piwik no script img

Verschollenes Flugzeug MH370Endlich ein Zeichen

Bei der Suche nach dem Flugzeug der Malaysia Airlines gab es einen Fortschritt: Ein chinesisches Schiff empfing ein Impulssignal, das von der Blackbox stammen könnte.

Bereit zur Suche: Schiffe im chinesischen Hafen Hainan. Bild: ap

PERTH ap | Ein chinesisches Schiff hat nach einem Bericht der Agentur Xinhua auf der Suche nach dem vermissten Flugzeug der Malaysia Airlines ein akustisches Impulssignal geortet. Der Blackbox-Detektor des Schiffes Haixun 01 habe im Indischen Ozean ein Signal auf der Frequenz 37,5 Kilohertz empfangen, meldete Xinhua am Samstag. Als Position wurde 25 Grad südlicher Breite und 101 Grad östlicher Länge angegeben. Es sei aber noch nicht klar, ob das Signal von einem Flugschreiber des verschollenen Flugzeugs stamme, hieß es weiter.

Flugzeuge und Schiffe mit Unterwasser-Detektoren durchkämmen derzeit das Suchgebiet. Dabei konzentrierten sich die Helfer auf mögliche Signale der Flugschreiber, die Aufschluss über den Verbleib der Maschine geben könnten. Dazu sind auch das australische Marineschiff Ocean Shield und die britische HMS Echo mit tauchfähigen Horchgeräten im Einsatz.

Die Zeit drängt: Die Akkulaufzeit der Flugschreiber beträgt nur rund einen Monat. Je mehr Zeit verstreicht, desto schwieriger dürfte es werden, die verschollene Maschine zu finden. Vier Wochen nach dem Verschwinden von Flug MH370 wolle die malaysische Regierung die Suche aber „mit derselben Kraft und Intensität“ wie bisher fortsetzen, sagte Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein.

Die Passagiermaschine der Malaysia Airlines war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich vom Radar verschwunden. Nach Auswertung von Satellitendaten wird angenommen, dass sie umkehrte und nach stundenlangem Flug in südwestlicher Richtung ins Meer stürzte. An Bord waren 239 Menschen.

Kritik an Billigfluglinie

Ein flapsiger Artikel mit einer Anspielung auf das vermisste Flugzeug hat derweil der Billigfluglinie AirAsia scharfe Kritik eingebracht. Im Bordmagazin travel 3Sixty endete ein Beitrag mit den Worten: „Das Pilotentraining bei AirAsia ist regelmäßig und sehr streng. Seien Sie versichert, dass Ihr Kapitän gut vorbereitet ist, so dass Ihr Flugzeug niemals verloren geht.“ Der Artikel löste eine Welle der Entrüstung aus.

AirAsia entschuldigte sich derweil am Samstag für den Artikel und zog die ganze Ausgabe des Magazins zurück. Der Aufsichtsratsvorsitzende Kamarudin Meranun sagte, die Ausgabe sei in den Druck gegangen, bevor Flug MH370 am 8. März verschollen sei. Der Artikel sei weit im Voraus von einem pensionierten Piloten geschrieben worden, der sowohl für AirAsia als auch für Malaysia Airlines gearbeitet habe, erklärte er. Dennoch kündigte er Disziplinarmaßnahmen gegen die Redaktion an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!