern dieser Welt.

  • A
    Alexander

    Liebe Mitdiskutanten, liebe Prokon Mitarbeiter (falls sie das lesen),

     

    die Diskussion wird ausser einem Beitrag sehr emotionsgeladen gegen oder für Prokon geführt (immer dieselben Argumente und Mutmassungen).

     

    Was mich als potentiellen Anleger aber wirklich interessieren würde, kommt nicht zur Sprache, nämlich eine einfache, übersichtliche Gewinn- und Verlustrechnung die Prokon trotz vieler Zahlen auf ihrer Internetseite schuldig geblieben ist und die Beantwortung einiger einfacher Fragen.

     

    Die Rechnung könnte ganz einfach so ausschauen:

    Erlöse (alle aufgeschlüsselt) minus Kosten (alle aufgeschlüsselt) = Gewinn / Verlust

    Für alle Jahre seit Bestehen einzeln aufgeschlüsselt für jeden Windpark

    Prognose für 20 kommende Jahre

    Renditeberechnung über die komplette Laufzeit (25Jahre?) der einzelnen Windparks

    Bis 2011 Istwerte, ab 2011 Prognosewerte

     

    Fragen: die Diskussion wesentlich sachlicher geführt werden.

     

    Eigentlich macht jeder Existenzgründer so einen Businessplan, den er dann weiter fortschreibt.

     

    Alexander

    Wie wird das Kapital für die Rückzahlung des Genussrechtskapitals angespart,

    bzw wie ist es nach Laufzeitende der einzelnen Windparks erwirtschaftet?

    Die Bankdarlehn sind ja dann hoffentlich schon zurückbezahlt.

     

    Was geschieht mit Überschüssen in den einzelnen Jahren?

    Was geschieht mit Verlusten in den einzelnen Jahren?

     

    Unter welchen Bedingungen werden die 8% Verzinsung ausgezahlt?

    Wenn der Businessplan erfüllt ist oder schon wenn genügend liquide Mittel z.B. durch neues Genussrechtskapital vorhanden ist?

     

    Liebe Prokon Mitarbeiter, wenn so ein Plan für Interessenten transparent gemacht würde,

    könnte

     

    Ihren Kommentar hier eingeben

  • HK
    Helma Kernchen

    Habe den Artiekel gelesen und muß sagen da ließt man viel frust von Herrn Boe und fragt sich warum man sollte sich mal sein Unternehmen anschauen oder hat er es nicht geschaft er war doch mal Unternehmer?????????

  • R
    Rene

    Eigentlich wollte ich heute per Post von PROKON

    einen ausführlichen Prospekt anfordern, um prüfen

    zu können, ob die dann von mir geleisteten Genuss-

    rechte auch eine entsprechende Sicherheit bieten.

     

    Ergebnis: ich erspare mir die 55 Cent (Briefmarke)!

  • C
    Catweazle

    Was mich in dem Zusammenhang auch interessieren würde: Was geschieht, wenn eine Windanlage ihr technisches Ende erreicht hat und nicht mehr rentabel läuft? Wer kommt für die Demontage der Anlage + x 1000 Tonnen Betonfundament auf? (Auf dem Berliner Hirschberg über dem Griebnitzsee stand nach Ende des Testbetriebs jahrelang ein solcher Betonklotz - und steht möglicherweise noch heute?) Gibt es dafür Rücklagen? Wie hoch sind diese?

    Anders gesagt: Solange immer neue, anfangs rentable WKAs gebaut und betrieben werden, lässt sich vielleicht Gewinn erwirtschaften. Das dicke Ende könnte nach der Nutzung kommen – wie übrigens auch bei der Kernkraft, die ja so unglaublich günstig Strom produziert, solange Demontage, Endlager und Schäden nach GAUs nicht mitgerechnet werden.

  • L
    Ludwig

    Ich war auch mal auf einer Prokon-Informationsveranstaltung. Habe mir erlaubt nachzufragen, wie es neben der Verzinsung mit dem Kapitalerhalt aussieht.

     

    Denn bei einem Genussrechtskapital von heute 500 Mio Euro und einer linearen Abschreibung (aufgrund Wertverlust/Alterung der Anlagen) auf 25 Jahre (prognostizierte Lebensdauer der Windanlagen), müsste Prokon für den Kapitalerhalt - zusätzlich zu den Zinszahlungen an die Anleger - 20 Mio Euro in neue Windparks, Repowering oder Tilgung bestehender Bankkredite stecken. Jeder zusätzlich neu eingeworbene Genussrechts-Euro kommt natürlich noch on-top hinzu.

     

    Den Nachweis sind mir die Prokon-Jungs schuldig geblieben und die extrem unsichere Reaktion nebst zusammengestotteren Pauschalaussagen haben bei mir einen extrem negativen Eindruck hinterlassen.

