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Studie zur FremdenfeindlichkeitBayern antisemitischer als der Osten

Eine Studie belegt, dass es in manchen Westbundesländern ähnlich viel Ausländerfeindlichkeit gibt wie in einigen ostdeutschen Regionen.

Viele Bayern fürchten sich vor Überfremdung und Ausnutzung durch Ausländer, so die Studie. Bild: dpa

BERLIN taz Rechtsextreme Ressentiments nehmen in Deutschland ab. Das belegen die Leipziger Forscher Oliver Decker und Elmar Brähler in der neuen Studie "Der Blick in die Mitte". Sie stellen eine "kontinuierliche Abnahme der Zustimmung" bei ausländerfeindlichen oder nationalistischen Positionen fest. "Es gibt aber keinen Grund für Entwarnung", sagte Decker bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag in Berlin.

Denn das Bild, welches die beiden Wissenschaftler in der neuen Rechtsextremismus-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) zeigen, ist äußerst vielschichtig. Die Zahlen belegen, dass es in manchen wohlhabenden Westbundesländern ähnlich viel Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus gibt wie in einigen ostdeutschen Regionen. Dabei stechen Baden-Württemberg und Bayern besonders hervor. Außerdem nehmen antisemitische Einstellungen in Ostdeutschland leicht zu. Und die Abnahme ausländerfeindlicher Einstellungen ist vor allem einem Rückgang im Westen geschuldet.

Rund 32 Prozent der Befragten in Ost und West stimmen zu, dass die Bundesrepublik durch die vermeintlich vielen Ausländer "in einem gefährlichem Maß überfremdet" sei. Mit 40,8 Prozent sind Arbeitslose am häufigsten Befürworter ausländerfeindlicher Aussagen. Diese Werte korrespondieren mit den 29,9 Prozent der Befragten, die denken, dass, wenn Arbeitsplätze knapp werden, die "Ausländer wieder in ihre Heimat" zurückgeschickt werden sollen. Im Osten ist die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Positionen höher, im Westen ernten antisemitische Aussagen eine höhere Zustimmung. "32,6 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung zeigen ausländerfeindliche Einstellungen. Das ist beinah doppelt so viel wie in Westdeutschland", sagte Decker. Im Westen denken indes 18,5 Prozent, dass "auch heute noch der Einfluss der Juden zu groß" sei, im Osten stimmen dem 15,4 Prozent zu. Dass "die Juden" mehr mit üblen Tricks arbeiten als andere Menschen, glauben im Westen 15,4 Prozent, 2,2 Prozentpunkte mehr als im Osten. Auffallend ist auch, dass Bildung einer der Hauptfaktoren für rechtsextreme Einstellungen ist. Knapp 23 Prozent ohne Abitur neigen zu Ausländerfeindlichkeit, bei den Abiturienten sind es nur 9,8 Prozent. Für manchen überraschend dürfte sein, dass Rechtsextremismus kein alleiniges Jugendproblem ist. Denn die meiste Zustimmung ernteten rechtsextreme Positionen bei den Alten. So zeigten sich 26,3 Prozent der Interviewten über 60 Jahre offen antisemitisch, bei den 14- bis 30-Jährigen waren dies gut 10 Prozentpunkte weniger.

Die Leipziger Wissenschaftler konnten Forschungsergebnisse von 2002 bis 2008 vergleichen, weil die aktuelle Studie bereits die dritte Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema rechtsextremistische Einstellungen ist. Für die aktuelle repräsentative Erhebung wurden 2.524 Personen im Alter von 14 bis 91 Jahren befragt. In persönlichen Interviews mussten sie dazu Stellung nehmen, ob "die Ausländer kommen", um "unseren Sozialstaat auszunutzen".

Dadurch lässt sich im Zeitvergleich beispielsweise feststellen, dass 8,6 Prozent der Befragten im Jahr 2006 eine manifeste rechtsextreme Einstellung hatten, heute sind es mit 7,6 Prozent etwas weniger. Im Westen waren das vor zwei Jahren 9,1 der Befragten, im Osten 6,6 Prozent. Nun ist im Westen der Wert auf 7,5 Prozent gesunken, im Osten dagegen auf 7,9 Prozent gestiegen.

"Das macht Westdeutschland aber nicht zu einer Insel der Glückseligen", sagte Brähler. Der Sozialwissenschaftler warnt vor reinen Ost-West-Vergleichen", denn so könnte verdeckt werden, "dass auch einzelne Bundesländer einen sehr hohen Anteil an Ausländerfeindlichkeit oder Antisemitismus haben". Durch vier von ihnen schon durchgeführte Untersuchungen habe sie eine starke empirische Datenbasis geschaffen, insgesamt können sie auf eine Stichprobengröße von 11.662 Personen zurückgreifen.

Ihre Zahlen sind überraschend. So hat Bayern mit 16,6 Prozent den höchsten Anteil an Antisemiten, gefolgt von Baden-Württemberg mit 13,3 Prozent und knapp vor Thüringen mit 12,9 Prozent. Gleichauf liegen Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern bei der Zustimmung für die Verharmlosung des Nationalsozialismus, gefolgt von Schleswig-Holstein.

Und ausländerfeindliche Ressentiments sind in Bayern und Sachsen-Anhalt offenbar fast gleich stark verbreitet. Mit 39,1 Prozent liegt der Freistaat knapp hinter dem Ostland, 39,3 Prozent. Brähler und Decker bezeichneten dieses Phänomen als "Südwest-Problem".

Einfache Erklärungsmuster haben die Sozialwissenschaftler nicht. Bayern und Baden-Württemberg deuten für sie an, wie notwendig auch die Berücksichtigung der "regional sehr unterschiedlichen Geschichtsmilieus und Demokratieverständnisse" für die Einschätzung ist. Die unterschiedlichen Dimensionen in den Bundesländern müssten genutzt werden, um zugeschnittene Ansätze zur Bekämpfung des Rechtsextremismus zu entwickeln. Brähler befürchtete bei der Studie eine Verzerrung: "Wir fragten vor der Bankenkrise."

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93 Kommentare

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  • E
    emiliozapatista

    @drian: Die Mauer und den Schießbefehl haben wir doch immer noch, nur variiert: "Wir" sind jetzt auf der privilegierten Seite und dürfen überall hin (wenn wir das Geld dazu haben), während Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer verdursten und ertrinken.

  • M
    max

    Ich finde es weiterhin enorm belustigend, wie - kam das ein thema in der taz sich mit dem rechtsextremismus beschäftigt - massenhaft bekloppte hier auftauchen und meinen ihren rechten stuss hier absondern zu müssen oder linkenbashing zu betreiben. und das alles, seit die taz gemein zu pi-news war.

    hat euch ganz schön getroffen was? ihr armen deutschkonservativenvonlinkenundmoslemsunterdrückten ...

     

    p.s. wenn jemand kritik an dieser studie hat, dann soll er es mit der studie begründen und sich mit ihr auseinandersetzen und nicht mit dem artikel zur studie in der taz.

  • A
    Adrian

    An alle, die im politischen Mainstream in die richtige Richtung schwimmen wollen:

     

    CDU schreibt sich "Cdu"!

     

    Wählt die seD, die sich jetzt linksparteI nennt! Wir wollen maueR, schießbefehL und stasI zurück!

  • J
    Johannes

    wenn ich die ganzen Kommentare hier lese komme ich zu der Überzeugung das wir in Deutschland kein Problem mit Rechtsradikalismus und Antisemitismus haben sondern nur mit dummen Forschern.

     

    Schon recht - in Bayern und Baden-Würtemberg gibt es nur nette Leute und wenn es doch Nazis gibt dann sind das eingewanderte Pollacken und Itacker in Ostdeutschland.

     

     

    Schlei di

  • V
    vic

    Leid"kultur"

    sie kommen aus Bayern, richtig? Eins noch an die taz. Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit sind zwar Geschwister, aber nicht das gleiche.

  • E
    Esquilin

    Studie zeigt, Studienersteller sind germanophob.

     

    Eine Auswertung von 1000 Studien über Deutsche ergab, dass in mehr als 80 Prozent ein negatives Bild von Deutschen gezeichnet wurde oder diffamierende Aussagen über "die Deutschen" gemacht wurden. Einige der Studien bezeichneten Deutsche gar als antisemitisch oder ausländerfeindlich - ein besonderer Tiefpunkt

    der Germanophobie der Studienersteller.

  • D
    Denkerin

    @ von Emil

    Sind Sie aus NRW, oder gar aus Köln ? Anders kann ich mir Ihre "Logik" nicht erklären.

  • H
    hoellenspecht

    @Potzi:

     

    Ja, das ist natürlich völlig richtig. Solche total blöden Fragen wie die, ob Deutschland "in einem gefährlichem Maß überfremdet" ist. Damit kann man bestimmt ganz leicht jedem irgendwas andichten. Ich will die Studie jetzt nicht in den Himmel loben und einige der hier genannten Kritikpunkte sind sicher richtig, aber deine Kritik entbehrt einfach jeglicher Grundlage.

  • E
    emil

    @ Leidkultur: Sie haben es einfach nicht verstanden, sorry.

     

    "werden benötigt" ist z.B. so gesagt einfach falsch, denn man kann z.B. die zur "Herstellung" (inkl. Dienstleistungen) aller "Güter" nötigen Arbeitszeiten auf alle sehr verschieden aufteilen, ebenso die "Güter" und ebenso die Gehälter - um es in diesem hier nur kurz möglichen Rahmen anzudeuten.

     

    Und um z.B. Lohndumping etc. vorzubeugen bedarf es internationaler Koordination u. Kooperation und vieler Dinge mehr (welche die meisten Regierungen leider weitgehend vesäumen).

     

    Und dass überproportional viele Immigrantinnen/Immigranten erwerbslos sind oder in Niedriglohnsektoren arbeiten, hat niemand bestritten, ist aber nicht das Argument, wofür Sie es offenbar halten, d.h. daraus folgt längst nicht, was Sie daraus schließen.

     

    Ihr Buch kenne ich übrigens schon lange. Ich finde das von mir genannte dazu viel intelligenter und erhellender.