     

    Nach meiner Überzeugung betreibt Prokon ein betrügerisches Schneeballsystem und ich denke nicht, dass ich mich täusche. Die 8% Zinsen mögen die Windparks meinetwegen sogar erwirtschaften (und selbst das ist unwahrscheinlich), aber um den Kapitalerhalt schert sich bei Prokon niemand. Für die Anleger gibt das noch ein böses Erwachen.

     

    Schade eigentlich. Trotz des üblichen Risikos bei Genussrechten hätte mich die Investition in Windkraftanlagen sehr gereizt.

  • H
    huHn

    Sehr interessant das alles, ja die Werbung von Prokon ist ausnahmslos lobenswert. Habe heut erst wieder Werbepost vorgefunden.

    Klingt alles super, aber nach all den Beiträgen hier....

    Meine Meinung: Hohe Rendite, hohes Risiko!

  • F
    Fummel

    Ich habe vor 6 Jahren bei Prokon für 10.000 Euro Genusscheine erworben. In dieser Zeit habe ich zunächst 7,25 % später 8 % Zinsen pünktlich bekommen.

     

    Das sind im Moment über 4.500 Euro, die ich an Zinsen bekommen habe.

     

    Natürlich sollte man dort nur Geld anlegen, was man übrig hat, soviel ist klar.

     

    Klar sollte auch sein, das solche Angebote, wenn siesich über mehrer Jahre erstrecken, den Banken ein Dorn im auge sind !

  • B
    Bugman

    8% Zinsen beim derzeitigen Niedrigzins Marktumfeld? Hallo Leute, merkt Ihr noch was? Bei wem dabei nicht sämtliche Alarmglocken schrillen, hat den Schuss nicht gehört.

    Leider geben 54% aller Deutschen an, sich nicht oder nur wenig in Finanzdingen auszukennen (Brand Eins, 11-2010). Die fallen dann auch wieder drauf rein: Gier frisst Hirn.

    Da gehe ich mit meinen schwer verdienten Tacken doch lieber in die Spielbank. Das Risiko ist gleichgroß, die Chancen aber wesentlich höher. Und 'n Thrill habe ich auch noch...

  • JH
    Josef Haager

    Gut daß ich die Kommentare gelesen habe. 44 verschiedene Firmen,das ist nicht vertrauenswürdig, also lege ich dort mein Geld nicht hin!

  • PB
    Peter Breslein

    „Nicht einer würde sich an den Guten Samariter erinnern, wenn der nur gute Absichten gehabt hätte. Er hatte auch Geld.“

    Doch zu viel Geld verdirbt den Charakter.

    Auch ich habe mit den Gedanken gespielt Geld bei Prokon anzulegen. Nachdem ich mir die lobpreisende Werbe-CD angesehen habe wurde ich skeptisch. Alles ist supergrün und megaeinfach. Und ganz so nebenbei rette ich mit meiner Kapitalanlage auch noch die Welt. Bei meiner weiteren Recherche fand ich den TAZ Bericht. Meine Zweifel wurden dadurch leider bestätigt. Schade um die Idee. Leider sind es schwarze Schafe wie Prokon, die eine gute Sache mit Schmutz besudeln.

  • IK
    IMaria Knie Name

    Ihren Kommentar hier eingebenich danke sehr für die Information.wollte bei Prokon Genussrechte kaufen, aber wenn man solche Komentare liesst, dann ist alles vorbei.

    Ein Staat muss ja Pleite gehen mit solchen Unternehmen.

    wo soll das noch hinführen.

  • JR
    Jonny Rentner

    Für alle Veröffentlichungen möchte ich den Schreibern herzlich danken. Es wäre evtl. auch bei mir zu einem

    Prokon-Beitritt gekommen. Aber vor der Geldanlageentscheidung ist eigene Recherche - wie schon vor 100 Jahren - unerläßlich.

    Nutzen wir gemeinsam das Internet, um solchen Firmen die Zukunft gründlich zu "versalzen".

    Nochmals herzlich Dank für alle Berichte von

    Jonny Rentner am 14.06.2010

  • HW
    Henry Walter

    Erst einmal möchte ich erwähnen, das ich auch einmal ein Kommanditist an mehreren Windparks von Prokon gewesen war.

     

    Ich war stolz ! darauf die erneuerbaren Energien zu unterstützen und gleichzeitig Mitunternehmer zu sein.

    Doch dieser Idealismus, der im Nachhinein, geblendet wurde durch die Aussagen von Prokon, hat für mich einen faden Beigeschmack.

     

    ALLE bisherigen Versprechungen von PROKON wurden nicht eingehalten: z.b. Ausschüttungsgarantie, Biotreibstoff..

     

    Nicht nur das man aus den Gesellschaften als Kommanditist rausgedrängt wurde, nicht nur das

    man dann als "Strafe" gegenüber dem Finanzamt

    noch den "Veräußerungsgewinn" versteuern müssen,

    nein auch ein Vertrauensverlust gegenüber Prokon

    ist mir, aber auch anderen ehemaligen Kommanditisten

    entstanden.

     

    Ich frage mich, wann endlich der Gesetzgeber gegen solch eine Firma wegen Betrug vorgeht. Ein Außenstehender kann gegen das Firmengeflecht ohne

    Beweise nichts machen.

     

    Irgendwann wird der Chef von Prokon untertauchen

    und wie jemand anderes vielleicht in .... Südafrika

    auftauchen.

     

    Ich kann nur jeden wünschen, das er sein eingesetztes Kapital auch wieder erhält und nicht

    am Ende, nichts wieder sieht.

     

    Jeder Artikel, der sich mit Prokon kritsch beschäftigt, sollte man auch so stehen lassen.

     

    Da ich weiß das Prokon solche Artikel im Netz

    sucht und versucht zu entkräftigen ist schon eine

    Frechheit. Das ist kein P R, sondern das ist

    Umkehrung von Fakten, Tatsachen.

     

    Jeder Marketingprofi kann Sachen gut darstellen,

    wesentliche Eigenschaften weg lassen, um nur zu

    VERKAUFEN.

     

    Das Internet als Verkaufsfläche bietet leider

    vielen unseriösen Geschäftemachern eine gute

    Präsenz.

  • W
    Windbeutel

    ich finde es hoechst interessant, dass Herr Gronau mehr Anstoss nimmt an seiner nie gebrochenen Nase und seiner fehlenden Boxervergangenheit. Dass hat mich so von der schlechten Berichterstattung ueberzeugt, dass ich beinahe Prokon Genussrechte erworben haette. Wenn her GRonau sich auch noch mit den sachlichen Argumenten auseinandergesetzt haette, wer weiss, ich haette vielleicht sogar wirklich gekauft. Es gibt ja immer noch Leute, die noch nie von Ponzi gehoert haben.

  • FR
    florian ramsperger

    Wer hat eigentlich einmal darüber nachgedacht, warum eine "Firmengruppe" wie Prokon sich über so seriös klingende "Genussrechte" bei Privatleuten Kredit zu 8 % holen muss, wenn das allgemeine Zinsniveau - gerade auch für Kredite - doch viel niedriger ist..?

     

    Vielleicht dämmert es manchem, dass eine Rückzahlung des Kredits in den Sternen steht. Aber wer mit 8 % für vielleicht noch 2 bis 3 Jahre bis zur endgültigen Insolvenz (also ca. 24 % Gesamtrückfluss anstelle von "langweiligen" 2 % pro Jahr zuzüglich Rückzahlung des eingesetzten Kapitals, also 106 %) zufrieden ist...

  • A
    Adler

    Finanztest "warnt" ebenfalls in Heft 4/2010 vor dem Risikio bei Prokon und &Co!

    W. Adler

  • E
    Ehemaliger

    Fest steht, dass mit den 17 WEA aus 2007, 11 WEA aus 2008 und 5 WEA aus 2009 (Homepage PROKON) die Verzinsung des Genussrechtskapitals nicht bedient werden kann. Fest steht weiter, dass die bestehenden Windparks aufgrund von Fehlkalkulationen und windschwacher Jahre die Verzinsung des Genussrechtskapitals nicht bedienen können. Die Sparte Biogene Kraftstoffe ist nach eigenen Angaben defizitär. Da bleibt die Frage, womit wird eigentlich Geld verdient????

    Richtig ist weiter, dass PROKON ausschließlich Chancen verkauft, die Risiken werden nicht einmal erwähnt. Wo ist da eigentlich der Unterschied zu den aggressiv angegriffenen Banken?

    Der wichtigste Punkt: Das Wort Tilgung (des Genussrechtskapitals)kommt in der PROKON-Sprache nicht vor. Genau dies sollte aber die zentrale Lehre aus der Finanz- und Wirtschaftskrise sein, nicht die Gier nach dem letzten Prozentpunkt Zins, sondern die Frage, wie das Geld zurück kommt. In diesem Sinne viel Glück für die Investierten!!!!!

  • SS
    schön sachlich bleiben

    Ob PROKON nach dem Schneeballsystem funktioniert, wird die Zeit zeigen.

    Wie gut der Artikel recherchiert ist, steht und fällt sicher nicht mit den zwei Buchstaben "AG". Da möchte ich stichhaltigere Argumente hören.