     

    Europa hat die Welt, z.B. ganz Amerika (nord bis süd) mit Bevölkerungswachstum die letzten Jahrhunderte wahrlich auch nicht gerade vorsichtig "überschwemmt" - so am Rande erwähnt. Wären die meisten vorherigen Einwohner nicht ermordert worden oder an aus Europa eingeschleppten Viren u. Bakterien gestorben, was dann ?

     

    Allgemein zum Titel: "Bayern antisemitischer als der Osten" - ist doch klar. Die gehen öfter in die Kirche und obwohl heute von der Kanzel nicht mehr so gehetzt werden darf wie die letzten fast 2000 Jahre sehr oft, stehen doch im "Neuen Testament" etliche Geschichten so formuliert, dass "die Juden" oft ziemlich pauschal ziemlich übel karikiert werden und wo es "nur" pauschal die "Pharisäer" oder ähnliche Gruppen sind, was historisch evtl. duraus auch fragwürdig ist, werden die ja in guter christlicher Tradition als so etwas wie "typische Vertreter des Judentums" dargestellt und dafür gehalten, bis heute - aber beileibe nicht nur in Bayern, auch wenn sie sich anderswo vielleicht "philosemitischer" darstellen.

  • P
    Potzi

    Wer ausnahmslos dämliche Fragen stellt, kriegt überproportional viele blöde Antworten.

     

    Mit einer Frage wie: "Finden Sie Michel Friedman (Cdu) sympathisch ?" könnte man auch in gutsituierten sozialdemokratischen Kreisen bei wenigstens 70 % der Befragten "antisemitische" Ressentiments "aufdecken".

  • L
    Leidkultur

    @ emil 28.11.2008 13:08 Uhr:

     

    1.Die Einwanderung erfolgte überwiegend in die Sozialsysteme.

     

    2.Lesen Sie "Die Globalisierungsfalle", dann können Sie Ihr "Schuhargument" in die Tonne treten. (80 : 20 ...20 % der Menschen werden benötigt, um 100 % zu versorgen.) Naja, selbst lesen

     

    3.Lösen wir nicht durch millionenfache Zuwanderung die Probleme, die die Menschen anderswo haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten gerne da leben würden, was sie als ihre Heimat ansehen. Die Industrieländer haben immer auf Kosten der ärmeren Länder gelebt- erzählen Sie mir nichts vom Fleiß und den Tugenden der Deutschen.. da falle ich nämlich vom Stuhl- und das gilt es abzustellen.

    So drücken die "Bevölkerungsüberschüsse" der ärmeren, armen oder politisch instabilen Länder nach Deutschland und Europa und zurück bleibt die Hoffnungslosigkeit in den Herkunftsstaaten. Ich empfinde es ebenso als riesen Sauerei, dass Deutschland /Europa auf die geistige Elite o.g. Staaten zurückgreifen will (Blue card) und das eigene Bildungssystem eine einzige Katastrophe ist.

  • E
    emil

    "Leidkultur" schrieb: "Ich finde auch, dass 15 Mio. Ausländer in Deutschland zu viel sind... auch Angesichts der immer weniger benötigten Menschen auf dem Arbeitsmarkt."

     

    Die Logik dieser Argumentation hat mich vom Stuhl gehauen, wobei ich mir fast einen Bänderriss zugezogen hätte. Ich fordere Schmerzensgeld, und zwar auch von allen Kultusministerien als Mitverantwortliche, weil bis heute meines Wissens immer noch nicht in Lehrplänen steht - z.B. in Sozialkunde oder was dafür passt - die völlig Abstrusität der Logik solcher Argumente aufzuklären.

     

    Eine extrem kurz gefasste Andeutung einer solchen Aufklärung an "Leidkultur" und Gesinnungsleidende:

     

    Wenn es mehr Menschen gibt, die Schuhe brauchen, braucht man auch mehr Kapazitäten, um Schuhe herzustellen, z.B. mehr Schuster. Mehr Menschen je Gesellschaft erhöhen daher nicht! an sich schon die Erwerbslosigkeit. Für weiter gehende Details empfehle ich sehr: Gero Jenner: Die arbeitslose Gesellschaft ... (Fischer Taschenbuch), mit schon ein paar Jahre alten Zahlen, aber im Grundsatz der Argumente immer noch aktuell. Der obige Trugschluss rührt unter anderem von falschen Übertragungen aus landwirtschaflicher Produktionsweise, nach dem Motto: Das Land in immer kleinere Parzellen aufgeteilt, bleibt für jede/n immer weniger. Tatsächlich ist Europa aus ökologischer Sicht vielleicht schon seit mehr als 200 Jahren problematisch dicht besiedelt, v.a. aber auch wegen der Lebensweise (zu denken ist hier nur an die Müllproduktion!). Aber dafür ist es vollkommen irrelevant, ob das "Deutsche" sind oder sogenannte "Ausländer". Im Weltmaßstab gehören die "Deutschen" übrigens, pro Kopf gerechnet, bis heute zu dem Viertel der Menschheit, das am meisten Ressourcen verbraucht und am meisten Müll produziert.

     

    Zum letzten Absatz von "Leidkultur" noch: Für "man" stimmt das evtl. zumindest wohl eher als für "frau". Sind Sie also auch für Stärkung der Autonomie der Frauen? Übringes sollte "man" nicht allzu sehr von sich auf andere schließen.

  • E
    Esreichtabba

    @Bülent Yilmaz: was soll das? Wenn es für Sie 'unten' so schlimm ist, sich den Vorschriften im Straßenverkehr anzupassen, dann bleiben Sie doch 'oben'. Und wenn Sie (in Bayern) beim zu schnell fahren geblitzt werden, sind die Bayern schuld, gell. Ihr eigenes Fehlverhalten hat aber absolut nix mit bayerischem 'Antisemitismus' oder 'Ausländerfeindlichkeit' zu tun. Eher mit Ihnen selbst. Vielleicht sollten Sie sich einfach über die Sachen, über die Sie reden, informieren. Und ich bin jetzt wohl für Sie 'Ausländerfeind'?

  • C
    catulus

    Wieder eine Studie, die von irgendwelchen Ex-Studies gemacht wurde, um ihre Studiengebühren zu bezahlen...

     

    Mal ehrlich: Diese Unterstellungen sind schon sehr primitiv. Als Thüringer fühle ich mich verraten und verkauft. Antisemitisch sind wir Thüringer jedenfalls nicht, Punkt. Da könnte ich echt sauer werden. Wer meint das zu wissen? Info: Nur 8 % - in Worten acht Prozent - der angerufenen Bürgerinnnen und Bürger nehmen an Umfragen teil. Diese Aussage stammt vom Schulungspersonal des Forsa-Instituts und sollte als glaubwürdig durchgehen! Was die anderen 92 % denken und die Nichtangerufenen sowieso, wird diesen Soziologen stets ein Rätsel bleiben.

     

    Und zum "Osten" lasse ich mich auch nicht verklären. Durch diese Homogenisierung "ost" wird doch letztlich nur verwischt, was eindeutig ist, eine Heterogenität Deutschlands, die alle 16 Bundesländer betrift.

  • L
    Leidkultur

    Ich finde auch, dass 15 Mio. Ausländer in Deutschland zu viel sind... auch Angesichts der immer weniger benötigten Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Auch finde ich es bekloppt, dass man bei der weltweiten Überbevölkerung in Deutschland Kinderreichtum fördert (ab dem 4. Kind gibt es mehr Kindergeld) und ab 2009 noch mehr fördern will. Laut Jugendrichterin Heisig gibt es in Berlin Familien aus dem türkisch/kurdisch/libanesischen Raum, die bis zu 15 (!) Kinder haben. Was soll das? Darf ich dazu nicht mehr sagen, dass ich es absolut unverantwortlich finde und glaube, dass man sich über Kinderreichtum das Familieneinkommen aufbessern möchte, wenn man sich so viele Kinder anschafft, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden?

  • T
    Trachtensepp

    @ poitiers732: ich gebe Ihnen recht. Studien sagen je nach Wunsch alles aus. Das Ergebnis kommt auf die Fragen, die Erhebungssituation, die Auswertung und Interpretation usw an. Es wäre interessant, zu erfahren, mit welcher vorgefassten Meinung die Erhebenden und Auswerter die Studie angegangen sind. Eine Studie über die Studie quasi.

  • BY
    Bülent Yilmaz

    Dass Bayern antisemitischer ist, als der Rest des Landes hätte Ihnen jeder Türke oder andere "Ausländer" auch gleich sagen können :) ...da sollte man mal die fragen, die sich damit auskennen :) ...ein Deutscher bekommt sowas auf Anhieb ja nicht mit. Aber selbst die Polizei führt sich dort auf wie bei einem Schwarzen in Texas. Ist echt wie in den Filmen. Also ich hab da immer Warndreieck, Warnweste etc. alles dabei wenn ich geschäftlich da unten bin. Die schauen sogar auf das Verfallsdatum deines Verbandkastens wenn du genug Profil auf deinen Reifen hast. Aber ich bin immer vorbereitet auf meine bayrischen "Freunde" :)

  • S
    Skeptiker

    Neben den üblichen fragwürdigen bis falschen Schlussfolgerungen, die poitiers schon beanstandet hat, stört mich vor allem die Kombination der Überschriften: Da steht erst "Studie zur Fremdenfeindlichkeit", dann "Bayern antisemitischer als der Osten". Hier werden zwei miteinander verwandte aber doch verschiedene Themen von der taz grob fahrlässig vermischt.

    Antisemitismus ist ja nicht gleich Ausländerfeindlichkeit, da Juden ja im allgemeinen keine Ausländer sind, auch wenn sie mancher als "Fremde" wahrnimmt.