  • WS
    wegen sachlich

    Das Problem des Artikels ist weniger die Glaubwürigkeit als die einseitige Beleuchtung des Unternehmens. Er weckt einfach - ob gerechtfertigt oder nicht - ein extrem schlechtes Bild. Und das dieses allem Anscheinen nach (hier spielt unter anderem die Sache mit der AG eine Rolle) schlecht recherchiert ist, ist der störende Punkt.

  • SS
    schön sachlich bleiben

    > Für mich bleibt jedenfalls die Glaubwürdigkeit des Artikels aufgrund diverser hier diskutierter Punkte zweifelhaft.

     

    Das ist ja gerade der Punkt: Bis auf den Vorwurf mit der "AG" ist hier m.E. von Seiten der PROKON-Vertreter noch gar nicht sachlich Stellung genommen worden.

    Der Stil bzw. die relative Glaubwürdigkeit des Artikels ist im Vergleich zur Glaubwürdigkeit von PROKON ein nachrangiges Problem.

  • WS
    wegen sachlich...

    Naja, AG statt GmbH kann ja schonmal passieren, schreibt sich ja ähnlich, aber Sachlichkeit ist dem Autor nicht unbedingt vorzuwerfen, und ob persönliche Beleidigung in den journalistischen Freiraum passt ist irgendwie Ansichtssache. Der gesamte Artikel leidet unter diesem hetzerischen Schreibstil.

     

    Für mich bleibt jedenfalls die Glaubwürdigkeit des Artikels aufgrund diverser hier diskutierter Punkte zweifelhaft.

     

    MfG

  • SS
    schön sachlich bleiben

    Das mit der "PROKON AG" ist ein Tippfehler in der Zeile unter der Überschrift "Ein riskanter Genuss".

    Die PROKON-Vertreter sollten sich lieber zu den anderen Punkten äußern. Dabei sollten sie SEHR sachlich bleiben, denn wer mit dem Geld anderer Leute wirtschaftet, sollte darüber absolut sauber Rechenschaft ablegen.

    Ein Journalist kann seinen Artikel sprachlich "gestalten" -- das ist journalistische Freiheit und diskreditiert die Seriosität der Berichterstattung nicht zwangsläufig. Ein Finanzdienstleister und Projektierer darf 1. seine Geschäfte nicht frisieren und sollte 2. in der Kommunikation absolut sachlich bleiben.

  • F
    Fabian

    Hallo Leute,

     

    Wenn's am Text etwas zu meckern gibt, dann wäre es doch besser, Dinge zu kritisieren, die tatsächlich drin stehen. In diesem Text steht jedenfalls nichts von einer "Prokon AG", wie hier in den Kommentaren behauptet wird. Insofern sollte man dem Autor keine Dinge vorwerfen, die er nicht geschrieben hat. Der Text ist ja immerhin lang genug, dass sich stichhaltigere Belege finden müssten, um zu behaupten, er sei schlecht recherchiert. Mein Eindruck ist eher gegenteilig und ich bin dankbar für die Warnung.

     

    Grüße

     

    Fabian

  • R
    RGronau

    Als erstes möchte ich mich bei Herrn Ahmia für das große Lob bedanken, das er mir zuteil werden lässt, indem er mich als "Vertriebsexperten" bezeichnet.

     

    Wenn Herr Ahmia allerdings vom Vertrieb genau soviel versteht wie von gründlicher Recherche ist dieses Lob leider nichts wert.

    Ich möchte hier nicht auf jede falsche Behauptung eingehen, wer aber schon im zweiten Satz nicht die korrekte Firmierung kennt (PROKON ist keine AG), hat seine Arbeit nicht sauber gemacht und jeder Leser sollte sich Fragen wie es denn mit den weiteren Aussagen aussieht.

     

    Weiterhin finde ich persönlich, daß ein Redakteur der bei so wichtigen Themen der heutigen Zeit wie Geldanlage und Erneuerbare Energien persönlich beleidigend werden muss (ich habe nie geboxt und meine Nase war nie gebrochen), um einen reisserischen Artikel zu präsentieren schriftstellerisch scheinbar nicht überzeugen kann.

     

    Rüdiger Gronau

  • M
    Michael

    Also ich muss der taz mal gratulieren zu einem so unsauber recherchierten Artikel. Kommt doch fast der Bildzeitung gleich, nur dass die sich nicht von einem Exkommanditisten beeinflussen lassen, sondern selber nachfragen. Ich bezweifele das der Autor auch nur einmal bei PROKON angerufen hat. Es liegt eher nahe, dass er den Artikel von der IG vorgelegt bekommen hat und dazu einen netten Betrag, um so einen Mist zu veröffentlichen.

    Alleine das hier von der PROKON AG gesprochen wird ist peinlich. Und es geht den ganzen Artikel so weiter. Von den persönlichen Beleidigungen gegenüber Angestellten ganz zu schweigen. Mensch taz, wenn ihr schon etwas über Genussrechte schreibt, dann bleibt wenigstens bei den Tatsachen und lasst euch von Leute für solche Fehlinformationen bezahlen.

  • GR
    Gerhard Roth

    Ich oute mich hiermit als Prokon - Anleger. Ich habe es getan, weil die Energiewende nur kommt, wenn viele mitmachen und nicht mehr die großen Vier unsere Zukunft bestimmen.

     

    Geld in Windkraft anzulegen, hat Risiken. Je mehr versprochen wird, umso

    mehr. Ich wäre auch mit weniger als 8 Prozent zufrieden. Ich habe nach dem

    Taz-Bericht den Geschäftsbericht studiert und die minutiös dargestellten

    Windkrafterträge. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, kann die Rechnung

    aufgehen, wenn denn der Wind so weht wie erhofft. Wenn nicht, wird es Prokon

    so ergehen, wie manchem Windkraftfonds (ich rede da aus Erfahrung), dass am

    Ende aus Liquiditätsmangel ein Großinvestor die Anleger aus dem Feld drängt

    und man 90% der Investition wiedersieht ohne je Zinsen gesehen zu haben.

    Ein Totalverlust ist das auch nicht. Und die von Prokon enttäuschten Kommanditisten

    mussten die bittere Pille schlucken, die Steuervorteile der früheren Kommandit-Modelle

    vorzeitig ans Finanzamt zurückzahlen zu müssen. Ich habe die Pille geschluckt, akzeptable Gewinne meiner Kommandit-Anteile gesehen und in Genussrechte gewandet.

    Wohler wäre mir freilich, wenn Prokon weniger versprechen würde und nicht vom grünen Sparbuch reden würde. Denn Ehrlichkeit beim Verkauf muss sein, gerade wenn man Menschen gewinnen will, die nicht das dicke Portemonnaie haben.

    Ob staatliche Regulierung hilfreich ist, oder am Ende ein Bürokratiemonster schafft, das den Mittelständlern das Leben schwer macht, wird man sehen müssen.

  • F
    fuchs

    Es ist schon interessant das sich scheinbar immer genügend Leute finden die einen sachlich recherchierten Artikel zerreden. Wie kann es sein das ein Unternehmen wie die Prokon 8% Rendite auszahlt, auf der anderen Seite die Kommanditisten mitgeteilt bekommen ihr Firmenanteil ist nur noch 50% Wert. Das alles bei einer Verschachtelung in dutzende Firmen und Geschäftsführung durch Prokon. Die Wahrscheinlichkeit das die Genußscheininhaber am Ende genauso dastehen wie die Kommanditisten bzw. noch schlechter ist groß. Es gibt eben auch „grün-lackierte“ Abzocker!

  • TK
    Tilman Kluge, Bad Soden Ts.

    Viele Investoren belasten ihre Geldgeber auch noch mit ganz anderen Dingen wie z.B. Schmiergeldern an Kommunen, um deren Planungswillen etwas nachzuhelfen.

     

    Da sich das Geld nicht von selber druckt, muß es von den Geldgebern (Genußscheininhaber, Kommanditisten,....) und Stromkunden aufgebracht werden. Andererseits werden in manchen Beteiligungsprospekten z.B. zu niedrige Rückbaukosten für die nach §35 Abs.5 BauGB erforderliche Rückbaugewährleistung angegeben, die dann von Genehmigungsbehörden teilweise auch noch übernommen werden, anstatt daß wenigstens die Versagung der Genehmigung für das jew. Projekt wegen falscher Angaben des Antragstellers angedroht wird, unterstellte man ihm in dubio pro reo keine bösen Absichten. Besonders heimtückisch sind investoren, die Grundstücksverpächtern die korrekt ermittelte Rückbausicherheit zuzusichern (etwa 5% der Investitionskosten), dies aber mit dem Pferdefuß, letztendlich gelte der behördlich (in der Regel erwartungsgemäß niedriger, aber dann zum Nachteil des Verpächters nicht mehr rückbaukostendeckend) festgesetzte Wert.

     

    Es ist wundersam, warum besagte Geldgeber wie auch Verpächter (hierunter auch Kommunen) nicht auch schon dahingehend den Aufstand geprobt oder zur Vermeidung dessen nicht gleich die Finger von so manchen Projekten gelassen haben.

     

    Moral hat da aber selbst bei der Politik ein Ende. In Rheinland Pfalz schreitet die Kommunalaufsicht nicht etwa gegen derlei Schmier-Absichten ein und im Vereinigten Königreich kursiert unter tätiger Mithilfe des zuständigen Ministers ein regelrechter "Toolkit", um bei Kommunen planerisches Wohlwollen zu erreichen, Vgl. auch http://www.windknast.de.