  • A
    AustinTrain

    ich weiss, dass ist jetzt nicht das höchste niveau und zudem schon ein bischen ausgelutscht. aber passt trotzdem so schön zum thema :-)

     

    http://www.youtube.com/watch?v=ufSOBwHfemM

  • V
    vic

    Ich lebe in B.W. und kann das bestätigen. Zwei aktuelle Beispiele aus meinem Leben. Meine Chefin führt den Betrieb ihres erkrankten Mannes und sie kann es nicht. Wenn´s schlecht läuft, liegt das aber nicht an ihr, sondern an "den Juden". Ich bin über 20 jahre dort und wir können offen reden. Ich sage ihr dann immer: Sie sind der Boss, es ist ihr Betrieb und sie können reden was sie wollen. Aber bitte nicht diesen Scheiß in meiner Anwesenheit. Für meinen älteren Bruder sind alle Ausländer "Kanaken".

    Und ich entgegne, dass ich mich schäme sein Bruder zu sein. ich sehe ihn nur selten. Hab kein Bedürfnis nach Dummköpfen.

  • K
    kubaorange

    Dieses Land oder ihre Medien könnten ein paar mehr Studien gebrauchen, die sich mit der Erforschung von realen Bedeutungsinhalten der Menschen mit national orientierten Identitäten und den dazugehörigen gesellschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen. Das würde unser aller Verständnis erweitern.

  • H
    Hans

    Vorweg, mir geht es nicht um falsche Relativierung von bedenklichen Tendenzen der Fremdenfeindlichkeit. Da ich jedoch ein kleines bißchen Forschungsmethodik gelernt habe, erscheinen mir die Schlussfolgerungen auf wackeligen Füßen zu stehen...

    1)In dem Bericht fehlte mir eine sehr wichtige Information: Wie wurden die Stichproben ausgewählt? Die Zahlen klingen alle ganz nett, aber im Zweifelsfall reicht doch eine recht kleine Anzahl (an z.B. Bayern) in einer Gruppe um hier Prozente zu machen... Die Subgruppen dürften kaum statistische Signifikanz erreicht haben.

    2) Wie liefen denn diese Interviews ab? Welche Antwortmöglichkeiten wurden den angeboten?

    3) Welche Bemühungen haben die Forscher unternommen, damit gerade kein erwünschtes Ergebnis entstand?

     

    Der Stil des Artikel enttäuscht mich - eine Studie hat immer nur eine begrenzte Aussagekraft - der Artikel suggeriert aber dass alle Informationen Fakten seien. Aber wahrscheinlich ist das einfach nur normal im Journalismus, wo es um die Bestätigung des schon Gewussten geht...

  • A
    anke

    Ich kenne die Herren Decker und Brähler zwar nicht persönlich, aber ich beglückwünsche sie doch ganz herzlich zu ihrem weisen Entschluss, in Leipzig Sozialwissenschaftler zu werden und nicht Mathematiker. Einem Sozialwissenschaftler verzeiht man es womöglich, wenn er aus 32,6 % Ausländerfeinden im Osten und etwa halb so vielen Ausländerfeinden im Westen 32 % Ausländerfeinde im Bundesdurchschnitt macht. Zwei Mathematikern hätte man das ganz sicher übel genommen. So lange jedenfalls, wie die Geographen den Osten nicht ganz erheblich ausweiten.

     

    Schade finde ich, dass sich wahrscheinlich niemand als Vater bzw. Mutter der endlich doch noch Realität gewordenen Ost-West-Angleichung outen wird. Dabei wäre es doch mal ein echter Grund zum Feiern, dass der Osten Deutschlands den Westen in irgend einem Punkt nach fast 20 Jahren nicht nur ein- sondern sogar überholt hat, wenn auch nur ganz knapp. Falls das so weiter geht, können die Soziologen bald mit Zahlen belegen, dass die Ostdeutschen genau so böse sind wie der Ruf, der ihnen schon seit Jahren (unter anderem auch in der taz) vorauseilt.

     

    Übrigens: Es lebe die Fantasie! Auf die Idee, ein halbes Prozent weniger von was auch immer könne eine Gegend in den Augen ihrer Bewohner zu einer Insel der Glückseligen machen, muss man erst mal kommen!

  • JS
    Jack Stern

    ach was der westen ist doch nicht antisemitisch geschweige den ausländerfeindlich. es waren die nazis die antisemitisch waren und die sind ja in deutschland als volk ausgestorben. wenn es jedoch einige gibt dann sind die überlebenden die im drr untertauchen konnten wir haben keine feindliche gesinnung gegen juden oder türken. ok wir kritisieren doch nur die türken weil die nichts richtig machen aber das hat keine religiösen oder rassistischen hintergründe.

  • BW
    bernhard wagner

    "(...) Dass "die Juden" mehr mit üblen Tricks arbeiten als andere Menschen, glauben im Westen 15,4 Prozent (...)"

     

    zu sagen "glauben (...)" ist hier sicher falsch, "behaupten (...)" wäre zumindest richtiger, da die Zahl derer, die es glauben, aber nicht offen bei einer solchen Umfrage zugeben, sehr deutlich über 0 liegen dürfte (auch wenn die Umfrage als noch so "anonym" gemacht wurde).

     

    Eine ganz persönliche, subjektive und vielleicht auch nicht ohne weiteres verallgemeinerbare (das lasse ich offen), aber doch vielleicht zu denken gebende Erfahrung von mir ist übrigens, dass in Bayern fremdenfeindliche Äußerungen offener gemacht werden, als an manchen anderen Orten Deutschlands, wo "politisch korrekte" Äußerungen als Norm etablierter sind, die Leute daher zu mehr "Selbstzensur" bzw. Unehrlichkeit in solchen Dingen neigen (z.B. in Berlin, aber auch z.B. in München mehr als in ländlicheren Regionen). Viele wollen sogar bewusst nicht fremdenfeindlich oder rassistisch oder antisemitisch sein (was jeweils nicht dasselbe ist), sind es aber aufgrund bestimmter Vorurteile dennoch. Solche Feinheiten lassen sich aber per wissenschaftlicher Studie nur sehr schwer belegen.

  • Y
    Yadgar

    Das ausgerechnet Arbeitslose (womit sicherlich nicht nur Kurzzeitarbeitslose, also Alg-I-Empfänger, sondern auch Hartzer gemeint sind) Spitzenreiter bei rechtsextremen Einstellungen sind, ist gleichermaßen absurd wie erschreckend: gehören doch Langzeitarbeitslose im rechtsextremen Welt- und Menschenbild zu jenen Bevölkerungsgruppen, die als "Asoziale", "Parasiten" oder "Volksschädlinge" auszumerzen sind - im real existierenden Nationalsozialismus verschwanden schon vor Kriegsbeginn Bezieher von Sozialfürsorgeleistungen als "Arbeitsscheue" in den KZs!

     

    Ich bin ehrlich gesagt sprachlos angesichts dieses Untersuchungsergebnisse und frage mich, ob es schlichte Dummheit oder doch sogar unterschwelliger, auf (allemal nachvollziehbaren!) chronischen Minderwertigkeitsgefühlen und Frustrationen beruhender Sadomasochismus ("hoffentlich kommen bald die Nazis an die Macht, damit ich endlich vergast werde!"), der Arbeitslose mit rechtsextremem Gedankengut sympathisieren lässt...

  • G
    Geringer

    zu poitiers 237: Eingängiger und richtiger lässt sich der Sachverhalt schwerlich kommentieren. Einer der bösen Fehler, die in der Nachkriegszeit gemacht wurden, war doch, dass man die Verhältnisse im "Dritten Reich" pauschal verteufelte. Interessanterweise waren es - ich kann mich da gut erinnern - gerade die Erz-Nazis, die sich auf diese Weise besonders hervortaten. Das Grauen von damals ist und bleibt unbestritten. Doch wenn, nicht zuletzt auch die politisch Tätigen, die Thematik weniger platt erörtert hätten, wäre die Ablehnung des Regimes seitens der Massen vollständiger gewesen und die Wiedergänger-Chance heuzutage entsprechend geringer.

  • FG
    Fritz Grosser

    Man sollte auch mal den Kaese aufgeben, dass das Hetzen eines Inders durch Guben zwingend etwas mit irgendeinem Rechtsradikatismus vor Ort zu tun hat. Zwar war der Taeter in der Npd, aber genauso gerne verprügelt er Gubener, wenn das Wochenende lang und die zu erwartende Gegenwehr gering ist. Irgendeine Art hoeherer Begruendung, und sei es eine rechtsradikale Ideologie, brauchen solche Leute nicht, sie hauen einfach zu und das ist schon als solches schlimm. Nur wenn man es als solches betrachtet, wird man der Sache auch Herr. Die umgetaufte Sed, no pub intended, aber Linke klingt so besitzergreifend, wird widersprechen, aber Ideologien spielen heute keine Rolle mehr, der Rest ist Geschwaetz.

  • W
    Waldemar

    Ganz ehrlich, viel beunruhigender als vermeintlicher Antisemitismus in Bayern oder Ostdeutschland ist für mich die Fremdenfeindlichkeit in Indien.

  • P
    poitiers732

    Auf solche Studien kann man gar nichts geben, zumal sie von einer ideologiebehafteten Stiftung kommt wie dieser. Früher hat man Studien plump gefälscht. Heute geht man diffiziler vor, z.B. durch politisch korrekte Fragen. Die Schlussfolgerungen wie:

    "und so genannter chauvinistischer Einstellungen, wie der Forderung nach einem starken Nationalgefühl", lassen erkennen, wes Geistes Kind hier am Werk war. Wieso ist ein starkes Nationalgefühl chauvinistisch? Dann ist Deutschland rundum von chauvinistischen Staaten umgeben. Man sollte lieber mal unter den Meinungsmachern dieser Republik eine Studie betreiben. Frage Nr.1 müßte sein:"Sind Sie der Meinung, daß die Welt am bundesdeutschen Wesen genesen soll?"

    Das kommentarlose Fazit, dass "Arbeitslose negative Spitzenreiter in fast allen Kategorien (sind), vermeidet tunlichst die Schuld unseres politökonomischen Systems an dieser Situation und der daraus erwachsenen Haltung. Bei den Rentnern ist die Sache dagegen einfach: sie sind, als die üblichen Verdächtigen, bereits im pränatalen Stadium zu Nazis mutiert und das, unbelehrbar wie sie sind, ihr Leben lang geblieben.