  • A
    andrela

    Ach Taz, geht das wie beim Spiegel auch so undifferenziert gegen erneuerbare Energien. Ich finde es ja prima auf die schwarzen Schafe der Branche wie etwa EECH (ob Prokon wirklich dazu gehört ist schwierige zu sagen, da der Artikel vor allem Prokon enttäuschte Anleger wiedergibt) zu zeigen und das Publik zu machen, aber nur weil es "Traumrenditen von 8 %" gibt die Branche zu verdammen, da sucht Euch mal vielleicht andere Beispiele aus dem Energiebereich (VAttenfall, EdF, Total)oder aus dem Finanzbereich aus und verteufelt nicht undifferenziert die ganze Windbranche.

    Und je nach Unternehmensgröße und Anlageformen kann es Sinn machen, die einzelnen Anlagen in eigenen rechtlich selbstständigen Unternehmungen zu führen.

     

    Leider sind so die Artikel und Kommentare viel zu undiffernziert, flach und die Überschriften bewegen sich allmählich auf Bildniveau.

    Ich komme übrigens nicht aus der Windbranche und nicht Vergessen:

    Geldanlegen, um (hohe) Zinsen zu bekommen ist immer ein Risiko. Egal, ob sie zu Prokon oder zur Sparkasse gehen, denn die haben Ihnen vor gar nicht langer Zeit auch einen Haufen Müll angeboten, von denen Sie meist nicht den blassesten Schimmer hatten, was sich dahinter verbirgt.

  • F
    Fuchs

    Als ehemaliger Prokon- Kommanditist empfinde ich eine tiefe Genugtuung über den Bericht.

    Sicher gibt es auch seriöse Anbieter in diesem Bereich, die Prokon zähle ich definitiv nicht dazu.

    Ich kann die Angaben zu den Geschäftspraktiken der Prokon bestätigen, nur dank der BAFIN habe ich mein angelegtes Geld zurückbekommen. Ansonsten wäre es zum überwiegenden Teil im Firmengeflecht der Prokon versickert. Vielen Dank an die IG Prokon!

  • F
    Frank

    Es ist sehr interessant diesen Artikel zu lesen...

     

    Zum einen finde ich es schade, dass der Redakteur nicht sorgfältig und sachlich recherchiert hat; Zum Beispiel ist die Prokon keine Aktiengesellschaft - hier hätte es geholfen, einmal auf der Seite der Firma genauer zu lesen...

     

    Wer in der Lage ist, sich vor der Anlage mit der Gesellschaft und deren Bericht zu beschäftigen, sieht doch relativ deutlich, wie die Geldmittel fließen und verwendet werden - über Transparenz kann man sich m.E. nach nicht beschweren. Es ist halt eine unternehmerische Beteiligung und kein Tagesgeld.

     

    Aber auch ich finde es nicht gut, dass z.T. leichtsinnig mit der Vergleichbarkeit gegenüber anderen Anlageformen (Sparbuch) umgegangen wird. Hier sollte eine realistischere Darstellung gewählt werden. Das ein Totalverlustrisiko besteht sollte auch deutlicher gemacht werden, hier stimme ich ohne Einschränkung zu.

     

    Aber mal grundsätzlich gefragt - ist eine solche Investition tatsächlich riskanter als die Anlage in Schiffsbeteiligungen, Immobilienfonds und Aktien? Ich frage mich ernsthaft, ob irgendeiner der Kritiker unter Ihnen - allen voran der Redakteur - in der Lage ist aufzuzeigen, wo die Prokon schlechter informiert (Geschäftsbericht) als z.B. eine Schiffsbeteiligung...

     

    Und im Gegensatz zu Schiffen oder Immobilien gibt es hier auch eine Absicherung durch das EEG für die Abnahme der Energie.

     

    Sachlich betrachtet ist das Investment bei der Prokon (ich kann nichts über die anderen Gesellschaften sagen) unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten durchaus akzeptabel.

     

    Außerdem: die Windräder kann man ja überall besichtigen. Und wenn man sich informiert, was ein solcher Park kostet, dann kann man ja auch ganz einfach ausrechnen, ob die Angaben über die Mittelverwendung stimmen.

  • IL
    interessierter Leser

    Sehr geehrter Herr Knott,

     

    Ihre Erklärung zu der Anzeigenpolitik der taz in Ehren -- allerdings halte ich es für politisch nicht wirklich korrekt, wie Sie argumentieren.

    Zumindest würde ich mich ärgern, wenn Sie in Zukunft PROKON-Werbung schalten würden. Es ärgert mich auch massiv, dass der ECO-Reporter PROKON-Werbung bringt. Das finde ich unverantwortlich.

     

    MfG

  • E
    ExProkonKommanditist

    Der beste Zeitungsartikel, der je über PROKON geschrieben wurde, sehr detailliert und tief recherchiert. Meinen Respekt!