    Man hätte sich die Studie sparen können, alles was in dieser Studie steht, versuchen mir seit Jahren Ard, Zdf und Ihre Zeitung einzutrichtern.

  • K
    kanalratte

    ja, lustig. entspricht exakt meinem bayern-bild... wie lebt es sich dort eigentlich als aufgeklärter mensch? erklärt zumindest die hohe anzahl von exilbajuwaren in meinem freundeskreis. auf die pisa-ergebnisse war man noch so stolz, aber das ergebnis dieser umfrage wird wohl eher untern teppich gekehrt werden. zumindest weiss die csu jetzt, worauf sie im nächsten wahlkampf setzen muss.

  • E
    emiliozapatista

    @drian: Die Mauer und den Schießbefehl haben wir doch immer noch, nur variiert: "Wir" sind jetzt auf der privilegierten Seite und dürfen überall hin (wenn wir das Geld dazu haben), während Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer verdursten und ertrinken.

  • M
    max

    Ich finde es weiterhin enorm belustigend, wie - kam das ein thema in der taz sich mit dem rechtsextremismus beschäftigt - massenhaft bekloppte hier auftauchen und meinen ihren rechten stuss hier absondern zu müssen oder linkenbashing zu betreiben. und das alles, seit die taz gemein zu pi-news war.

    hat euch ganz schön getroffen was? ihr armen deutschkonservativenvonlinkenundmoslemsunterdrückten ...

     

    p.s. wenn jemand kritik an dieser studie hat, dann soll er es mit der studie begründen und sich mit ihr auseinandersetzen und nicht mit dem artikel zur studie in der taz.

  • A
    Adrian

    An alle, die im politischen Mainstream in die richtige Richtung schwimmen wollen:

     

    CDU schreibt sich "Cdu"!

     

    Wählt die seD, die sich jetzt linksparteI nennt! Wir wollen maueR, schießbefehL und stasI zurück!

  • J
    Johannes

    wenn ich die ganzen Kommentare hier lese komme ich zu der Überzeugung das wir in Deutschland kein Problem mit Rechtsradikalismus und Antisemitismus haben sondern nur mit dummen Forschern.

     

    Schon recht - in Bayern und Baden-Würtemberg gibt es nur nette Leute und wenn es doch Nazis gibt dann sind das eingewanderte Pollacken und Itacker in Ostdeutschland.

     

     

    Schlei di

  • V
    vic

    Leid"kultur"

    sie kommen aus Bayern, richtig? Eins noch an die taz. Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit sind zwar Geschwister, aber nicht das gleiche.

  • E
    Esquilin

    Studie zeigt, Studienersteller sind germanophob.

     

    Eine Auswertung von 1000 Studien über Deutsche ergab, dass in mehr als 80 Prozent ein negatives Bild von Deutschen gezeichnet wurde oder diffamierende Aussagen über "die Deutschen" gemacht wurden. Einige der Studien bezeichneten Deutsche gar als antisemitisch oder ausländerfeindlich - ein besonderer Tiefpunkt

    der Germanophobie der Studienersteller.

  • D
    Denkerin

    @ von Emil

    Sind Sie aus NRW, oder gar aus Köln ? Anders kann ich mir Ihre "Logik" nicht erklären.

  • H
    hoellenspecht

    @Potzi:

     

    Ja, das ist natürlich völlig richtig. Solche total blöden Fragen wie die, ob Deutschland "in einem gefährlichem Maß überfremdet" ist. Damit kann man bestimmt ganz leicht jedem irgendwas andichten. Ich will die Studie jetzt nicht in den Himmel loben und einige der hier genannten Kritikpunkte sind sicher richtig, aber deine Kritik entbehrt einfach jeglicher Grundlage.

  • E
    emil

    @ Leidkultur: Sie haben es einfach nicht verstanden, sorry.

     

    "werden benötigt" ist z.B. so gesagt einfach falsch, denn man kann z.B. die zur "Herstellung" (inkl. Dienstleistungen) aller "Güter" nötigen Arbeitszeiten auf alle sehr verschieden aufteilen, ebenso die "Güter" und ebenso die Gehälter - um es in diesem hier nur kurz möglichen Rahmen anzudeuten.

     

    Und um z.B. Lohndumping etc. vorzubeugen bedarf es internationaler Koordination u. Kooperation und vieler Dinge mehr (welche die meisten Regierungen leider weitgehend vesäumen).

     

    Und dass überproportional viele Immigrantinnen/Immigranten erwerbslos sind oder in Niedriglohnsektoren arbeiten, hat niemand bestritten, ist aber nicht das Argument, wofür Sie es offenbar halten, d.h. daraus folgt längst nicht, was Sie daraus schließen.

     

    Ihr Buch kenne ich übrigens schon lange. Ich finde das von mir genannte dazu viel intelligenter und erhellender.

     

    Europa hat die Welt, z.B. ganz Amerika (nord bis süd) mit Bevölkerungswachstum die letzten Jahrhunderte wahrlich auch nicht gerade vorsichtig "überschwemmt" - so am Rande erwähnt. Wären die meisten vorherigen Einwohner nicht ermordert worden oder an aus Europa eingeschleppten Viren u. Bakterien gestorben, was dann ?

     

    Allgemein zum Titel: "Bayern antisemitischer als der Osten" - ist doch klar. Die gehen öfter in die Kirche und obwohl heute von der Kanzel nicht mehr so gehetzt werden darf wie die letzten fast 2000 Jahre sehr oft, stehen doch im "Neuen Testament" etliche Geschichten so formuliert, dass "die Juden" oft ziemlich pauschal ziemlich übel karikiert werden und wo es "nur" pauschal die "Pharisäer" oder ähnliche Gruppen sind, was historisch evtl. duraus auch fragwürdig ist, werden die ja in guter christlicher Tradition als so etwas wie "typische Vertreter des Judentums" dargestellt und dafür gehalten, bis heute - aber beileibe nicht nur in Bayern, auch wenn sie sich anderswo vielleicht "philosemitischer" darstellen.

  • P
    Potzi

    Wer ausnahmslos dämliche Fragen stellt, kriegt überproportional viele blöde Antworten.

     

    Mit einer Frage wie: "Finden Sie Michel Friedman (Cdu) sympathisch ?" könnte man auch in gutsituierten sozialdemokratischen Kreisen bei wenigstens 70 % der Befragten "antisemitische" Ressentiments "aufdecken".

  • L
    Leidkultur

    @ emil 28.11.2008 13:08 Uhr:

     

    1.Die Einwanderung erfolgte überwiegend in die Sozialsysteme.

     

    2.Lesen Sie "Die Globalisierungsfalle", dann können Sie Ihr "Schuhargument" in die Tonne treten. (80 : 20 ...20 % der Menschen werden benötigt, um 100 % zu versorgen.) Naja, selbst lesen

     

    3.Lösen wir nicht durch millionenfache Zuwanderung die Probleme, die die Menschen anderswo haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten gerne da leben würden, was sie als ihre Heimat ansehen. Die Industrieländer haben immer auf Kosten der ärmeren Länder gelebt- erzählen Sie mir nichts vom Fleiß und den Tugenden der Deutschen.. da falle ich nämlich vom Stuhl- und das gilt es abzustellen.

    So drücken die "Bevölkerungsüberschüsse" der ärmeren, armen oder politisch instabilen Länder nach Deutschland und Europa und zurück bleibt die Hoffnungslosigkeit in den Herkunftsstaaten. Ich empfinde es ebenso als riesen Sauerei, dass Deutschland /Europa auf die geistige Elite o.g. Staaten zurückgreifen will (Blue card) und das eigene Bildungssystem eine einzige Katastrophe ist.

  • E
    emil

    "Leidkultur" schrieb: "Ich finde auch, dass 15 Mio. Ausländer in Deutschland zu viel sind... auch Angesichts der immer weniger benötigten Menschen auf dem Arbeitsmarkt."

     

    Die Logik dieser Argumentation hat mich vom Stuhl gehauen, wobei ich mir fast einen Bänderriss zugezogen hätte. Ich fordere Schmerzensgeld, und zwar auch von allen Kultusministerien als Mitverantwortliche, weil bis heute meines Wissens immer noch nicht in Lehrplänen steht - z.B. in Sozialkunde oder was dafür passt - die völlig Abstrusität der Logik solcher Argumente aufzuklären.

     

    Eine extrem kurz gefasste Andeutung einer solchen Aufklärung an "Leidkultur" und Gesinnungsleidende:

     

    Wenn es mehr Menschen gibt, die Schuhe brauchen, braucht man auch mehr Kapazitäten, um Schuhe herzustellen, z.B. mehr Schuster. Mehr Menschen je Gesellschaft erhöhen daher nicht! an sich schon die Erwerbslosigkeit. Für weiter gehende Details empfehle ich sehr: Gero Jenner: Die arbeitslose Gesellschaft ... (Fischer Taschenbuch), mit schon ein paar Jahre alten Zahlen, aber im Grundsatz der Argumente immer noch aktuell. Der obige Trugschluss rührt unter anderem von falschen Übertragungen aus landwirtschaflicher Produktionsweise, nach dem Motto: Das Land in immer kleinere Parzellen aufgeteilt, bleibt für jede/n immer weniger. Tatsächlich ist Europa aus ökologischer Sicht vielleicht schon seit mehr als 200 Jahren problematisch dicht besiedelt, v.a. aber auch wegen der Lebensweise (zu denken ist hier nur an die Müllproduktion!). Aber dafür ist es vollkommen irrelevant, ob das "Deutsche" sind oder sogenannte "Ausländer". Im Weltmaßstab gehören die "Deutschen" übrigens, pro Kopf gerechnet, bis heute zu dem Viertel der Menschheit, das am meisten Ressourcen verbraucht und am meisten Müll produziert.

     

    Zum letzten Absatz von "Leidkultur" noch: Für "man" stimmt das evtl. zumindest wohl eher als für "frau". Sind Sie also auch für Stärkung der Autonomie der Frauen? Übringes sollte "man" nicht allzu sehr von sich auf andere schließen.

  • E
    Esreichtabba

    @Bülent Yilmaz: was soll das? Wenn es für Sie 'unten' so schlimm ist, sich den Vorschriften im Straßenverkehr anzupassen, dann bleiben Sie doch 'oben'. Und wenn Sie (in Bayern) beim zu schnell fahren geblitzt werden, sind die Bayern schuld, gell. Ihr eigenes Fehlverhalten hat aber absolut nix mit bayerischem 'Antisemitismus' oder 'Ausländerfeindlichkeit' zu tun. Eher mit Ihnen selbst. Vielleicht sollten Sie sich einfach über die Sachen, über die Sie reden, informieren. Und ich bin jetzt wohl für Sie 'Ausländerfeind'?

  • C
    catulus

    Wieder eine Studie, die von irgendwelchen Ex-Studies gemacht wurde, um ihre Studiengebühren zu bezahlen...

     

    Mal ehrlich: Diese Unterstellungen sind schon sehr primitiv. Als Thüringer fühle ich mich verraten und verkauft. Antisemitisch sind wir Thüringer jedenfalls nicht, Punkt. Da könnte ich echt sauer werden. Wer meint das zu wissen? Info: Nur 8 % - in Worten acht Prozent - der angerufenen Bürgerinnnen und Bürger nehmen an Umfragen teil. Diese Aussage stammt vom Schulungspersonal des Forsa-Instituts und sollte als glaubwürdig durchgehen! Was die anderen 92 % denken und die Nichtangerufenen sowieso, wird diesen Soziologen stets ein Rätsel bleiben.

     

    Und zum "Osten" lasse ich mich auch nicht verklären. Durch diese Homogenisierung "ost" wird doch letztlich nur verwischt, was eindeutig ist, eine Heterogenität Deutschlands, die alle 16 Bundesländer betrift.

  • L
    Leidkultur

    Ich finde auch, dass 15 Mio. Ausländer in Deutschland zu viel sind... auch Angesichts der immer weniger benötigten Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Auch finde ich es bekloppt, dass man bei der weltweiten Überbevölkerung in Deutschland Kinderreichtum fördert (ab dem 4. Kind gibt es mehr Kindergeld) und ab 2009 noch mehr fördern will. Laut Jugendrichterin Heisig gibt es in Berlin Familien aus dem türkisch/kurdisch/libanesischen Raum, die bis zu 15 (!) Kinder haben. Was soll das? Darf ich dazu nicht mehr sagen, dass ich es absolut unverantwortlich finde und glaube, dass man sich über Kinderreichtum das Familieneinkommen aufbessern möchte, wenn man sich so viele Kinder anschafft, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden?

  • T
    Trachtensepp

    @ poitiers732: ich gebe Ihnen recht. Studien sagen je nach Wunsch alles aus. Das Ergebnis kommt auf die Fragen, die Erhebungssituation, die Auswertung und Interpretation usw an. Es wäre interessant, zu erfahren, mit welcher vorgefassten Meinung die Erhebenden und Auswerter die Studie angegangen sind. Eine Studie über die Studie quasi.

  • BY
    Bülent Yilmaz

    Dass Bayern antisemitischer ist, als der Rest des Landes hätte Ihnen jeder Türke oder andere "Ausländer" auch gleich sagen können :) ...da sollte man mal die fragen, die sich damit auskennen :) ...ein Deutscher bekommt sowas auf Anhieb ja nicht mit. Aber selbst die Polizei führt sich dort auf wie bei einem Schwarzen in Texas. Ist echt wie in den Filmen. Also ich hab da immer Warndreieck, Warnweste etc. alles dabei wenn ich geschäftlich da unten bin. Die schauen sogar auf das Verfallsdatum deines Verbandkastens wenn du genug Profil auf deinen Reifen hast. Aber ich bin immer vorbereitet auf meine bayrischen "Freunde" :)

  • S
    Skeptiker

    Neben den üblichen fragwürdigen bis falschen Schlussfolgerungen, die poitiers schon beanstandet hat, stört mich vor allem die Kombination der Überschriften: Da steht erst "Studie zur Fremdenfeindlichkeit", dann "Bayern antisemitischer als der Osten". Hier werden zwei miteinander verwandte aber doch verschiedene Themen von der taz grob fahrlässig vermischt.

    Antisemitismus ist ja nicht gleich Ausländerfeindlichkeit, da Juden ja im allgemeinen keine Ausländer sind, auch wenn sie mancher als "Fremde" wahrnimmt.

  • A
    AustinTrain

    ich weiss, dass ist jetzt nicht das höchste niveau und zudem schon ein bischen ausgelutscht. aber passt trotzdem so schön zum thema :-)

     

    http://www.youtube.com/watch?v=ufSOBwHfemM

  • V
    vic

    Ich lebe in B.W. und kann das bestätigen. Zwei aktuelle Beispiele aus meinem Leben. Meine Chefin führt den Betrieb ihres erkrankten Mannes und sie kann es nicht. Wenn´s schlecht läuft, liegt das aber nicht an ihr, sondern an "den Juden". Ich bin über 20 jahre dort und wir können offen reden. Ich sage ihr dann immer: Sie sind der Boss, es ist ihr Betrieb und sie können reden was sie wollen. Aber bitte nicht diesen Scheiß in meiner Anwesenheit. Für meinen älteren Bruder sind alle Ausländer "Kanaken".

    Und ich entgegne, dass ich mich schäme sein Bruder zu sein. ich sehe ihn nur selten. Hab kein Bedürfnis nach Dummköpfen.

  • K
    kubaorange

    Dieses Land oder ihre Medien könnten ein paar mehr Studien gebrauchen, die sich mit der Erforschung von realen Bedeutungsinhalten der Menschen mit national orientierten Identitäten und den dazugehörigen gesellschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen. Das würde unser aller Verständnis erweitern.

  • H
    Hans

    Vorweg, mir geht es nicht um falsche Relativierung von bedenklichen Tendenzen der Fremdenfeindlichkeit. Da ich jedoch ein kleines bißchen Forschungsmethodik gelernt habe, erscheinen mir die Schlussfolgerungen auf wackeligen Füßen zu stehen...

    1)In dem Bericht fehlte mir eine sehr wichtige Information: Wie wurden die Stichproben ausgewählt? Die Zahlen klingen alle ganz nett, aber im Zweifelsfall reicht doch eine recht kleine Anzahl (an z.B. Bayern) in einer Gruppe um hier Prozente zu machen... Die Subgruppen dürften kaum statistische Signifikanz erreicht haben.

    2) Wie liefen denn diese Interviews ab? Welche Antwortmöglichkeiten wurden den angeboten?

    3) Welche Bemühungen haben die Forscher unternommen, damit gerade kein erwünschtes Ergebnis entstand?

     

    Der Stil des Artikel enttäuscht mich - eine Studie hat immer nur eine begrenzte Aussagekraft - der Artikel suggeriert aber dass alle Informationen Fakten seien. Aber wahrscheinlich ist das einfach nur normal im Journalismus, wo es um die Bestätigung des schon Gewussten geht...

  • A
    anke

    Ich kenne die Herren Decker und Brähler zwar nicht persönlich, aber ich beglückwünsche sie doch ganz herzlich zu ihrem weisen Entschluss, in Leipzig Sozialwissenschaftler zu werden und nicht Mathematiker. Einem Sozialwissenschaftler verzeiht man es womöglich, wenn er aus 32,6 % Ausländerfeinden im Osten und etwa halb so vielen Ausländerfeinden im Westen 32 % Ausländerfeinde im Bundesdurchschnitt macht. Zwei Mathematikern hätte man das ganz sicher übel genommen. So lange jedenfalls, wie die Geographen den Osten nicht ganz erheblich ausweiten.

     

    Schade finde ich, dass sich wahrscheinlich niemand als Vater bzw. Mutter der endlich doch noch Realität gewordenen Ost-West-Angleichung outen wird. Dabei wäre es doch mal ein echter Grund zum Feiern, dass der Osten Deutschlands den Westen in irgend einem Punkt nach fast 20 Jahren nicht nur ein- sondern sogar überholt hat, wenn auch nur ganz knapp. Falls das so weiter geht, können die Soziologen bald mit Zahlen belegen, dass die Ostdeutschen genau so böse sind wie der Ruf, der ihnen schon seit Jahren (unter anderem auch in der taz) vorauseilt.

     

    Übrigens: Es lebe die Fantasie! Auf die Idee, ein halbes Prozent weniger von was auch immer könne eine Gegend in den Augen ihrer Bewohner zu einer Insel der Glückseligen machen, muss man erst mal kommen!

  • JS
    Jack Stern

    ach was der westen ist doch nicht antisemitisch geschweige den ausländerfeindlich. es waren die nazis die antisemitisch waren und die sind ja in deutschland als volk ausgestorben. wenn es jedoch einige gibt dann sind die überlebenden die im drr untertauchen konnten wir haben keine feindliche gesinnung gegen juden oder türken. ok wir kritisieren doch nur die türken weil die nichts richtig machen aber das hat keine religiösen oder rassistischen hintergründe.

  • BW
    bernhard wagner

    "(...) Dass "die Juden" mehr mit üblen Tricks arbeiten als andere Menschen, glauben im Westen 15,4 Prozent (...)"

     

    zu sagen "glauben (...)" ist hier sicher falsch, "behaupten (...)" wäre zumindest richtiger, da die Zahl derer, die es glauben, aber nicht offen bei einer solchen Umfrage zugeben, sehr deutlich über 0 liegen dürfte (auch wenn die Umfrage als noch so "anonym" gemacht wurde).

     

    Eine ganz persönliche, subjektive und vielleicht auch nicht ohne weiteres verallgemeinerbare (das lasse ich offen), aber doch vielleicht zu denken gebende Erfahrung von mir ist übrigens, dass in Bayern fremdenfeindliche Äußerungen offener gemacht werden, als an manchen anderen Orten Deutschlands, wo "politisch korrekte" Äußerungen als Norm etablierter sind, die Leute daher zu mehr "Selbstzensur" bzw. Unehrlichkeit in solchen Dingen neigen (z.B. in Berlin, aber auch z.B. in München mehr als in ländlicheren Regionen). Viele wollen sogar bewusst nicht fremdenfeindlich oder rassistisch oder antisemitisch sein (was jeweils nicht dasselbe ist), sind es aber aufgrund bestimmter Vorurteile dennoch. Solche Feinheiten lassen sich aber per wissenschaftlicher Studie nur sehr schwer belegen.