     

    Aus meiner Sicht als Ex-Prokon-Kommanditist wurde lediglich nicht erwähnt, dass ein Unternehmen sich zutiefst unethisch verhält, wenn es zunächst seinen Kommanditisten verspricht, Windparks 20 Jahre lang als KG zu verwalten, und dann diese Anleger schon nach wenigen Jahren wieder herausdrängt. Und zwar genau zu einem Zeitpunkt, ab dem die KG wirtschaftlich interessant wird, da sie die meisten Kredite getilgt hat.

     

    Ich bin der festen Überzeugung, dass ein solches Unternehmen keinen langfristigen Bestand haben wird, allen PROKON-Gutmensch-Aktionen in Afrika per Jatropa-Anpflanzung zum Trotz.

     

    Potentiellen Neu-Anlegern sollte dieses Verhalten eine große Warnung sein, denn in wenigen Jahren könnte sie selbst eine ähnliche Aktion treffen.

    Die 8% werden sie bis dahin auf jeden Fall erhalten, keine Frage. Die Gretchenfrage ist aber, ob sie ihr eingezahltes Kapital zu 100% zurückerhalten - genau diesen Winkelzug hat PROKON bereits bei den KG-Anteilen durchgezogen.

     

    Mit den langen Gesichtern der Kleinanlegern werden wir dann jedenfalls eine Strecke zum nächsten Sonnensystem problemlos pflastern können.

     

    Für mich war außerdem eine sehr interessante Information, dass der PROKON-Gründer Carsten Rodbertus ein gelernter Buchhalter ist. Wer sich auskennt weiß, was sein diesbezügliches Hintergrundwissen für das Jonglieren mit Dutzenden von Firmen bedeutet.

  • U
    ulschmitz

    der (fast?) gleiche trick wurde im fall ECOVEST angewendet, jede menge firmengeflechte [ein frafisch sehr ansprechendes übersichtsbild über die firmengeflechte des steuerberaters], immer neue "auffangfirmen" oder "fonds",immer die gleichen leutchen als "geschäftsführer" u.Ä. - [die zur not z.b. der TAZ mit prozessen drohen], schneeballsystem, versprechungen bis zu 25% für "altaktionäre", "neuangebote" und rechtlich nicht zu belangen. mit ach und krach vergleich vor gericht mit dem verkäufer/"finanzberater" und steuerliche "abwicklung".

    dabei keinerlei hinweise auf risiken, die sich allein aus der rechtsform - KG, GbR - ergeben.

    Am ende die frage, ob es politisch womöglich noch gewollt ist, dass derlei überhaupt als ANGEBOT möglich ist, dass da derartig gewirtschaftet werden kann.

     

    gruß

     

    ulschmitz

  • C
    Christian

    Ich habe schon vor etlichen Jahren in die New Energy Fonds der Firma Prokon investiert und die Beteiligung später in Genussrechte umgewandelt. Die Rendite war bei Prokon tatsächlich immer besser als bei anderen Windparkbetreibern, was einen stutzig macht, doch dies lag meines Erachtens auch daran, dass Prokon aufgrund seiner Größe mehr Umsatz machte und bessere Konditionen aushandeln konnte. Das Risiko wurde von seiten der Firma in den schriftlichen Unterlagen nie unterschlagen, bei einer Werbeveranstaltung bin ich nie gewesen. Tatsache ist, dass Prokon den Löwenanteil des Geldes wirklich in Windkraftanlagen investiert und dass auch der Ansatz beim Pflanzenöl, das nicht in Biodiesel umgewandelt wird, wirtschaftlich und ökologisch Sinn macht. Ein Problem ergibt sich vermutlich, wenn viele Genussrechtinhaber ihre Genussscheine kündigen, weil das Unternehmen dann nicht genug Liqiudität hat, aber die Prognose, dass sich die Investitionen in die Windkraft wirtschaftlich langfristig rentieren können, halte ich nach wie vor für richtig. Prokon investiert z. B. nicht in Offshoreparks und konzentriert sich bisher auf gut Standorte. Es wäre schön, wenn man mal eine Bilanz hätte, in der alle relevanten Zahlen stehen, aber auch dann bliebe die Frage offen, wie der Wind in den nächsteh Jahren weht. Ich finde es gut, dass die taz mit dem Mythos, man könne Geld gewinnbringen, sinnvoll und zugleich sicher anlegen, aufräumt, aber ich denke es ist nicht fair, die Firma Prokon mit bereits verurteilten Betrügern in einen Topf zu werfen.

  • W
    windbeutel

    so nützlich artikel wie dieser sind, wäre es doch schade, wenn unaufmerksame leser dadurch generell von "grünen" anlagemöglichkeiten abgeschreckt würden. es gibt nämlich auch durchaus seriöse. das problem ist, dass in deutschland so wenig leute ihre hausaufgaben machen, wenn es um geldanlage geht. die haben nur die eurozeichen in den augen und wollen gewissermassen betrogen werden.