  • Y
    Yadgar

    Das ausgerechnet Arbeitslose (womit sicherlich nicht nur Kurzzeitarbeitslose, also Alg-I-Empfänger, sondern auch Hartzer gemeint sind) Spitzenreiter bei rechtsextremen Einstellungen sind, ist gleichermaßen absurd wie erschreckend: gehören doch Langzeitarbeitslose im rechtsextremen Welt- und Menschenbild zu jenen Bevölkerungsgruppen, die als "Asoziale", "Parasiten" oder "Volksschädlinge" auszumerzen sind - im real existierenden Nationalsozialismus verschwanden schon vor Kriegsbeginn Bezieher von Sozialfürsorgeleistungen als "Arbeitsscheue" in den KZs!

     

    Ich bin ehrlich gesagt sprachlos angesichts dieses Untersuchungsergebnisse und frage mich, ob es schlichte Dummheit oder doch sogar unterschwelliger, auf (allemal nachvollziehbaren!) chronischen Minderwertigkeitsgefühlen und Frustrationen beruhender Sadomasochismus ("hoffentlich kommen bald die Nazis an die Macht, damit ich endlich vergast werde!"), der Arbeitslose mit rechtsextremem Gedankengut sympathisieren lässt...

  • G
    Geringer

    zu poitiers 237: Eingängiger und richtiger lässt sich der Sachverhalt schwerlich kommentieren. Einer der bösen Fehler, die in der Nachkriegszeit gemacht wurden, war doch, dass man die Verhältnisse im "Dritten Reich" pauschal verteufelte. Interessanterweise waren es - ich kann mich da gut erinnern - gerade die Erz-Nazis, die sich auf diese Weise besonders hervortaten. Das Grauen von damals ist und bleibt unbestritten. Doch wenn, nicht zuletzt auch die politisch Tätigen, die Thematik weniger platt erörtert hätten, wäre die Ablehnung des Regimes seitens der Massen vollständiger gewesen und die Wiedergänger-Chance heuzutage entsprechend geringer.

  • FG
    Fritz Grosser

    Man sollte auch mal den Kaese aufgeben, dass das Hetzen eines Inders durch Guben zwingend etwas mit irgendeinem Rechtsradikatismus vor Ort zu tun hat. Zwar war der Taeter in der Npd, aber genauso gerne verprügelt er Gubener, wenn das Wochenende lang und die zu erwartende Gegenwehr gering ist. Irgendeine Art hoeherer Begruendung, und sei es eine rechtsradikale Ideologie, brauchen solche Leute nicht, sie hauen einfach zu und das ist schon als solches schlimm. Nur wenn man es als solches betrachtet, wird man der Sache auch Herr. Die umgetaufte Sed, no pub intended, aber Linke klingt so besitzergreifend, wird widersprechen, aber Ideologien spielen heute keine Rolle mehr, der Rest ist Geschwaetz.

  • W
    Waldemar

    Ganz ehrlich, viel beunruhigender als vermeintlicher Antisemitismus in Bayern oder Ostdeutschland ist für mich die Fremdenfeindlichkeit in Indien.

  • P
    poitiers732

    Auf solche Studien kann man gar nichts geben, zumal sie von einer ideologiebehafteten Stiftung kommt wie dieser. Früher hat man Studien plump gefälscht. Heute geht man diffiziler vor, z.B. durch politisch korrekte Fragen. Die Schlussfolgerungen wie:

    "und so genannter chauvinistischer Einstellungen, wie der Forderung nach einem starken Nationalgefühl", lassen erkennen, wes Geistes Kind hier am Werk war. Wieso ist ein starkes Nationalgefühl chauvinistisch? Dann ist Deutschland rundum von chauvinistischen Staaten umgeben. Man sollte lieber mal unter den Meinungsmachern dieser Republik eine Studie betreiben. Frage Nr.1 müßte sein:"Sind Sie der Meinung, daß die Welt am bundesdeutschen Wesen genesen soll?"

    Das kommentarlose Fazit, dass "Arbeitslose negative Spitzenreiter in fast allen Kategorien (sind), vermeidet tunlichst die Schuld unseres politökonomischen Systems an dieser Situation und der daraus erwachsenen Haltung. Bei den Rentnern ist die Sache dagegen einfach: sie sind, als die üblichen Verdächtigen, bereits im pränatalen Stadium zu Nazis mutiert und das, unbelehrbar wie sie sind, ihr Leben lang geblieben.

    Man hätte sich die Studie sparen können, alles was in dieser Studie steht, versuchen mir seit Jahren Ard, Zdf und Ihre Zeitung einzutrichtern.

  • K
    kanalratte

    ja, lustig. entspricht exakt meinem bayern-bild... wie lebt es sich dort eigentlich als aufgeklärter mensch? erklärt zumindest die hohe anzahl von exilbajuwaren in meinem freundeskreis. auf die pisa-ergebnisse war man noch so stolz, aber das ergebnis dieser umfrage wird wohl eher untern teppich gekehrt werden. zumindest weiss die csu jetzt, worauf sie im nächsten wahlkampf setzen muss.

  • E
    emiliozapatista

    @drian: Die Mauer und den Schießbefehl haben wir doch immer noch, nur variiert: "Wir" sind jetzt auf der privilegierten Seite und dürfen überall hin (wenn wir das Geld dazu haben), während Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer verdursten und ertrinken.

  • M
    max

    Ich finde es weiterhin enorm belustigend, wie - kam das ein thema in der taz sich mit dem rechtsextremismus beschäftigt - massenhaft bekloppte hier auftauchen und meinen ihren rechten stuss hier absondern zu müssen oder linkenbashing zu betreiben. und das alles, seit die taz gemein zu pi-news war.

    hat euch ganz schön getroffen was? ihr armen deutschkonservativenvonlinkenundmoslemsunterdrückten ...

     

    p.s. wenn jemand kritik an dieser studie hat, dann soll er es mit der studie begründen und sich mit ihr auseinandersetzen und nicht mit dem artikel zur studie in der taz.

  • A
    Adrian

    An alle, die im politischen Mainstream in die richtige Richtung schwimmen wollen:

     

    CDU schreibt sich "Cdu"!

     

    Wählt die seD, die sich jetzt linksparteI nennt! Wir wollen maueR, schießbefehL und stasI zurück!

  • J
    Johannes

    wenn ich die ganzen Kommentare hier lese komme ich zu der Überzeugung das wir in Deutschland kein Problem mit Rechtsradikalismus und Antisemitismus haben sondern nur mit dummen Forschern.

     

    Schon recht - in Bayern und Baden-Würtemberg gibt es nur nette Leute und wenn es doch Nazis gibt dann sind das eingewanderte Pollacken und Itacker in Ostdeutschland.

     

     

    Schlei di

  • V
    vic

    Leid"kultur"

    sie kommen aus Bayern, richtig? Eins noch an die taz. Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit sind zwar Geschwister, aber nicht das gleiche.

  • E
    Esquilin

    Studie zeigt, Studienersteller sind germanophob.

     

    Eine Auswertung von 1000 Studien über Deutsche ergab, dass in mehr als 80 Prozent ein negatives Bild von Deutschen gezeichnet wurde oder diffamierende Aussagen über "die Deutschen" gemacht wurden. Einige der Studien bezeichneten Deutsche gar als antisemitisch oder ausländerfeindlich - ein besonderer Tiefpunkt

    der Germanophobie der Studienersteller.

  • D
    Denkerin

    @ von Emil

    Sind Sie aus NRW, oder gar aus Köln ? Anders kann ich mir Ihre "Logik" nicht erklären.

  • H
    hoellenspecht

    @Potzi:

     

    Ja, das ist natürlich völlig richtig. Solche total blöden Fragen wie die, ob Deutschland "in einem gefährlichem Maß überfremdet" ist. Damit kann man bestimmt ganz leicht jedem irgendwas andichten. Ich will die Studie jetzt nicht in den Himmel loben und einige der hier genannten Kritikpunkte sind sicher richtig, aber deine Kritik entbehrt einfach jeglicher Grundlage.

  • E
    emil

    @ Leidkultur: Sie haben es einfach nicht verstanden, sorry.

     

    "werden benötigt" ist z.B. so gesagt einfach falsch, denn man kann z.B. die zur "Herstellung" (inkl. Dienstleistungen) aller "Güter" nötigen Arbeitszeiten auf alle sehr verschieden aufteilen, ebenso die "Güter" und ebenso die Gehälter - um es in diesem hier nur kurz möglichen Rahmen anzudeuten.

     

    Und um z.B. Lohndumping etc. vorzubeugen bedarf es internationaler Koordination u. Kooperation und vieler Dinge mehr (welche die meisten Regierungen leider weitgehend vesäumen).

     

    Und dass überproportional viele Immigrantinnen/Immigranten erwerbslos sind oder in Niedriglohnsektoren arbeiten, hat niemand bestritten, ist aber nicht das Argument, wofür Sie es offenbar halten, d.h. daraus folgt längst nicht, was Sie daraus schließen.

     

    Ihr Buch kenne ich übrigens schon lange. Ich finde das von mir genannte dazu viel intelligenter und erhellender.

     

    Europa hat die Welt, z.B. ganz Amerika (nord bis süd) mit Bevölkerungswachstum die letzten Jahrhunderte wahrlich auch nicht gerade vorsichtig "überschwemmt" - so am Rande erwähnt. Wären die meisten vorherigen Einwohner nicht ermordert worden oder an aus Europa eingeschleppten Viren u. Bakterien gestorben, was dann ?

     

    Allgemein zum Titel: "Bayern antisemitischer als der Osten" - ist doch klar. Die gehen öfter in die Kirche und obwohl heute von der Kanzel nicht mehr so gehetzt werden darf wie die letzten fast 2000 Jahre sehr oft, stehen doch im "Neuen Testament" etliche Geschichten so formuliert, dass "die Juden" oft ziemlich pauschal ziemlich übel karikiert werden und wo es "nur" pauschal die "Pharisäer" oder ähnliche Gruppen sind, was historisch evtl. duraus auch fragwürdig ist, werden die ja in guter christlicher Tradition als so etwas wie "typische Vertreter des Judentums" dargestellt und dafür gehalten, bis heute - aber beileibe nicht nur in Bayern, auch wenn sie sich anderswo vielleicht "philosemitischer" darstellen.

  • P
    Potzi

    Wer ausnahmslos dämliche Fragen stellt, kriegt überproportional viele blöde Antworten.

     

    Mit einer Frage wie: "Finden Sie Michel Friedman (Cdu) sympathisch ?" könnte man auch in gutsituierten sozialdemokratischen Kreisen bei wenigstens 70 % der Befragten "antisemitische" Ressentiments "aufdecken".

  • L
    Leidkultur

    @ emil 28.11.2008 13:08 Uhr:

     

    1.Die Einwanderung erfolgte überwiegend in die Sozialsysteme.

     

    2.Lesen Sie "Die Globalisierungsfalle", dann können Sie Ihr "Schuhargument" in die Tonne treten. (80 : 20 ...20 % der Menschen werden benötigt, um 100 % zu versorgen.) Naja, selbst lesen

     

    3.Lösen wir nicht durch millionenfache Zuwanderung die Probleme, die die Menschen anderswo haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten gerne da leben würden, was sie als ihre Heimat ansehen. Die Industrieländer haben immer auf Kosten der ärmeren Länder gelebt- erzählen Sie mir nichts vom Fleiß und den Tugenden der Deutschen.. da falle ich nämlich vom Stuhl- und das gilt es abzustellen.

    So drücken die "Bevölkerungsüberschüsse" der ärmeren, armen oder politisch instabilen Länder nach Deutschland und Europa und zurück bleibt die Hoffnungslosigkeit in den Herkunftsstaaten. Ich empfinde es ebenso als riesen Sauerei, dass Deutschland /Europa auf die geistige Elite o.g. Staaten zurückgreifen will (Blue card) und das eigene Bildungssystem eine einzige Katastrophe ist.

  • E
    emil

    "Leidkultur" schrieb: "Ich finde auch, dass 15 Mio. Ausländer in Deutschland zu viel sind... auch Angesichts der immer weniger benötigten Menschen auf dem Arbeitsmarkt."

     

    Die Logik dieser Argumentation hat mich vom Stuhl gehauen, wobei ich mir fast einen Bänderriss zugezogen hätte. Ich fordere Schmerzensgeld, und zwar auch von allen Kultusministerien als Mitverantwortliche, weil bis heute meines Wissens immer noch nicht in Lehrplänen steht - z.B. in Sozialkunde oder was dafür passt - die völlig Abstrusität der Logik solcher Argumente aufzuklären.

     

    Eine extrem kurz gefasste Andeutung einer solchen Aufklärung an "Leidkultur" und Gesinnungsleidende:

     

    Wenn es mehr Menschen gibt, die Schuhe brauchen, braucht man auch mehr Kapazitäten, um Schuhe herzustellen, z.B. mehr Schuster. Mehr Menschen je Gesellschaft erhöhen daher nicht! an sich schon die Erwerbslosigkeit. Für weiter gehende Details empfehle ich sehr: Gero Jenner: Die arbeitslose Gesellschaft ... (Fischer Taschenbuch), mit schon ein paar Jahre alten Zahlen, aber im Grundsatz der Argumente immer noch aktuell. Der obige Trugschluss rührt unter anderem von falschen Übertragungen aus landwirtschaflicher Produktionsweise, nach dem Motto: Das Land in immer kleinere Parzellen aufgeteilt, bleibt für jede/n immer weniger. Tatsächlich ist Europa aus ökologischer Sicht vielleicht schon seit mehr als 200 Jahren problematisch dicht besiedelt, v.a. aber auch wegen der Lebensweise (zu denken ist hier nur an die Müllproduktion!). Aber dafür ist es vollkommen irrelevant, ob das "Deutsche" sind oder sogenannte "Ausländer". Im Weltmaßstab gehören die "Deutschen" übrigens, pro Kopf gerechnet, bis heute zu dem Viertel der Menschheit, das am meisten Ressourcen verbraucht und am meisten Müll produziert.

     

    Zum letzten Absatz von "Leidkultur" noch: Für "man" stimmt das evtl. zumindest wohl eher als für "frau". Sind Sie also auch für Stärkung der Autonomie der Frauen? Übringes sollte "man" nicht allzu sehr von sich auf andere schließen.

  • E
    Esreichtabba

    @Bülent Yilmaz: was soll das? Wenn es für Sie 'unten' so schlimm ist, sich den Vorschriften im Straßenverkehr anzupassen, dann bleiben Sie doch 'oben'. Und wenn Sie (in Bayern) beim zu schnell fahren geblitzt werden, sind die Bayern schuld, gell. Ihr eigenes Fehlverhalten hat aber absolut nix mit bayerischem 'Antisemitismus' oder 'Ausländerfeindlichkeit' zu tun. Eher mit Ihnen selbst. Vielleicht sollten Sie sich einfach über die Sachen, über die Sie reden, informieren. Und ich bin jetzt wohl für Sie 'Ausländerfeind'?

  • C
    catulus

    Wieder eine Studie, die von irgendwelchen Ex-Studies gemacht wurde, um ihre Studiengebühren zu bezahlen...

     

    Mal ehrlich: Diese Unterstellungen sind schon sehr primitiv. Als Thüringer fühle ich mich verraten und verkauft. Antisemitisch sind wir Thüringer jedenfalls nicht, Punkt. Da könnte ich echt sauer werden. Wer meint das zu wissen? Info: Nur 8 % - in Worten acht Prozent - der angerufenen Bürgerinnnen und Bürger nehmen an Umfragen teil. Diese Aussage stammt vom Schulungspersonal des Forsa-Instituts und sollte als glaubwürdig durchgehen! Was die anderen 92 % denken und die Nichtangerufenen sowieso, wird diesen Soziologen stets ein Rätsel bleiben.

     

    Und zum "Osten" lasse ich mich auch nicht verklären. Durch diese Homogenisierung "ost" wird doch letztlich nur verwischt, was eindeutig ist, eine Heterogenität Deutschlands, die alle 16 Bundesländer betrift.

  • L
    Leidkultur

    Ich finde auch, dass 15 Mio. Ausländer in Deutschland zu viel sind... auch Angesichts der immer weniger benötigten Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Auch finde ich es bekloppt, dass man bei der weltweiten Überbevölkerung in Deutschland Kinderreichtum fördert (ab dem 4. Kind gibt es mehr Kindergeld) und ab 2009 noch mehr fördern will. Laut Jugendrichterin Heisig gibt es in Berlin Familien aus dem türkisch/kurdisch/libanesischen Raum, die bis zu 15 (!) Kinder haben. Was soll das? Darf ich dazu nicht mehr sagen, dass ich es absolut unverantwortlich finde und glaube, dass man sich über Kinderreichtum das Familieneinkommen aufbessern möchte, wenn man sich so viele Kinder anschafft, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden?

  • T
    Trachtensepp

    @ poitiers732: ich gebe Ihnen recht. Studien sagen je nach Wunsch alles aus. Das Ergebnis kommt auf die Fragen, die Erhebungssituation, die Auswertung und Interpretation usw an. Es wäre interessant, zu erfahren, mit welcher vorgefassten Meinung die Erhebenden und Auswerter die Studie angegangen sind. Eine Studie über die Studie quasi.

  • BY
    Bülent Yilmaz

    Dass Bayern antisemitischer ist, als der Rest des Landes hätte Ihnen jeder Türke oder andere "Ausländer" auch gleich sagen können :) ...da sollte man mal die fragen, die sich damit auskennen :) ...ein Deutscher bekommt sowas auf Anhieb ja nicht mit. Aber selbst die Polizei führt sich dort auf wie bei einem Schwarzen in Texas. Ist echt wie in den Filmen. Also ich hab da immer Warndreieck, Warnweste etc. alles dabei wenn ich geschäftlich da unten bin. Die schauen sogar auf das Verfallsdatum deines Verbandkastens wenn du genug Profil auf deinen Reifen hast. Aber ich bin immer vorbereitet auf meine bayrischen "Freunde" :)

  • S
    Skeptiker

    Neben den üblichen fragwürdigen bis falschen Schlussfolgerungen, die poitiers schon beanstandet hat, stört mich vor allem die Kombination der Überschriften: Da steht erst "Studie zur Fremdenfeindlichkeit", dann "Bayern antisemitischer als der Osten". Hier werden zwei miteinander verwandte aber doch verschiedene Themen von der taz grob fahrlässig vermischt.

    Antisemitismus ist ja nicht gleich Ausländerfeindlichkeit, da Juden ja im allgemeinen keine Ausländer sind, auch wenn sie mancher als "Fremde" wahrnimmt.

  • A
    AustinTrain

    ich weiss, dass ist jetzt nicht das höchste niveau und zudem schon ein bischen ausgelutscht. aber passt trotzdem so schön zum thema :-)

     

    http://www.youtube.com/watch?v=ufSOBwHfemM

  • V
    vic

    Ich lebe in B.W. und kann das bestätigen. Zwei aktuelle Beispiele aus meinem Leben. Meine Chefin führt den Betrieb ihres erkrankten Mannes und sie kann es nicht. Wenn´s schlecht läuft, liegt das aber nicht an ihr, sondern an "den Juden". Ich bin über 20 jahre dort und wir können offen reden. Ich sage ihr dann immer: Sie sind der Boss, es ist ihr Betrieb und sie können reden was sie wollen. Aber bitte nicht diesen Scheiß in meiner Anwesenheit. Für meinen älteren Bruder sind alle Ausländer "Kanaken".

    Und ich entgegne, dass ich mich schäme sein Bruder zu sein. ich sehe ihn nur selten. Hab kein Bedürfnis nach Dummköpfen.