  • TK
    Thilo Knott

    Lieber Ray,

    diese Frage bekommen wir des öfteren gestellt. Zum Beispiel bei Anzeigen von Energiekonzernen, die für Atomstrom werben.

    Hierzu sind mehrere Aspekte wichtig:

    1) Die Trennung von Anzeigen, die als solche gekennzeichnet werden, und dem redaktionellen Teil.

    2) Über Anzeigen steht "Anzeigen": Und wir gehen zunächst einmal davon aus, dass der Leser/die Leserin das auch so liest. Und zwar nicht als "Haltung" der taz. Sondern als Werbung. Es gibt freilich Ausnahmen bei Werbung, die beispielsweise sexistisch ist. Diese verstößt gegen das Redaktionsstatut - und wird deshalb auch nicht angenommen.

    3) Wie Sie im Fall der Berichterstattung über die Prokon AG sehen können, besteht keinerlei "Einflussnahme" seitens Werbekunden auf die Inhalte der Redaktion. Die taz ist ein konzernunabhänger Verlag. Der sich gerade deshalb eine solch kritische Berichterstattung leisten kann wie im Falle der Prokon AG.

    Ich hoffe, Ihnen hat der Artikel gefallen.

    Herzliche Grüße!

    Thilo Knott

    - die tageszeitung -

    Ressortleiter Schwerpunkt

  • L
    Lisa

    Ich hatte mal viel Ärger durch eine Beteiligung bei Prokon. Mit Prokon würde ich nie wieder Geschäfte machen.

  • A
    Alex

    Wann lernen es die Leute endlich?

    Eine hohe Verzinsung und kein Risiko schliessen sich systembedingt aus.

     

    Eine Anlage mit überdurchschnittlich hoher Verzinsung bringt auch ein erhöhtes Risiko mit sich.

    Wer kein/kaum ein Risiko will, muss eben auch vernünftig sein und niedrigere Zinsen akzeptieren.

     

    Die Krise ist immer noch da und schon vergessen?

  • AK
    Alexander Koffka

    Danke für den interessanten Artikel.

    Als Ergänzung sei der Hinweis gestattet, dass es auch wirtschaftlich solide Windkraftfirmen wie die Wiesbadener ABO Wind gibt, die ebenfalls Genussrechte anbieten, aber das damit verbundene unternehmerische Risiko nicht verschweigen. Zudem legen solche seriösen Firmen testierte Jahresabschlüsse vor, die belegen, dass die Gelder der Anleger nicht dafür herhalten müssen, Löcher zu stopfen, die durch ökologisch und ökonomisch zweifelfhafte Geschäfte verursacht worden sind.

    Alexander Koffka, Pressesprecher der ABO Wind

  • R
    Ray

    Liebe Taz,

     

    und vor ca. 2 Wochen auf dem Titelblatt noch eine Anzeige der ABO Wind über Genussrechte zu 8%. Jetzt dieser Artikel. Was ist da passiert? Dafür hätte ich gerne mal eine Erklärung.

  • IN
    Ingo Nolting

    Hallo Herr Dr. Zaborowski,

    ich hoffe, Sie sind gesundheitlich halbwegs auf dem Damm!?

    Dieser Artikel leutet in eine etwas andere Ecke des Windkraft-Geschäftes und könnte aber auch interessant für Sie sein.

    Mit freundlichem Gruß

    Ingo Nolting

  • W
    waldemar

    super Artikel!

    Das wird ein schönes Wochenende für viele, bei denen die Hoffnung bisher die Einsicht verdrängen konnte- 8% einfach so, zzzzz!

     

     

    Es gelten halt immer die goldenen Regeln des Verkaufs: 1. "There's always more fish in the sea"

    2. "Mit den Dummen treibt man die Welt um"

  • C
    Christian

    Oh, so einen Prospekt hat unser Stromanbieter mal mitgeschickt. Habe mich gefragt, wie "kein Risiko", "hoher Ertrag" und "wir brauchen Geld von Privatleuten" zusammengeht. Schön zu lesen, dass diese Einschätzung goldrichtig war.

     

    Schade nur, dass Naturstrom sich zum Werkzeug von so einem Bauernfänger machen lässt.

  • A
    Anneliese

    Ein Unternehmensgeflecht aus 44 Firmen? Unternehmensformen, die nicht testatpflichtig sind? Ein Schelm, der Boeses dabei denkt.

     

    Man muss kein Wirtschaftspruefer oder Jurist sein, um hier einen Sumpf zu riechen. Da wird wohl mit dem gruenen Gewissen Kasse gemacht, aber nicht fuer die Anleger.