  • K
    kubaorange

    Dieses Land oder ihre Medien könnten ein paar mehr Studien gebrauchen, die sich mit der Erforschung von realen Bedeutungsinhalten der Menschen mit national orientierten Identitäten und den dazugehörigen gesellschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen. Das würde unser aller Verständnis erweitern.

  • H
    Hans

    Vorweg, mir geht es nicht um falsche Relativierung von bedenklichen Tendenzen der Fremdenfeindlichkeit. Da ich jedoch ein kleines bißchen Forschungsmethodik gelernt habe, erscheinen mir die Schlussfolgerungen auf wackeligen Füßen zu stehen...

    1)In dem Bericht fehlte mir eine sehr wichtige Information: Wie wurden die Stichproben ausgewählt? Die Zahlen klingen alle ganz nett, aber im Zweifelsfall reicht doch eine recht kleine Anzahl (an z.B. Bayern) in einer Gruppe um hier Prozente zu machen... Die Subgruppen dürften kaum statistische Signifikanz erreicht haben.

    2) Wie liefen denn diese Interviews ab? Welche Antwortmöglichkeiten wurden den angeboten?

    3) Welche Bemühungen haben die Forscher unternommen, damit gerade kein erwünschtes Ergebnis entstand?

     

    Der Stil des Artikel enttäuscht mich - eine Studie hat immer nur eine begrenzte Aussagekraft - der Artikel suggeriert aber dass alle Informationen Fakten seien. Aber wahrscheinlich ist das einfach nur normal im Journalismus, wo es um die Bestätigung des schon Gewussten geht...

  • A
    anke

    Ich kenne die Herren Decker und Brähler zwar nicht persönlich, aber ich beglückwünsche sie doch ganz herzlich zu ihrem weisen Entschluss, in Leipzig Sozialwissenschaftler zu werden und nicht Mathematiker. Einem Sozialwissenschaftler verzeiht man es womöglich, wenn er aus 32,6 % Ausländerfeinden im Osten und etwa halb so vielen Ausländerfeinden im Westen 32 % Ausländerfeinde im Bundesdurchschnitt macht. Zwei Mathematikern hätte man das ganz sicher übel genommen. So lange jedenfalls, wie die Geographen den Osten nicht ganz erheblich ausweiten.

     

    Schade finde ich, dass sich wahrscheinlich niemand als Vater bzw. Mutter der endlich doch noch Realität gewordenen Ost-West-Angleichung outen wird. Dabei wäre es doch mal ein echter Grund zum Feiern, dass der Osten Deutschlands den Westen in irgend einem Punkt nach fast 20 Jahren nicht nur ein- sondern sogar überholt hat, wenn auch nur ganz knapp. Falls das so weiter geht, können die Soziologen bald mit Zahlen belegen, dass die Ostdeutschen genau so böse sind wie der Ruf, der ihnen schon seit Jahren (unter anderem auch in der taz) vorauseilt.

     

    Übrigens: Es lebe die Fantasie! Auf die Idee, ein halbes Prozent weniger von was auch immer könne eine Gegend in den Augen ihrer Bewohner zu einer Insel der Glückseligen machen, muss man erst mal kommen!

  • JS
    Jack Stern

    ach was der westen ist doch nicht antisemitisch geschweige den ausländerfeindlich. es waren die nazis die antisemitisch waren und die sind ja in deutschland als volk ausgestorben. wenn es jedoch einige gibt dann sind die überlebenden die im drr untertauchen konnten wir haben keine feindliche gesinnung gegen juden oder türken. ok wir kritisieren doch nur die türken weil die nichts richtig machen aber das hat keine religiösen oder rassistischen hintergründe.

  • BW
    bernhard wagner

    "(...) Dass "die Juden" mehr mit üblen Tricks arbeiten als andere Menschen, glauben im Westen 15,4 Prozent (...)"

     

    zu sagen "glauben (...)" ist hier sicher falsch, "behaupten (...)" wäre zumindest richtiger, da die Zahl derer, die es glauben, aber nicht offen bei einer solchen Umfrage zugeben, sehr deutlich über 0 liegen dürfte (auch wenn die Umfrage als noch so "anonym" gemacht wurde).

     

    Eine ganz persönliche, subjektive und vielleicht auch nicht ohne weiteres verallgemeinerbare (das lasse ich offen), aber doch vielleicht zu denken gebende Erfahrung von mir ist übrigens, dass in Bayern fremdenfeindliche Äußerungen offener gemacht werden, als an manchen anderen Orten Deutschlands, wo "politisch korrekte" Äußerungen als Norm etablierter sind, die Leute daher zu mehr "Selbstzensur" bzw. Unehrlichkeit in solchen Dingen neigen (z.B. in Berlin, aber auch z.B. in München mehr als in ländlicheren Regionen). Viele wollen sogar bewusst nicht fremdenfeindlich oder rassistisch oder antisemitisch sein (was jeweils nicht dasselbe ist), sind es aber aufgrund bestimmter Vorurteile dennoch. Solche Feinheiten lassen sich aber per wissenschaftlicher Studie nur sehr schwer belegen.

  • Y
    Yadgar

    Das ausgerechnet Arbeitslose (womit sicherlich nicht nur Kurzzeitarbeitslose, also Alg-I-Empfänger, sondern auch Hartzer gemeint sind) Spitzenreiter bei rechtsextremen Einstellungen sind, ist gleichermaßen absurd wie erschreckend: gehören doch Langzeitarbeitslose im rechtsextremen Welt- und Menschenbild zu jenen Bevölkerungsgruppen, die als "Asoziale", "Parasiten" oder "Volksschädlinge" auszumerzen sind - im real existierenden Nationalsozialismus verschwanden schon vor Kriegsbeginn Bezieher von Sozialfürsorgeleistungen als "Arbeitsscheue" in den KZs!

     

    Ich bin ehrlich gesagt sprachlos angesichts dieses Untersuchungsergebnisse und frage mich, ob es schlichte Dummheit oder doch sogar unterschwelliger, auf (allemal nachvollziehbaren!) chronischen Minderwertigkeitsgefühlen und Frustrationen beruhender Sadomasochismus ("hoffentlich kommen bald die Nazis an die Macht, damit ich endlich vergast werde!"), der Arbeitslose mit rechtsextremem Gedankengut sympathisieren lässt...

  • G
    Geringer

    zu poitiers 237: Eingängiger und richtiger lässt sich der Sachverhalt schwerlich kommentieren. Einer der bösen Fehler, die in der Nachkriegszeit gemacht wurden, war doch, dass man die Verhältnisse im "Dritten Reich" pauschal verteufelte. Interessanterweise waren es - ich kann mich da gut erinnern - gerade die Erz-Nazis, die sich auf diese Weise besonders hervortaten. Das Grauen von damals ist und bleibt unbestritten. Doch wenn, nicht zuletzt auch die politisch Tätigen, die Thematik weniger platt erörtert hätten, wäre die Ablehnung des Regimes seitens der Massen vollständiger gewesen und die Wiedergänger-Chance heuzutage entsprechend geringer.

  • FG
    Fritz Grosser

    Man sollte auch mal den Kaese aufgeben, dass das Hetzen eines Inders durch Guben zwingend etwas mit irgendeinem Rechtsradikatismus vor Ort zu tun hat. Zwar war der Taeter in der Npd, aber genauso gerne verprügelt er Gubener, wenn das Wochenende lang und die zu erwartende Gegenwehr gering ist. Irgendeine Art hoeherer Begruendung, und sei es eine rechtsradikale Ideologie, brauchen solche Leute nicht, sie hauen einfach zu und das ist schon als solches schlimm. Nur wenn man es als solches betrachtet, wird man der Sache auch Herr. Die umgetaufte Sed, no pub intended, aber Linke klingt so besitzergreifend, wird widersprechen, aber Ideologien spielen heute keine Rolle mehr, der Rest ist Geschwaetz.

  • W
    Waldemar

    Ganz ehrlich, viel beunruhigender als vermeintlicher Antisemitismus in Bayern oder Ostdeutschland ist für mich die Fremdenfeindlichkeit in Indien.

  • P
    poitiers732

    Auf solche Studien kann man gar nichts geben, zumal sie von einer ideologiebehafteten Stiftung kommt wie dieser. Früher hat man Studien plump gefälscht. Heute geht man diffiziler vor, z.B. durch politisch korrekte Fragen. Die Schlussfolgerungen wie:

    "und so genannter chauvinistischer Einstellungen, wie der Forderung nach einem starken Nationalgefühl", lassen erkennen, wes Geistes Kind hier am Werk war. Wieso ist ein starkes Nationalgefühl chauvinistisch? Dann ist Deutschland rundum von chauvinistischen Staaten umgeben. Man sollte lieber mal unter den Meinungsmachern dieser Republik eine Studie betreiben. Frage Nr.1 müßte sein:"Sind Sie der Meinung, daß die Welt am bundesdeutschen Wesen genesen soll?"

    Das kommentarlose Fazit, dass "Arbeitslose negative Spitzenreiter in fast allen Kategorien (sind), vermeidet tunlichst die Schuld unseres politökonomischen Systems an dieser Situation und der daraus erwachsenen Haltung. Bei den Rentnern ist die Sache dagegen einfach: sie sind, als die üblichen Verdächtigen, bereits im pränatalen Stadium zu Nazis mutiert und das, unbelehrbar wie sie sind, ihr Leben lang geblieben.

    Man hätte sich die Studie sparen können, alles was in dieser Studie steht, versuchen mir seit Jahren Ard, Zdf und Ihre Zeitung einzutrichtern.

  • K
    kanalratte

    ja, lustig. entspricht exakt meinem bayern-bild... wie lebt es sich dort eigentlich als aufgeklärter mensch? erklärt zumindest die hohe anzahl von exilbajuwaren in meinem freundeskreis. auf die pisa-ergebnisse war man noch so stolz, aber das ergebnis dieser umfrage wird wohl eher untern teppich gekehrt werden. zumindest weiss die csu jetzt, worauf sie im nächsten wahlkampf setzen muss.